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Die kalte Brut

Die kalte Brut

Titel: Die kalte Brut
Autoren: Vampira VA
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Combatbelt, steckte sie in Brand und schleuderte sie über die Schwelle.
    Gleißendes Licht fraß knisternd die Schatten in der Eingangshalle des Hauses.
    Holloway trat ein, seine Leute folgten ihm auf einen Wink hin. Bis etwa zur Mitte der Halle gingen sie vor. Dann erstarrte der Chefinspektor so abrupt, als sei er gegen eine gläserne Wand gelaufen. Ein entsetztes Keuchen entrang sich seiner Kehle.
    »Sir?« fragte einer seiner Leute. »Wa-?« Den Rest seiner Frage verschluckte der Mann. Denn in diesem Moment sah auch er, was Hol-loway entdeckt hatte.
    Inmitten der Eingangshalle lag - eine Hand!
    Abgetrennt am Gelenk und die Finger um eine Pumpgun geklammert. Eine feuchte Spur zog sich von dem blutigen Stumpf bis in die Schatten, die unter der Treppe ins obere Geschoß nisteten.
    »Großer Gott!«
    »Verfluchte Scheiße!«
    »Schnauze!« Holloway hatte sich nur scheinbar gefangen. Auch sein Magen rebellierte. Aber eine Panik unter seinen Leuten war jetzt das Allerletzte, was er gebrauchen konnte. Er mußte mit gutem Beispiel vorangehen, gefaßt bleiben.
    Über Funk beorderte er die Reserve-Squad ins Haus; die Männer, die den Kreis um das Haus gezogen hatten, rief er zu höchster Wachsamkeit auf.
    Stumm deutete Holloway dann auf die Blutspur und setzte sich in Bewegung.
    Eine weitere Magnesiumfackel vertrieb die Finsternis, die sich unter der Treppe ballte.
    Eine niedrige Tür stand ein Stück weit auf, dahinter führten steinerne Stufen in den Keller. Dort unten mußte es Neech Roven und seine Männer erwischt haben.
    Chad Holloway schluckte hart.
    Es ... Was oder wer mochte es sein?
    Er erfuhr es noch im selben Augenblick!
    Was nicht bedeutete, daß er es auch begriff.
    *
    Marc Loeblin preßte sich den winzigen Funkempfänger fester ins Ohr. Jedes Wort, das zwischen den Police-Squads gewechselt wurde, bekam er mit. Und mit jedem einzelnen dieser Worte stieg seine Erregung. Die Spannung heizte ihn so sehr auf, daß er ein fast schon schmerzhaftes Pochen zwischen seinen Lenden spürte.
    Es verflog allerdings, als er sich kurz ausmalte, was Chief Inspec-tor Holloway mit ihm anstellen würde, hätte er gewußt, was Loeblin tat und noch vorhatte.
    Holloway haßte Reporter. Er betrachtete sie als Schädlinge und natürliche Feinde der Polizei. Und Marc Loeblin war beinahe bereit, sich einzugestehen, daß Holloway allen Grund haben würde, zumindest ihn, Loeblin, zu verabscheuen, wenn es ihm wirklich gelang, seine Idee durchzuziehen.
    Fast haßte sich Loeblin ja schon selbst für seine Skrupellosigkeit, seine Sensationslust und dafür, daß es eine Hemmschwelle für ihn nicht mehr gab. Aber andererseits - in der Medienlandschaft ging es um Fressen und Gefressenwerden, und nur die Stärksten, die Wagemutigsten kamen durch.
    Er würde ganz groß rauskommen, wenn sein Plan funktionierte. Die Zeichen standen jedenfalls günstig für Marc Loeblin - dafür, daß sein Name bald in aller Munde sein würde. Oder zumindest in den Mündern der für ihn wichtigen Leute: Fernsehbosse, Zeitungsund Illustriertenherausgeber .
    Der freischaffende TV-Reporter überprüfte den Sitz der kugelsicheren Weste, die er in einem günstigen Moment aus einem Einsatzwagen der Polizei gestohlen hatte. Die dunkle Kleidung, die er darunter trug, stammte aus seinem eigenen Kleiderschrank. Auf einen flüchtigen Blick hin unterschied sie sich kaum von der Einsatzuniform der Squads.
    Die handliche Hochleistungskamera steckte unter dem Brustteil der Schutzweste. Unbemerkt zog Marc Loeblin das Gerät hervor und schob es wieder zurück. Dabei kam er sich vor wie ein Revolverheld, der das Ziehen seiner Waffen übte.
    Er grinste, doch die Regung gefror ihm zur Grimasse.
    Es ging los!
    Über Funk alarmierte Chad Holloway die Reserve-Truppe. Und als die Männer sich in Bewegung setzten und auf das Haus 333, Paddington Street zurannten, schloß sich Marc Loeblin ihnen wie selbstverständlich als Schlußlicht an.
    Niemandem fiel es auf. Die Polizeibeamten ringsum waren viel zu sehr damit beschäftigt, den Funkkontakt zu halten und das Chaos zu ordnen, und die Schaulustigen hielten Loeblin für einen Polizisten.
    Noch bevor sie die Eingangstür erreichten, hörten sie aus dem Innern des Hauses Schüsse. Und Schreie.
    Die Eingreif-Truppe stürmte durch die Tür, die Waffen längst entsichert und im Anschlag.
    Und auch Marc Loeblin war einsatzbereit. Die Kamera lief und schien wie mit seinem rechten Auge verschmolzen. Ein aufgesetzter Strahler tauchte das Szenario
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