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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne
Autoren: David Baldacci
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er nie wieder jemanden finden würde, der in diesem Job so gut war.
    Nur wegen Katie James würden nun Legionen von Ermittlern jede noch so kleine Kleinigkeit zweimal umdrehen, um herauszufinden, wer wirklich hinter der Roten Gefahr steckte. Und obwohl Creel alles getan hatte, um seine Rolle zu verschleiern - irgendjemand könnte Glück haben und vor seiner Tür landen. Natürlich würde er nie ins Gefängnis gehen. Die Reichen und Mächtigen kamen fast immer davon, egal, welches Verbrechen sie begangen hatten. Creels Anwälte waren viel zu gerissen, seine Börse zu prall gefüllt und sein Ruf zu gut. Außerdem hatte er in seinen Plan natürlich Sicherungen eingebaut für den Fall, dass alles in einer Katastrophe endete. Und seine Männer hatten jeden Beweis in Penders Büro vernichtet. Nirgends fand sich auch nur der kleinste Hinweis, der zu ihm, Creel, führen könnte. Nirgends gab es seine Fingerabdrücke. Und Pender war tot. Niemand wusste etwas von Creels Rolle bei der ganzen Sache - außer einigen wenigen Personen, die jedoch genauso viel zu verlieren hatten wie er.
    Nein, es war nicht die Angst vor Strafverfolgung, die Creel jetzt so zu schaffen machte. Es war die schreckliche Ungerechtigkeit, die ihm widerfuhr. Anstatt dass die Welt in ihr natürliches Gleichgewicht zurückkehrte, hallte die gesamte Erde von einem einzigen Namen wider: Katie James. Katie James habe die Welt gerettet, sagten die Menschen. Katie James habe ein großes Unrecht wiedergutgemacht. Katie James sei eine Heldin.
    Dabei hatte diese Frau nur eines getan: Sie hatte ihn, Creel, in die Pfanne gehauen und jenen Teil der Welt entmannt, auf den es ankam. Dafür würde das Miststück bezahlen müssen. Creel war nicht nachtragend. Zumindest nicht sonderlich lange Zeit. Dafür war er viel zu ungeduldig. Problemfälle wie Katie James mussten schnell erledigt werden. Rache wurde eben nicht am besten kalt serviert - sie musste noch vor Hass brennen.
    Creel griff nach dem Telefon. Vielleicht würde er seinen geliebten Kalten Krieg nicht zurückbekommen, aber Verluste würde es trotzdem geben.
    »Es ist mir egal, ob Sie dafür eine ganze Stadt mit einer schmutzigen Bombe zerstören müssen«, sagte Creel in den Hörer. »Entweder bringen Sie mir die Dame binnen achtundvierzig Stunden, oder unsere Zusammenarbeit wird terminiert - und Sie ebenfalls.«
    Nicolas Creel verließ seine geliebte Shiloh und fuhr mit einer Barkasse an Land. Die nächsten Stunden verbrachte er damit, mit verschiedenen italienischen Offiziellen den Bau des neuen Waisenhauses zu besprechen. Anschließend betete er in der Kapelle, Mutter Oberin an seiner Seite. Am Abend genoss er ein Diner in einem örtlichen Restaurant und teilte sich eine Flasche Chianti mit dem Bürgermeister und dessen Frau. Dabei versuchte er nach besten Kräften zu vergessen, dass seine Vision einer anderen Welt sich in den vergangenen Stunden in Rauch aufgelöst hatte.
    Ehe er wieder auf seine Jacht zurückkehrte, besuchte Creel noch einmal die Baustelle. Er schaute in die Baugrube hinunter, die vor ein paar Tagen ausgehoben worden war. Schon bald würde man dort das Fundament gießen. Hunderttausende Kubikmeter Beton würden in die Grube fließen. Mehr als hundert Jahre lang würde dieses Haus Waisenkindern ein Dach über dem Kopf bieten.
    Doch das Fundament würde erst gegossen, wenn Creel den Befehl dazu gab - und das würde er noch nicht tun. Denn er hatte etwas vor, um diesen Ort zu segnen. Er würde hier ein Geschenk hinterlassen, das für alle Ewigkeit hier liegen würde.
    Creel fuhr mit der Barkasse zur Shiloh zurück.
    Und dort zählte er die Minuten bis zum Tod von Katie James.
    Natürlich würde ihr Verschwinden nicht alles wieder gerade rücken, doch für den Augenblick genügte es.

Kapitel 95
    F rank und Royce platzten in das Zimmer, in dem Katie von erfahrenen FBI-Agenten bewacht wurde »Wir haben gerade eine weitere glaubwürdige Bombendrohung bekommen«, sagte Frank. »Vor der Tür wartet ein SUV.«
    Sie eilten die Treppe hinunter. Royce stieß Katie in den SUV und rief Frank zu: »Das ist jetzt schon das dritte Mal, verdammt! Wir sollten sie endlich aus dem Land bringen, Frank.«
    »Schon dabei.«
    »Wohin soll ich sie diesmal verfrachten?«
    »Ort Nummer vier. Ich komme in zwanzig Minuten nach.«
    Royce nickte, schüttelte dann müde den Kopf und stieg neben Katie ein.
    »Da wären wir also wieder«, sagte er mit freundlicher Stimme. »Tut mir leid, Katie.«
    Der Fahrer gab Gas. Der Mann
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