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Die kalte Brut

Die kalte Brut

Titel: Die kalte Brut
Autoren: Vampira VA
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verschwand.
    Nichts mehr schien noch so wie vor drei Stunden.
    Das Haus hatte sich stabilisiert. Scheinbar?
    Kälte kroch Holloway unter den Trenchcoat und richtete ihm die Härchen auf den Armen und im Nacken auf. Er schüttelte sich, als könne er das unangenehme Gefühl dadurch loswerden.
    Verdammt, er haßte seinen Job, und er haßte diesen Job! Obwohl das Haus an der Paddington Street jetzt so harmlos wirkte - immer noch unheimlich wie die allermeisten alten Häuser, sicher, aber letztlich auch genauso harmlos.
    Gestern hatte es begonnen. Da war das Haus aufgetaucht, wie aus dem Nichts erschienen inmitten dieses unkrautüberwucherten Grundstücks mit der Nummer 333, das sich wie ein Schandfleck zwischen all den anderen sauberen und gepflegten Anwesen entlang der Straße ausnahm.
    Aber das Haus war nicht geblieben, sondern immer wieder verblaßt und verschwunden, wie das Bild eines Projektors mit Wackelkontakt.
    Bis vor drei Stunden. Seither stand es da, unverändert, reglos ...
    Holloway erlaubte sich ein bitteres Grinsen. Er dachte über das verfluchte Haus, als handele es sich dabei um etwas Lebendes. Doch das Lächeln erstarb ihm auf den wulstigen Lippen, als er sich eingestehen mußte, daß es ihm mit diesem absurden Gedanken durchaus ernst war.
    In der Zwischenzeit hatte Chad Holloway Informationen über die Adresse 333, Paddington Street eingeholt und festgestellt, daß dieses unheimliche Haus bis vor einigen Jahren tatsächlich auf diesem Grundstück gestanden hatte, und das offenbar über hundert Jahre lang. Bis es von irgendeiner obskuren Baufirma, die sich nicht mehr ermitteln ließ, abgerissen worden war. Den Unterlagen zufolge hatte man versucht, hier ein Hochhaus zu errichten; eine Tatsache, die Holloway sich ebenfalls nicht erklären konnte, immerhin gab es an dieser Straße sonst nur Villen und schmucke Reihenhäuser. Wie also hatte man seitens der Stadtobrigkeit einen solchen Baustil genehmigen können? Aber man war ohnehin nicht über den Rohbau hinausgekommen, der - hier waren die Angaben unklar - wohl wieder abgerissen werden mußte. Kein Wunder bei dem sumpfigen Boden, mit dem Holloway schon am frühen Abend unliebsame Bekanntschaft gemacht hatte.
    Zumindest ein bißchen Aufschluß über Haus und Grundstück erhoffte sich Chad Holloway von dem Verhör, dem sich Darren Seca-da, dieser spinnerte Pathologe, würde unterziehen müssen. Der Chief hatte es bereits veranlaßt und einen seiner Männer auf Secada angesetzt.
    Der junge Kerl war gestern hier aufgetaucht, was Holloway nicht einmal sonderlich verwundert hatte, schließlich war Secadas Faible für 333, Paddington Street in Polizeikreisen eine offenes Geheimnis. Schon deshalb glaubte Holloway, daß der Bursche ein paar wissenswerte Einzelheiten ausspucken könnte.
    Dazu kam aber noch, daß Darren Secada gestern in das Haus gegangen - und nicht allein von dort zurückgekehrt war! Er hatte eine bewußtlose junge Frau herausgetragen und angegeben, sie ins Krankenhaus zu bringen. Was er allerdings nicht getan hatte! Statt dessen hatte Secada die Frau, auf die Holloway nur einen flüchtigen Blick hatte werfen können, zu sich nach Hause verfrachtet, wie der Chief erfahren hatte.
    Damit nicht genug, war es - vermutlich in diesem Zusammenhang - zu zwei Todesfällen in der Nähe von Secadas Wohnung gekommen.
    Kurzum: Der Typ mußte ganz einfach einiges zu erzählen haben, das für Holloway von allerhöchstem Interesse sein würde.
    Bislang allerdings war Secada noch verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, und mit ihm diese ominöse Fremde aus dem Haus .
    Chief Inspector Holloway ließ den Blick schweifen. Auch um ihn herum hatte sich in den vergangenen Stunden nichts geändert: Nach wie vor hatten seine Leute alle Hände voll zu tun, um die Schaulustigen zumindest einigermaßen auf Distanz zu halten. Rundfunk-und TV-Teams allerdings hatten sich durch die Absperrungen gemogelt - wie Ratten, dachte Holloway angewidert - und waren praktisch nonstop auf Sendung. Obschon es seit drei Stunden nichts Neues zu vermelden gab.
    Drei Stunden - diese Frist hatte Holloway in seiner Eigenschaft als Leiter dieses Großeinsatzes gesetzt. Wenn das Haus mindestens drei Stunden lang stabil blieb, so hatte er erklärt, dann würde er ein paar Männer hineinschicken.
    Jetzt war die Zeit um, und Neech Roven brannte darauf, das Haus zu stürmen. Er hatte sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet, so wie er sich schon immer für jedes Himmelfahrtskommando freiwillig
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