Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
einer möglichst großen Verzögerung erreichen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Ich hoffe nur, dass Rudenko der anderen Seite einen halbwegs plausiblen Grund dafür nennt , ging es Leslie durch den Kopf.
     
     
    Stunden vergingen. Der Rendezvous-Punkt musste aufgrund des rapiden Geschwindigkeitsverlustes der STERNENFAUST mehrfach neu festgelegt werden, was aufseiten der Kshagir nicht gerade erfreut zur Kenntnis genommen wurde.
    Aber Rudenko schien der Ansicht zu sein, dass die Diplomatie in diesem Fall zurückstehen musste.
    Großartige Bündnisleistungen waren sowohl von den Kshagir als auch von den Xabong in Zukunft wohl nicht mehr zu erwarten. Ihre Flotten waren stark dezimiert. In nächster Zeit würden sie sich vor allem damit beschäftigen, ihr eigenes Überleben zu sichern – auf welche Weise auch immer.
    Andererseits waren die Solaren Welten auf jeden noch so schwachen Verbündeten angewiesen. Denn eins stand fest: Die Kridan verschoben beständig die Grenzen ihres Imperiums in das Niemandsland hinein. Wie eine Lawine rückten sie näher und näher. Jede eroberte Welt wurde umgehend in die Kriegsmaschinerie eingegliedert. Industriekomplexe funktionierte man nach Möglichkeit um, und selbst die in den Augen der Kridan spirituell minderwertige Bevölkerungen der jeweiligen Welten wurden gegebenenfalls als Arbeitskräfte eingesetzt.
    Zumindest war dies die Essenz, die man aus Tausenden Funkbotschaften und Datentransmissionen gewonnen hatte, die von Schiffen des Star Corps bisher abgehört worden waren. Die enorme Expansionsgeschwindigkeit des Imperiums wäre anders auch gar nicht erklärbar.
    Die Gefahr der Überdehnung hatten die Kridan jedenfalls bisher erfolgreich zu vermeiden gewusst, was sie allen Eroberern der irdischen Geschichte von Alexander bis Napoleon voraushatten.
    Rudenko und Gossan blieben auf der Brücke. Die Befragung der kshagirischen Wissenschaftler überließen sie Bruder Patrick, weil sie selbst sich bereits die Zähne an den Kshagir ausgebissen hatten.
    Leslie hatte Verständnis dafür, dass der Admiral auf der Brücke blieb; als ranghöherem Offizier und Flottillenkommandant stand ihm dieses Recht zu. Aber dass Gossan ebenfalls zurückblieb, störte den Kommandanten der STERNENFAUST schon ein wenig. Der ehemalige Erste Offizier der STERNENFAUST hatte hier nichts zu suchen. Der Platz war ohnehin schon sehr beengt.
    Leslie wechselte einen kurzen Blick mit Björn Soldo, aber dieser schüttelte nur leicht den Kopf. Mit dem Ersten Offizier verstand sich Leslie blind, und in diesem Fall entschloss sich der Captain dazu, Soldos unausgesprochener Empfehlung zu folgen und sich nicht über Gossans Anwesenheit zu beschweren.
    Schließlich traf eine Transmission des Oberkommandos ein. Außerdem Daten und Schadensberichte der anderen im Triple-Sun-System operierenden Star-Corps-Einheiten.
    Zur Entgegennahme dieser Botschaften stellte Leslie seinem Admiral den an die Brücke angrenzenden Konferenzraum zur Verfügung, der gerade einmal allen Offizieren an Bord der STERNENFAUST Platz bot und ansonsten auch als Büro des Captains dienen musste.
    Rudenko verschwand durch die Nebentür.
    »Glauben Sie, wir haben überhaupt eine Chance, an dieses Artefakt heranzukommen?«, wandte sich Leslie an Gossan. »Immerhin soll es sich doch innerhalb der Atmosphäre eines Gasriesen befinden. Der Druck, der dort herrscht …«
    »Immerhin haben unsere Rettungskapseln diesem Druck standgehalten«, wandte Gossan ein. »Und bis wir irgendwelches Spezialgerät hierher geliefert bekommen, haben sich längst die Kridan über dieses Artefakt hergemacht. Das Wissen der Erhabenen ist eine Verlockung, der wohl keine raumfahrende Macht widerstehen kann.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Ich messe Veränderungen in den Gravitationsmesskonstanten des Black Hole«, meldete Lieutenant Wu. Die zierlich gebaute Frau mit den unverkennbar asiatisch geprägten Gesichtszügen ließ die Finger in einem geradezu rasenden Tempo über die Sensorfelder ihres Touchscreens huschen. »Der Mason-Faktor liegt bei 3,57.«
    Björn Soldo ließ sich die Ortungsdaten ebenfalls auf seiner Konsole anzeigen. »Wir hatten eine Lebensdauer des Black Hole von mehreren Wochen angenommen. Möglicherweise müssen wir uns da etwas korrigieren. Könnte sein, dass wir gerade den Anfang vom Kollaps erleben und das Black Hole schon innerhalb der nächsten Tage in sich zusammenstürzt.« Er zoomte das Schwarze Loch näher heran.
    Als dunkler Fleck im All hob es sich gegen die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher