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Die kalte Brut

Die kalte Brut

Titel: Die kalte Brut
Autoren: Vampira VA
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zwischen dem Wunsch, wenigstens Holloways Leben zu retten, und dem Wissen um die Gefahr, die von der Brut auch künftig für zahllose andere Menschen ausgehen würde, wenn sie jetzt nicht Konsequenz zeigte.
    Irgendwann zurückzukehren und sich um die Rattenjungen zu kümmern, konnte zu spät sein. Schon in einer Stunde konnte sich die verlassene Brut sonstwohin verkrochen haben .
    Nein!
    Mit fahrigen Bewegungen löste sie eine der Handgranaten von Holloways Gürtel und lief zum Ende des Ganges, der in das Gewölbe mündete, zurück.
    Dort zog sie den Sicherungsbügel, ließ die Granate über den Boden in Richtung des Nestes rollen, warf sich noch in der Bewegung herum und - machte sich auf ledrigen Schwingen aus dem Staub.
    Sie wußte nicht, wieviel Zeit sie hatte, der Explosion zu entkommen. In diesen begrenzten Räumlichkeiten würde die Wirkung vermutlich stärker als normal sein.
    Lilith peitschte ihren Fledermauskörper vorwärts - und wurde doch noch von der Druckwelle erfaßt, als die Granate alles verbleibende, mutierte Leben tief unter dem Haus auslöschte.
    Eine Titanenfaust schien das geflügelte Tier zu erfassen und nach vorn zu schleudern. Es prallte erst gegen die Wandung, dann auf den Boden, überschlug sich ein paarmal - und kam als humanoider Körper zur Ruhe, als Lilith für Sekunden das Bewußtsein verlor.
    Die Echos der Explosion waren noch nicht ganz verklungen, als sie die Augen schon wieder öffnete und feststellte, daß sie bis auf ein paar Schrammen unverletzt geblieben war.
    Rasch legte sie die letzten Meter bis zu Holloway zurück und beugte sich über ihn.
    Er lebte, aber es ging ihm schlecht. Der Donner der Explosion schien bis in die untersten Schichten seines Bewußtseins gedrungen zu sein und ihn noch einmal »geweckt« zu haben.
    »Ist es ... vorbei?« stöhnte er.
    »Noch nicht ganz.«
    »Es . gibt sie noch?«
    »Die Ungeheuer? Nein.«
    »Dann ist es gut .« Er seufzte. Dann grinste er, weil ein Lächeln zuviel Kraft gekostet hätte. Zuviel Kontrolle über sich selbst, zu der er nicht mehr fähig war.
    »Verschwinden Sie! Niemand wird je erfahren, daß Sie die Stadt vor diesen Monstern gerettet haben. Bringen Sie sich in Sicherheit. Sie dürfen kein ...«, er hustete hart und ausdauernd, fing sich aber wieder, ». kein Verständnis erwarten. Es sind nur . Menschen. Sie haben nicht gesehen, was ich ... gesehen habe. Man wird Sie jagen .«
    Lilith legte einen Finger auf Holloways Lippen. »Können Sie auch mal den Mund halten? Sie werden es schaffen - wenn Sie es wollen. Seien Sie einmal so hart zu sich selbst, wie Sie zu anderen sind! Reißen Sie sich zusammen, verdammt!«
    Holloway schwieg. Seine Augen waren wieder geschlossen. Vielleicht hatte er erneut das Bewußtsein verloren.
    Für den Moment war das vielleicht das Beste, was passieren konnte .
    Minuten später stolperte Lilith mit Holloway ins Freie.
    Als sie sich kurz darauf vom Geschehen zurückzog, wußte sie noch nicht, ob der Chief Inspector es wirklich schaffen würde. Sie wußte nicht einmal, ob es gut oder schlecht für sie selbst sein würde, falls er durchkam.
    Aber daran dachte sie nicht.
    Sie war müde, unendlich müde, und es erschreckte sie selbst, daß der Ort, den sie sich wünschte, um auszuruhen und wieder zu sich selbst zu finden, in Sichtweite lag.
    Dort, wo das Haus stand.
    Das Haus, das nicht nur Schlechtes barg und mit dem sie so vieles verband, was kein Mensch hätte verstehen können.
    Es war mehr als eine Zuflucht. Mehr als Wände und Decken aus Stein. Es war .
    ... ihr Freund.
    Ein schwieriger Freund, aber der wertvollste, den sie im Moment besaß.
    Wertvoller als Darren?
    Die Zukunft würde es weisen .
    *
    Seven van Kees schnurrte wohlig wie ein zufriedenes Kätzchen.
    Nackt lag sie auf ihrem Futonbett, auf dem Bauch, lang hingestreckt.
    Ryder Maguire saß neben ihr, und seine Finger schienen überall zu sein. Eben noch fuhren sie sanft wie eine Feder über Sevens Rückgrat bis hinab zwischen die festen Pobacken, dann strichen sie von ihren Fersen hinauf, kreisten zart in ihren Kniekehlen, malten unsichtbare Linien auf ihre Schenkel und zeichneten die Rundung ihres Pos nach.
    Seine Lippen huschten wie Schmetterlinge über ihre samtene Haut, sein Atem machte sie frösteln. Seine Zunge ließ Seven den kleinen Tod sterben - und ihn immer wieder herbeisehnen.
    Sie wollte ihn in sich spüren, aber sie war unfähig, sich entsprechend zu bewegen. Weil es nicht schöner sein konnte als das, was er jetzt mit
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