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Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Neue Testament (German Edition)
Autoren: Annemarie Benedikt
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möge Paulus nach Jerusalem bringen und vor Gericht stellen. Der aber lehnte ab, weil er zunächst mit dem Gefangenen sprechen wollte.
    Schließlich folgten sie Porzius Festus nach Cäsarea und waren beim Verhör dabei. Sie beschuldigten Paulus ständig, konnten aber keine handfesten Beweise vorbringen. Paulus verteidigte sich: »Ich habe mich weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel noch gegen den Kaiser vergangen. Ich möchte vom römischen Kaiser verhört werden, vor einem römischen Gericht.« Festus beriet sich mit seinen Getreuen und stimmte dann zu.
    Zunächst aber besuchte der König Agrippa die Stadt Cäsarea. Paulus war inzwischen ein bekannter Gefangener, und Agrippa wollte mit ihm sprechen. Paulus erzählte von Jesus, und Agrippa, der aufmerksam zugehört hatte, sagte: »Du hast mich fast bekehrt!«
    Der König, dessen Frau und der Statthalter zogen sich zurück und besprachen den Sachverhalt. König Agrippa fasste zusammen: »Dieser Mann tut nichts, worauf Tod oder Haft steht.« Und zu Festus bemerkte er: »Wenn er nicht darauf bestehen würde, vom Kaiser gehört zu werden, hätte ich ihn längst freigelassen.«
    So wurde Paulus an Bord eines Schiffes gebracht, das mit Waren und anderen Gefangenen nach Rom segeln sollte. Es war die Zeit der Herbststürme, und eigentlich hätte man auf Kreta den Winter abwarten müssen. Als sich aber der Hafen als ungeeignet zum Überwintern erwies und das Wetter sich stabil zeigte, segelte man von Kreta wieder ab in der Hoffnung, die Reise ohne Probleme fortsetzen zu können.
    Paulus aber warnte: »Männer, ich sehe, die Fahrt wird mit Gefahr verbunden sein, nicht nur für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben.«

Auf See
    Es kam bald ein gewaltiger Sturm auf; das Schiff ließ sich nicht halten, obwohl man die Fracht über Bord warf und auch sonst alles versuchte, die Manövrierunfähigkeit zu verhindern. Das Schiff konnte nicht mehr gesteuert werden; führerlos wurde es von den Wellen hin und her
    geschleudert. Paulus sagte: »Seid unverzagt! Heute Nacht kam ein Engel zu mir, der mir versicherte, ich würde in Rom ankommen; das gilt auch für die Besatzung des Schiffes.«

Der Schiffbruch
    Nach vierzehntägiger Odyssee strandete das Schiff vor der Insel Malta. Besatzung und Gefangene sprangen über Bord und retteten sich an Land; das Schiff wurde von den Wellen zertrümmert. Drei Monate überwinterten sie auf Malta; dann konnten sie die Reise mit einem alexandrinischen Schiff fortsetzen und kamen heil in Italien an.
    In Rom durfte Paulus eine eigene Wohnung beziehen, stand aber unter Bewachung; hier empfing er Glaubensbrüder und diskutierte mit ihnen alle wichtigen Fragen. Viele Jahre lebte er so ungestört und konnte zum Wachsen der christlichen Gemeinden beitragen.
    Er sprach auch mit den Juden in der römischen Hauptstadt. Zu ihnen sagte er: »Obwohl ich mich nicht gegen das Volk oder die Sitten der Väter vergangen habe, bin ich von Jerusalem aus als Gefangener den Römern ausgeliefert worden. Diese haben mich verhört und wollten mich freilassen, da nichts gegen mich vorlag, worauf der Tod steht.
    Weil aber die Hohepriester und Schriftgelehrten ständig Einspruch erhoben, war ich gezwungen, Berufung beim Kaiser einzulegen, jedoch nicht, um mein Volk anzuklagen.«
    Paulus hatte während der Haft in Cäsarea viele Briefe verfasst, die an die christlichen Gemeinden
    gerichtet waren und dort verlesen wurden. Sie beschäftigten sich mit seelsorgerischen Fragen, dienten aber auch dem Trost und dem Zusammenhalt der neuen christlichen Gemeinden.

Ein Brief
    Beispielsweise schrieb er an die Korinther, eine christliche Gemeinde in Griechenland: »Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. Es heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden.
    Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? Denn da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht kannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten.
    Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: Für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit; für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes
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