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Die Kaltzeller

Die Kaltzeller

Titel: Die Kaltzeller
Autoren: Manly Wade Wellmann
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Ruhe obliegen zu können. Nun gibt es das alte Wort ‚Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt’ … Um es kurz zu machen, Mr. Darragh, ich möchte dazu beitragen, daß die Menschheit wie einst sich ihres Lebens erfreuen kann. Schluß mit den fremden Eindringlingen! Je eher, desto besser. Und nun mein Vorschlag. Nach Abwägung aller Umstände halte ich es für möglich, jene ‚erloschenen’ Vulkane wieder in Gang zu bringen. Nicht nur das. Ich habe Mittel und Wege gefunden, die dabei ausbrechenden Lavaströme in bestimmte Bahnen zu lenken – Bahnen, die dem Süden, den Befestigungen unserer Feinde entgegenführen … “
    Aufs höchste überrascht, blickte Darragh den Sprecher an. „Sie glauben … “
    „Ich glaube nicht nur, ich weiß es“, sagte Steinbaugh mit fe ster Stimme. „Was mir fehlt, meinen Plan durchzuführen, sind die Mittel. Sie haben sie. Ich brauche also Ihre Unterstützung. Ein Dutzend Schiffe mit einem Dutzend der stärksten Strahlwerfer, die Sie besitzen. Dann wird nicht nur der Lavastrom seinen Weg nehmen, auch die unterirdischen Geiser werden aufbrechen, kochendheiße Fluten werden sich nach Süden wälzen und alles Leben vernichten, bis ich Einhalt gebiete.“
    Brenda schauderte bei der Vorstellung der Katastrophe, die das Land verwüsten würde, und Darragh legte ihr die Hand mit sanftem Druck auf die Schulter.
    „Wir müssen hart sein, Brenda. Es hilft nichts. Wir müssen unsere Widersacher ausmerzen. Wenn die Erde uns wieder gehört, werden die Wunden schnell vernarben.“
    „Ich habe also Ihre Zustimmung, Mr. Darragh?“ fragte Steinbaugh.
    „Nicht nur meine Zustimmung. Meine volle Unterstützung. Ich bin zu wenig Geologe, um Ihnen bei der Planung selbst zur Hand zu gehen, aber ich werde Sie morgen mit einem meiner Experten zusammenbringen, mit dem Sie alle Einzelheiten besprechen können. Wann, Doktor, glauben Sie zum Schlag ausholen zu können?“
    „In drei bis vier Wochen. Im übrigen muß ich Ihnen mein Kompliment machen, Mr. Darragh. Ich habe die Wirkung Ihrer Aktion auf die Felder der Kaltzeller beobachten können. Es wird ein fürchterlicher Schlag für sie sein und sie an den Rand des Abgrundes bringen. Um ein Haar wäre ich selbst in das Chaos geraten, traf aber rechtzeitig auf Ihre Leute, die mich in dem Gang in Sicherheit brachten. Das erinnert mich daran, daß Sie, bevor ich losschlage, Alaska völlig von Ihren Leuten räumen müssen.“ Steinbaugh faltete die Karte zusammen und schob sie Darragh zu. Dann stand er auf und traf Anstalten, sich zu verabschieden. In diesem Augenblick betrat der Melder die Höhle. Sein Gesicht war vor Eifer und Kälte gerötet und, wie es Brenda schien, ein wenig verwirrt.
    „Chef, schon wieder Besuch für Sie“, sagte der junge Mann. „Wenn das so weitergeht … “
    „Es geht nicht so weiter“, versprach die Stimme Penrose Ali ens, der sich aus dem Halbdunkel des Ganges in die Höhle schob. „Nicht alle Menschen sind so verrückt, sich mit Gewalt eine kalte Nasenspitze zu holen.“ Allen schälte sich aus seinen Pelzen und schüttelte kräftig die Rechte Darraghs.
    „Da bin ich, Mr. Darragh. Sie haben mich gerufen. Was blieb mir anderes übrig, als Ihrem Ruf zu folgen. Brauchen Sie mich – oder sind es meine Pflanzen, nach denen Sie Sehnsucht verspüren?“
    „Diesmal brauche ich Sie , Reverend“, erwiderte Darragh schmunzelnd. „Wie gefällt Ihnen diese Höhle? Könnte man sie nicht mit einiger Phantasie als eine kleine Kirche betrachten?“
    Der Reverend blickte sich um und räusperte sich, ohne ein Wort zu sagen. Darragh machte ihn mit Dr. Steinbaugh bekannt. „Das ist Dr. Steinbaugh, Reverend. Ingenieur, Geologe, Dozent. Steinbaugh hat mir seine Mitwirkung angeboten, die ich gern akzeptierte. Sie haben übrigens meine Frage noch nicht beantwortet, Reverend. Finden Sie nicht, daß diese Höhle in gewissem Sinne einer Kirche ähnelt? Wenigstens, soweit es die feierliche Stille betrifft?“
    „Hm – hm“, machte Preston Allen, und seine Blicke hefteten sich argwöhnisch auf Darragh. „Was steckt hinter Ihrer Frage? Sie führen doch wieder etwas im Schilde.“
    „Man könnte es so nennen“, erwiderte Darragh amüsiert, und seine Hand suchte die Rechte Brendas. „Obwohl die Heilige Schrift sich dafür würdigerer Worte bedient. Was ich Sie fragen wollte, Reverend, führen Sie zufällig Ihr Gebetsbuch bei sich?“
    „Zufällig? Zu jeder Tages- und Nachtstunde Warum
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