Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kanzlerin - Roman

Die Kanzlerin - Roman

Titel: Die Kanzlerin - Roman
Autoren: Lenos Verlag
Vom Netzwerk:
Kranich ergeben?«
    »Er ist sauber«, sagte Eisele. »Nichts Verdächtiges auf seinen Computern im Büro und privat, keine Verbindungen zur Terrorgruppe, die Ermittlungen sind eingestellt. Aber, Xenia, er ist hoch verschuldet, dein engster Vertrauter.«
    Der Seufzer der Kanzlerin war unüberhörbar gewesen, und es gab wohl viele Menschen in der St.-Thomas-Kirche, die sich darüber wunderten, wie stark sie sich geschminkt hatte.

A nfang September

    »Mein Filip, es tut mir unendlich leid, dass ich dich so lange habe warten lassen. Aber bei mir ging wirklich alles drunter und drüber. Die Kids, der Job, meine beste Freundin ist an Krebs erkrankt, aber das entschuldigt natürlich mein langes Schweigen nicht. Ich habe alle deine E-Mails gelesen und deine SMS, deine Worte, die mich gewärmt haben. Bitte verzeih mir, und meld dich wieder. Bin gegen Mittag online. Küsse dich und bin schon wieder feucht. Deine Saufrau Male. PS: Habe in der Zwischenzeit zwei neue Ersatzschwänze ausprobiert. Vergeudete Zeit.«
    Als Loderer die E-Mail las, war es Abend. Sie hatte herumgevögelt, aber für ihn hatte sie keine Zeit mehr gehabt.
    »Fickfrau Male. Lese leider erst jetzt, was du mir geschrieben hast. Bist du online? Ich will dich ficken, Hürchen. Dein Controller.«
    Er wartete auf eine Antwort und konnte sich nicht konzentrieren. Es war Dienstag, und also schaute er Dr. House.
    Dann schrieb er eine neue Mail: »Jenny, ich will dich! Ich will dich! Bin morgen um 10 Uhr online. Dein Filip.«
    Am anderen Tag las Loderer: »Ich will dich auch, Filip. Du hast es mir so leichtgemacht. Du hast mich befreit, und ich fühle mich behütet bei dir. Du hast mich verzaubert. Ich will dich, Filip. Leider kann ich jetzt nicht online sein. Hast du morgen um 10 Uhr Zeit? Feuchte Küsse von deinem Jenny-Hürchen.«
    Aber er hatte am nächsten Tag um 10 Uhr eine Besprechung im Kanzleramt. Also schrieb er: »Jenny, lass uns telefonieren. Ich rufe dich heute Abend an.«
    Sie ging nicht ans Telefon, und auf den Anrufbeantworter mochte er nicht sprechen. Er versuchte es stündlich, aber sie war nicht zu Hause, und ihr Handy war ausgeschaltet. Also schrieb er eine SMS: »Jenny-Hure, du Luder fickst herum, das spüre ich.Ruf mich an, wenn du fertig bist. Bin 24 Stunden erreichbar, dein Zuhälterschwanz Filip.«
    Weil kein Anruf kam, schrieb Loderer noch eine SMS: »Wenn du mich jetzt sofort anrufst, zahle ich 1000 Euro auf dein Nuttenkonto.«
    Am anderen Tag las er ihre E-Mail: »Lieber Filip, ich vermisse dich so. Ich war bei der Arbeit und konnte dich nicht anrufen. Aber du fehlst mir, Filip. Und wenn ich an das Pornokino denke, bin ich tropfnass.«
    Sie war online. Er schrieb: »Willst du dich erleichtern, Hürchen?«
    »Mein Vibrator steckt schon in meinem Fötzchen.«
    »Du Sau …«
    »Versaut von geilen alten Säcken, die mir im Kino mein Kostüm verdreckt haben. Und du hast zugeschaut, du Sau …«
    »Zugeschaut und gesehen, wie du es genossen hast und explodiert bist vor all den Schwänzen, immer wieder …«
    »Filip, es hat geklingelt, kann leider nicht mehr, so ein Mist. Bin aber gottlob schon einmal explodiert. Und du?«
    »Ich nicht«, schrieb Loderer und sah, dass sie schon nicht mehr online war. Er war so scharf, dass es ihn schmerzte.

    »Silikon-Susi, hallo. Was ich dich schon lange fragen wollte: Hast du wirklich künstliche Titten? Ich mag das. Sehr sogar. Controller.«
    »Ach, mein Controller. Schön, von dir zu hören. Obwohl, ich höre dich ja fast täglich, wenn die Kanzlerin spricht. Du machst das richtig gut. Sie wirkt viel souveräner jetzt. Du bist ein sehr guter Redenschreiber. Und wenn du so gut ficken kannst wie reden …«
    »Hast du grosse Titten?«
    »Sprenge alle Körbchengrössen. Schicke dir ein Foto. Und jetztmuss ich los. Hätte ich gewusst, dass du dich meldest, hätte ich für heute kein Date verabredet … womit wir wieder beim Reden wären …«
    »Hast du Kontakt mit Frau Male?«
    »Reden ist nur Silber, Controller, auch wenn du, wie gesagt, gut reden lassen kannst. Muss los. Bis bald. Küsschen von deiner Titten-Susi.«

    Einmal, Wochen später, wollte sich Jenny mit ihm im Netz verabreden. »Hast du morgen Zeit, mein Schwanz Filip? Platze vor Geilheit. Um 21 Uhr? Dein Hürchen freut sich.«
    Loderer antwortete sofort: »Jenny. Wir haben kein Jetzt mehr. Und darum gibt es für uns morgen keine Zeit. Bis gestern also, ich küsse dich und wünsche dir ein schönes Leben. Controller.«

    Manchmal,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher