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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne
Autoren: David Baldacci
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Menschheitsgeschichte. Mein Plan hätte die Welt befreit. Ja, ich war ein Befreier!« Katie schwieg, starrte ihn nur ungläubig an. »Jetzt aber haben Sie dafür gesorgt, dass die Welt auf ewig von Wilden regiert werden wird, die keine Achtung vor dem Leben haben. Sie haben das Gleichgewicht zerstört und jede Chance für die Diplomatie zunichtegemacht. Wir stehen so kurz vor der endgültigen Vernichtung wie nie zuvor, und das alles dank Ihnen, Katie James.« Creel sprach ihren Namen aus, als wären es die widerwärtigsten Worte, die ihm je über die Lippen gekommen waren.
    »Ich kann mir vorstellen, wie sehr Sie das deprimiert«, erwiderte Katie verächtlich. »Aber ich nehme an, was Sie wirklich anpisst, ist der Verlust der Dollarmilliarden.«
    »Ich habe Geld genug, das kann ich Ihnen versichern. Aber Theodore Roosevelt hatte recht, als er sagte: ›Rede verbindlich, und nimm einen großen Knüppel mit.‹ Die größten Präsidenten Amerikas wussten, dass militärische Macht der Schlüssel zu allem ist. Zu allem!«
    »Ja, Krieg ist schon was Tolles, nicht wahr?«
    »Sie haben sich Ihre Karriere aufgebaut, indem Sie über Kriege berichtet haben, also sollten Sie sich nicht darüber lustig machen. Der Ruhm fällt stets dem Sieger zu.«
    »Ich habe nicht über Kriege berichtet, weil ich es mir ausgesucht habe. Außerdem habe ich in meinen Storys die Schrecken des Krieges gezeigt. Und Ruhm habe ich dafür nie geerntet.«
    »Dann haben Sie offenbar nicht aufmerksam genug gesucht. Die Geschichte der Menschheit wird von solchen Konflikten bestimmt!«
    »Hat nicht irgendein berühmter General gesagt, dass der Krieg zum Glück etwas Schreckliches sei, sonst würden wir noch Gefallen daran finden?«
    »Das war der Konföderiertengeneral Robert E. Lee in der Schlacht von Fredericksburg. Und wie die Geschichte uns gezeigt hat, war er ein Verlierer. Ich aber gebe mich nur mit Siegern ab.«
    »Waren Sie eigentlich je beim Militär, Mr. Creel? Sind Sie je verwundet worden, oder hat man auch nur eine Kugel auf Sie abgefeuert?« Creel antwortete nicht. »Nun, ich selbst habe diese Erfahrung schon gemacht, und lassen Sie mich Ihnen sagen: Unter denen, die die Kriege wirklich ausfechten, gibt es weder Gewinner noch Verlierer. Es gibt nur Überlebende.«
    »Ich habe Sie nicht hierhergebracht, um mir dumme Vorträge von Ihnen anzuhören.«
    »Warum dann?«
    »Sie sollen sterben. Aber ich wollte Sie vorher wissen lassen, warum das so ist. Und Sie sollten erfahren, dass Sie nur sich selbst die Schuld für Ihren Tod geben können!«
    Katie rückte ein wenig näher an ihn heran. »Darf ich Ihnen mal etwas sagen?«
    »Aber gern.« Creel grinste. »Jeder zum Tode Verurteilte hat das Recht auf ein paar letzte Worte.«
    »Fick dich ins Knie.«
    »Brillant, Miss James. Was sind Sie doch für ein Sprachgenie.«
    Die Tür öffnete sich, und einer von Creels Männern kam herein. »Sie haben einen Besucher, Sir«, sagte er und berichtete mit gesenkter Stimme.
    Nachdem Creel ihm zugehört hatte, befahl er: »Bringt sie sofort vom Schiff!«
    Der Mann erklärte: »Sir, sie hat irgendwas von Dateien auf Ihrem Bürocomputer gesagt ...«
    Creels Augen weiteten sich. »Ich verstehe. Also gut, ich komme.«
    Draußen im Gang stand Miss Hottie auf hochhackigen Schuhen und in kurzem Rock. Zwei von Creels Männern rahmten sie ein.
    »Liebling, was für eine angenehme Überraschung«, sagte Creel.
    Zur Antwort schlug sie ihm ins Gesicht. Creels Männer packten sie.
    Sie kreischte: »Glaubst du wirklich, du kannst mich wie einen Haufen Müll einfach an der Straße abladen? Nach allem, was ich für dich getan habe? Du Bastard! Ich bin Mrs. Nicolas Creel, und das werde ich auch bleiben!«
    »Wie ich sehe, bist du aufgebracht. Aber du musst einsehen, dass alle guten Dinge irgendwann ein Ende haben, und meine Abfindungszahlung ist mehr als großzügig.«
    »Du wirst dich nicht von mir scheiden lassen. Ich weiß Dinge über dich, die lieber unter uns bleiben sollten«, sagte sie, und ein triumphierender Unterton schlich sich in ihre Stimme. Creel funkelte sie kalt an, und sie fuhr rasch fort: »Ich weiß, dass du mich für eine wertlose dumme Kuh hältst. Aber erinnerst du dich noch, wie ich dir gesagt habe, dass dein Büro mir so gut gefällt? Nun, der Grund dafür war ein anderer, als du glaubst. Ich bin ein Mensch, der sich gerne absichert. Also habe ich mich ein bisschen in deinem Computer umgeschaut. Weißt du, Nick, als du dich von deiner letzten Frau hast
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