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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne
Autoren: David Baldacci
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neben ihm, ein großer, stämmiger Kerl, drehte sich zu Katie um, eine Pistole in der Hand.
    Caesar lächelte und sagte: »Freut mich, Sie bei uns zu haben, Miss James.«
    Katie starrte ihn erschrocken an. Dann spürte sie einen Stich im Arm, schaute nach unten und sah die Nadel der Spritze in ihrer Haut. Royce drückte den Kolben durch. Als das Mittel in Katies Kreislauf gelangte, sank sie auf dem Sitz zusammen.
    Royce zog die Nadel heraus und nickte Caesar zu.
    »Ist sie verwanzt?«, fragte Caesar.
    Royce durchsuchte Katie und schüttelte den Kopf.
    Caesar reichte Royce eine batteriebetriebene Säge, mit der er Katies Gips aufschnitt. Auch hier schaute Royce aufmerksam nach. Abermals schüttelte er den Kopf.
    Der SUV hielt. Royce schwang sich aus dem Sitz und warf den zersägten Gips auf einen vorbeifahrenden Müllwagen. Dann stieg er wieder ein. »Sollte der Gips verwanzt sein, werden sie einen netten Umweg fahren. Los!«
    Der Fahrer trat das Gaspedal durch, und der SUV jagte davon, bog nach links ab und war nach wenigen Augenblicken verschwunden.
    Acht Stunden später landete das Privatflugzeug auf einem abgelegenen Flugplatz in Italien. Ein Kleinlaster fuhr an die Maschine heran, und eine Kiste wurde ausgeladen. Mehrere Männer stiegen in den Laster, und er fuhr los. Eine Stunde später erreichte der Lastwagen die Mittelmeerküste, die im Licht der untergehenden Sonne leuchtete. Von der Küste aus fuhr eine Barkasse die Kiste sowie Caesar, Royce und mehrere andere Männer zur Shiloh hinaus.
    Die Mannschaft hatte den Abend freibekommen. Nur der Kapitän war an Bord geblieben, durfte die Brücke aber nicht verlassen. Es kämen »ganz besondere Gäste in einer Angelegenheit von äußerst sensibler Natur«, war die einzige Erklärung gewesen, die man dem Mann gegeben hatte. Mehr wollte er auch gar nicht wissen.
    Nicolas Creel saß in der Schiffsbibliothek, umgeben von Erstausgaben, die er im Laufe der Jahre erworben hatte. Im Unterschied zu vielen anderen Sammlern hatte Creel die Bücher tatsächlich gelesen. Als die Tür sich öffnete und die Kiste hereingetragen wurde, lächelte er nicht. Er hatte das Gefühl, nie wieder lächeln zu können.
    Er nickte Royce zu. »Gute Arbeit. Ich hatte nie den geringsten Zweifel, dass unsere Verbindung sich irgendwann für mich auszahlen würde.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Mr. Creel. Der MI5 hat mein Potenzial nie erkannt. Deshalb wurde ich auch nie angemessen für meine Leistung bezahlt.«
    Creel schaute zu Caesar. »Ich denke, es ist an der Zeit, dass die berühmte Miss James sich zu uns gesellt.«
    Der große Mann öffnete die Kiste und hob Katie heraus. Sie kam gerade wieder zu Bewusstsein. Caesar legte sie auf den Tisch. Die Männer warteten, bis sie sich aufsetzte und sich verwirrte umschaute.
    »Willkommen, Katie«, sagte Creel. »Ich darf Sie doch Katie nennen? Obwohl wir uns nie begegnet sind, habe ich das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen.«
    Katie rutschte vom Tisch und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Sie rieb sich den Kopf und verzog das Gesicht, als sie sich den Arm hielt. »Wo ist mein Gips?«, fragte sie benommen.
    »Wir hielten es für das Beste, ihn abzunehmen«, erklärte Royce. »Schließlich hätten Sie einen GPS-Sender oder Ähnliches darin verstecken können.«
    »Das war nur ein ganz normaler Gips, Sie Idiot!«, rief Katie und hielt sich den Arm. Die Bruchstelle war deutlich zu sehen.
    »Das sagen Sie.«
    Katie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Creel. »Ich kenne Sie«, sagte sie. »Sie sind Nicolas Creel. Jeder Journalist, der etwas auf sich hält, hat schon von Ihnen gehört.«
    »Sie schmeicheln mir. Allerdings scheinen Sie mir nicht allzu überrascht zu sein.«
    »Nach ein wenig Nachdenken ist die Liste der Verdächtigen erheblich kleiner geworden.« Katie blickte zu Royce. »Dass dieser Kerl mit drinsteckt, habe ich allerdings nicht geahnt.«
    Nun lächelte Creel doch. »Natürlich nicht. Tja, man braucht immer ein Sicherheitsventil. Einen Insider. Und Mr. Royce teilt meine Ansichten, was die Frage betrifft, wie die Welt aussehen sollte. Eine Vision, die Sie zerstört haben, Miss James. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was Ihr Tun die Menschheit kosten wird.«
    »Was mein Tun die Menschheit kosten wird? Weil ich einen Krieg zwischen China und Russland verhindert habe?«
    »Einen solchen Krieg hätte es nie gegeben, Sie Närrin!«, fuhr Creel sie an. »Die Zeit des Kalten Krieges war die sicherste Epoche der
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