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Die kalte Brut

Die kalte Brut

Titel: Die kalte Brut
Autoren: Vampira VA
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ihr tat.
    Einmal wollte Seven nach seinem längst prallen Glied greifen, um ihn zu verwöhnen, aber er entzog sich ihr wie spielerisch, hauchte ihr ein dunkles »Noch nicht« ins Haar und ließ sie von neuem in Küssen ertrinken.
    Bis Seven die Sinne schwanden.
    Nie hatte sie tiefer und fester, nie besser geschlafen.
    Und nie feuchter geträumt.
    *
    Am nächsten Morgen
    Seven van Kees lächelte, und sie sah sich lächeln. Ihr Ebenbild blickte ihr als Spiegelung vom Display des Laptops entgegen.
    »Guten Morgen«, begrüßte sich Seven selbst, strahlender als je zuvor.
    Das Mikrofon des tragbaren Computers zeichnete ihre Worte auf. Gespeichert wurden sie in ihrem elektronischen Tagebuch. Selten hatte Seven bislang so früh am Tage Eintragungen vorgenommen. Aber es hatte auch noch nie einen Tag wie diesen gegeben.
    Und noch nie eine Nacht wie die vergangene .
    »Ryder Maguire«, fuhr Seven fort, »ist der großartigste Mann, den ich je kennenlernen durfte. Ein Gentleman von Kopf bis Fuß .«
    Seven geriet regelrecht ins Schwärmen. Bis die Erinnerung an eine Entdeckung, die sie eben erst gemacht hatte, die Euphorie wieder etwas dämpfte:
    »... Leslie ist verschwunden«, sagte sie. »Heute Morgen war sie einfach weg. Die meisten ihrer Sachen sind noch hier, nur das Wichtigste hat sie mitgenommen - Zahnbürste, Ausweise und so weiter, all das eben, was eingeschnappte Lebensgefährten eben so mitnehmen, wenn sie Hals über Kopf ausziehen.«
    Seven zuckte die Schultern, lächelte. »Was soll's? - Wir waren wohl ohnehin nicht füreinander geschaffen. Auf keinen Fall so wie Ryder und ich .«
    Durch die geschlossene Tür hörte Seven das Klappern von Frühstücksgeschirr. Vager Kaffeeduft zog herein.
    »Ryder wollte mir helfen, Leslie zu suchen. - Ist er nicht phantastisch?«
    Schritte näherten sich über die Treppe.
    »Ich liebe ihn. Wie niemanden zuvor, nicht einmal mich selbst. Und ich sehne den Moment herbei, wenn ich mich ihm ganz hingeben kann. Wer weiß - vielleicht schon morgen Nacht ...?«
    Seven zwinkerte ihrem Spiegelbild zu, dann fügte sie der Aufzeichnung per Tastendruck das heutige Datum - den 2. Oktober 2000 - hinzu und schloß die Datei.
    Als sie aufstand, um Ryder entgegenzugehen, fiel ihr Blick auf den Ordner, den er tags zuvor aus Darren Secadas Wohnung mitgenommen hatte. Sie hob ihn auf und ging hinaus.
    Ryder empfing sie auf der Treppe, mit ausgebreiteten Armen. Se-ven ließ sich hineinfallen und in die Küche tragen, wo er sie am liebevoll gedeckten Tisch absetzte. Sogar Blümchen hatte er irgendwo aufgetrieben, vermutlich auf dem Balkon der Nachbarn.
    Seven legte den Ordner beiseite und fragte: »Wolltest du den nicht deinem Freund Darren bringen?«
    Ryder winkte ab. »Später. Nicht so wichtig. - Wichtig sind jetzt nur du und dieser Morgen, dem ein wundervoller Tag folgen möge.«
    »An mir soll's nicht scheitern«, meinte Seven und ließ ihren seidenen Morgenmantel wie zufällig ein winziges Stück über die Schultern rutschen.
    »An mir auch nicht«, flüsterte Ryder Maguire rauh in ihren Nacken und küßte sie zärtlich.
    Mit Lippen, die vor wenigen Stunden erst - und weit weniger zärtlich - einen anderen Hals berührt hatten .
    Epilog
    Darren Secada war Stunde um Stunde durch die Stadt gefahren. Er hatte zur Paddington Street gewollt, aber irgendwie war es ihm nicht gelungen, sein Ziel anzusteuern. Immer wieder war er kurz vorher in irgendeine Seitenstraße abgebogen und in eine völlig andere Richtung gefahren - - bis es ihn irgendwann schließlich doch nach Hause gezogen hatte.
    Die Erinnerung an die Begegnung mit den Vampiren lähmte ihn, und die Sorge um seinen Job machte ihn fast krank, als er die Stufen zu seinem Apartment hochstieg.
    Und als er die Tür aufschloß und seine Wohnung betrat, war ihm, als müsse das Unheil gleich von neuem über ihn hereinbrechen.
    Aber nichts geschah.
    Nur - etwas war anders.
    Darren konnte es riechen! Nicht im wörtlichen, sondern mehr übertragenen Sinne. Es hatte mit seinem »besonderen Riecher« zu tun, seiner Nase für alles Ungewöhnliche.
    Wie von unsichtbarer Hand geführt ging Darren in sein kleines Arbeitszimmer, das eher einer Kammer glich und ihm gleichzeitig als Archiv für seine Untersuchungsergebnisse, die Paddington Street betreffend, diente.
    Niemandem sonst wäre es aufgefallen. Aber Darren hatte in den vergangenen Monaten den allergrößten Teil seiner Freizeit in diesem Raum verbracht. Jeder Quadratzentimeter war ihm vertraut. Und
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