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Die kalte Koenigin

Die kalte Koenigin

Titel: Die kalte Koenigin
Autoren: Douglas Clegg
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Sturzflug vom Himmel herunter, stießen herab, um mehrere Krieger auf einmal in die Höhe zu heben und dann fallen zu lassen oder sie in die Reihen der Feinde zurückzuwerfen, die einen hitzigen Angriff führten.
    Ich flog mitten in den Rauch hinein und zog einen Sterblichen heraus, der mit seiner Axt, die drei Klingen besaß, ausholte und sie gegen meinen Schenkel hieb. Damit verursachte er eine tiefe und schmerzhafte Wunde. Ich stürzte zu Boden, doch ein anderer Vampyr kam aus der Luft und stahl dem Krieger die Axt. Den Kämpfer selbst überließ er mir. Ich ging
auf ihn los und brachte ihn zu Fall. Daraufhin brach ich ihm sorgfältig den Hals.
    Dann erhob ich mich wieder in die Luft, indem ich die Blutung aus meiner Wunde mit der Hand stillte.
    Als ich das obere Ende der Stadtmauer erreichte, hatte das Blut aufgehört, aus meinem Körper zu strömen. Meine Haut heilte rasch, als ich dastand und zusah, wie sich die Krieger in der Luft gegenseitig an die Kehle gingen, wie die Sterblichen auf dem Boden mit ihren dicken Schwertern die Feinde zerteilten und wie Zweihänder mit großer Genauigkeit den Hals von Männern durchtrennten.
    Erneut schwebte ich hinab, hob den Speer mit dem Namen »Blutsucher« und durchbohrte damit die Brust eines Mannes, nämlich genau in dem Moment, als er im Begriff war, eine Frau anzugreifen, die ihren Dolch in die Höhe hielt, um ihm die Kehle aufzuschlitzen. Dann ging ein anderer Krieger auf mich los, und gleich darauf noch ein weiterer. Ich nutzte meine Flügel, um nach denen zu schlagen, die mir zu nahe kamen, wenn ich gerade damit beschäftigt war, jemanden zu töten. Es blieb mir wenig Zeit, um mich nach dem Hang oder der Stadt umzusehen, als ich mich erst weiter an der Kampflinie der Feinde entlanggearbeitet hatte. Hunderte von Kriegern waren an dem Angriff beteiligt. Das Gras, das in diesem heißen Klima nur spärlich wuchs, ging in Flammen auf, und das Getreide, das in den Dörfern gepflanzt worden war, hatte Feuer gefangen.
    Die Nacht selbst schien zu brennen, und ich sah die Gestalten meiner vampyrischen Geschwister, die an meiner Seite töteten.
    Wir wurden durch Aquils Vampyrkrieger vom Himmel aus
angegriffen, und ich ließ meinen Speer fallen, als mich zwei große Kreaturen in die Höhe zogen. Ich wehrte mich zwar gegen sie, doch einer von ihnen verfügte über ein zweischneidiges Schwert mit gezahnter Klinge, mit dem er meiner Brust auf der Suche nach meinem Herzen gezackte Schnittwunden zufügte.
    Plötzlich barst die Brust dieses Angreifers durch einen Schwerthieb.
    Hinter ihm tauchte Nezahual auf, der meine Notlage gesehen hatte. Er und ich kämpften den anderen Vampyr ebenfalls nieder. Meine Zähne gruben sich in seinen Schenkel und zerfetzten meinen Feind. Nezahual war ihm an die Kehle gegangen, und zu dritt stürzten wir zur Erde hinab.
    Wir landeten in einer Kauerstellung, und der Feind rannte davon, in den Rauch hinein.
    Nezahual und ich trennten uns wieder, und ich ging die Belagerungslinie noch drei Male durch, bis ein weiterer Schrei von einer fernen Hügelkuppe zu uns drang. Ich erblickte eine geschlossene Schlachtreihe von Vampyren, die sich schnell durch die Luft auf uns zubewegte. Die Vampyre wirkten wie Schiffe, die am Himmel segelten, da ihre Flügel einen Schiffsrumpf zu bilden schienen. Über ihnen erkannte ich einen einzelnen Vampyr mit einem Speer in der einen Hand und einem Schwert in der anderen. Wie Nezahual benötigte er zum Fliegen keine Flügel. Es war Aquil. Ich sah, wie sich Nezahual zu ihm begab, als wollte er eine Verhandlung mit ihm führen. Auch er wurde von einer Schar Vampyre begleitet, die eine beinahe militärische Formation bildeten.
    Ich erhob mich eilig in die Luft, um Nezahual zu helfen, doch zwei Vampyre hielten mich zurück. Die beiden Brüder
knurrten und schnappten, als sie sich weit über dem menschlichen Schlachtfeld gegenseitig bekämpften, und wirkten dabei wie zwei Wölfe, die einander an die Kehle gingen. Ein Teil von mir fragte sich, ob es dabei wohl um Pythia ging. Hatte sie diese Kriege auf irgendeine Art durch ihre bloße Anwesenheit heraufbeschworen?
    Mehr Angst hatte ich noch vor dem, was jenseits sogar von Pythias Einflussbereich lag. Ich hatte Angst, dass es das Zerreißen des Schleiers war, wodurch die Myrrydanai-Schatten in die Welt gekommen waren, was Übel, Hungersnöte und die Rivalität zwischen diesen Brüdern hervorgerufen hatte.
    Ich fürchtete, dass das Zerreißen des Schleiers angefangen hatte, alle
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