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Die Kaltzeller

Die Kaltzeller

Titel: Die Kaltzeller
Autoren: Manly Wade Wellmann
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Schläge treffen ins Leere. Was nützt es ihnen, daß sie unsere Bombenlager in Kanada in die Luft jagten, als längst keine Bombe und kein menschliches Wesen sich mehr in den Lagern befanden. Sollen Sie sich ruhig einbilden, uns vernichtend getroffen zu haben, wir lassen sie in ihrem Glauben.“
    „Die letzten Zuckungen eines tödlich getroffenen Riesen“, bestätigte Darragh voller Genugtuung. „Sie schlagen blindlings um sich, kämpfen gegen einen unsichtbaren Gegner. Moskitos! Gegen Moskitos gibt es keine Wehr. Gegen Moskitos gibt es nur Flucht. Hin und wider schicken sie ihre Schiffe über die tropischen Dschungel, aber bisher ist es ihnen nicht ein einziges Mal gelungen, eine unserer Siedlungen zu treffen. Unsere Tarnung ist zu gut. Nur in einigen verhältnismäßig offen liegenden Ortschaften Sumatras und Borneos haben sie Schäden anrichten können, ohne daß wir einen Menschen verloren. Sie waren rechtzeitig durch unsere Späher gewarnt worden und hatten sich in die dichten Wälder zurückgezogen.“
    „Selbst wenn sie unsere kleinen und großen Städte in Schutt und Asche legten, würde ihnen das nicht mehr helfen“, sagte Megan zuversichtlich. „Wir brauchen keine Festungen und keine Stützpunkte, um den Kampf zu gewinnen. Moskitos sind nicht an Häuser gebunden. Eine Wasserpfütze genügt ihnen. Sie schwingen sich in die Luft, stechen, ziehen sich zurück, greifen wieder an und stechen erneut, Moskitos sind nicht zu schlagen. Chef, der Gedanke mit den Moskitos war großartig. Heute lacht niemand mehr darüber.“
    „Schon gut“, nickte Darragh, der sich genau erinnerte, daß Megan einer der lautesten Lacher gewesen war, als Darragh seine Theorie der Moskito-Kriegsführung entwickelt hatte. „Wie weit sind wir? Wo bleibt der Melder?“
    „Hier kommt er!“ sagte Brenda. „Ich höre ihn, sehe ihn aber noch nicht.“
    Kratzende, metallische Geräusche erklangen unter der weißen Oberfläche, dann hob sich der Schnee wie ein großer Maulwurfshügel, und ein Kopf tauchte auf, bis zur Unkenntlichkeit vermummt. Ein Gesicht schob sich ans Tageslicht, verkniffene Augen blinzelten in der ungewohnten Helligkeit. Zwei kräftige Arme vergrößerten die Öffnung, breite Schultern zwängten sich hindurch. Bis zum Oberkörper ragte die Gestalt eines jungen Mannes hervor, der sich schnaufend von seiner Gesichtsmaske befreite.
    „Willkommen!“ begrüßte Darragh wohlgelaunt den menschlichen Maulwurf. „Tadellose Pionierarbeit. Genau an der richtigen Stelle durchgestoßen.“
    Der junge Mann verzog den Mund, als er Darragh erblickte. „Chef, ich weiß nicht, ob es richtig ist, daß Sie hier sind“, meinte er unbehaglich. „Ein Oberkommandierender bei seiner Fronttruppe? Wenn nun etwas passiert? Wenn Ihnen etwas zustößt? Wir brauchen Sie doch!“
    „Unsinn, was soll passieren“, wehrte Darragh ungeduldig ab. „Wenn unsere lieben Freunde kommen sollten, kann ich im Gang verschwinden und mich unsichtbar machen. An die Arbeit! Bring das Gerät heraus!“
    Mit Megans Unterstützung brachte der Melder einen langen rüsselartigen Schlauch zum Vorschein, der an einen breiten Metallkasten angeschlossen war, von dem mehrere Drähte in das Innere des Schachtes führten.
    „Ich kümmere mich um den Generator“, sagte der Melder und verschwand unter Schnee und Eis.
    Megan packte Hände voll Schnee aufeinander und klopfte sie mit den Fäusten fest, bis ein kleiner Hügel entstanden war, in dem er den in einer breiten Metalldüse endenden Schlauch fest verankerte. Seine Augen traten fast aus den Höhlen, als er in das Tal hinabstarrte.
    „So, das ist also ihr kleiner Gemüsegarten!“ lachte er mec kernd und richtete die Düse abwärts, als visierte er über Kimme und Korn. „Scheint, daß es nicht mehr allzuviel von der Sorte auf der Erde gibt. Haben wohl nicht damit gerechnet, daß wir hierherkommen und ihn entdecken würden. Nicht die Spur eines Wachtpostens, obwohl sie doch ihr großes Fort dort hinter den Bergen haben.“ Er prüfte den Anschluß des Schlauches sorgfältig und nickte zufrieden. „Weißt du, Darragh, vor einem Jahr habe ich den Mund reichlich voll genommen und große Reden geschwungen über unseren baldigen Sieg. Dabei war ich keineswegs fest davon überzeugt, daß unser Dschungelkrieg einen derartigen Erfolg haben würde. Haben wir es ihnen nicht großartig gegeben?“
    Darragh lachte grimmig. „Das kann man wohl sagen. Und jetzt sind wir dabei, ihnen den Lebensnerv zu durchtrennen. Wenn
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