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Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Titel: Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN
Autoren: Kami Garcia
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andere Option in Betracht zu ziehen. Es musste am Mondschein liegen und an den Schatten. Ich warf einen Blick auf meine eigenen Füße, die voll Schlamm waren, und sah dann wieder zurück zu ihren.
    Sie waren bleich und makellos, ohne einen einzigen Schmierer.
    Plötzlich blitzte weißes Fell vor ihr auf und raste auf mich zu.
    Elvis.
    Ich packte ihn, ehe er wieder entwischen konnte. Er fauchte mich an, fuhr seine Krallen aus und zappelte wie verrückt, bis ich ihn widerwillig losließ. Mit klopfendem Herzen sah ich ihm nach, wie er über das Gras davonflitzte und sich unter dem Tor durchzwängte.
    Ich wandte mich zu dem Steinkreuz um.
    Das Mädchen war verschwunden. Auf dem Boden keine Spur von ihr – nur eine glatte, unberührte Schlammschicht.
    Blut von den Kratzern sickerte über meinen Arm, während ich den Friedhof überquerte und versuchte, mir das Mädchen im weißen Nachthemd auszureden.
    Und mir ein ums andere Mal ins Gedächtnis rief, dass ich nicht an Geister glaubte.

Kapitel 2
    An der Oberfläche kratzen
    Als ich zurück auf den hell erleuchteten Gehsteig stolperte, war Elvis spurlos verschwunden. Ein Typ mit einem großen Rucksack über der Schulter sah mich schief an, als er merkte, dass ich barfuß und bis zu den Knöcheln voller Matsch war. Wahrscheinlich dachte er, ich würde irgendeiner merkwürdigen Sekte angehören.
    Meine Hände hörten erst auf zu zittern, als ich die O Street erreichte, wo die Schatten des Campus endeten und die Lichter des Verkehrs von Washington D. C. begannen. Heute waren sogar die Touristen, die oben auf der Treppe des Exorzisten für ein paar gruselige Fotos im Dunkeln posierten, irgendwie ein tröstlicher Anblick. Der Drehort dieses Horrorstreifens war wirklich der reinste Besuchermagnet.
    Plötzlich kam es mir vor, als wäre der Friedhof meilenweit weg, und ich begann, an dem, was ich erlebt hatte, zu zweifeln.
    Das Mädchen auf dem Friedhof war nicht schemenhaft oder durchscheinend gewesen wie die Geister in Filmen. Es hatte wie ein ganz normales Mädchen ausgesehen.
    Außer, dass es geschwebt ist.
    Oder?
    Vielleicht hatte es im Mondschein nur so gewirkt. Und vielleicht waren ihre Füße nicht schmutzig, weil der Boden an der Stelle, wo sie stand, trocken war. Als ich schließlich bei meinem Block ankam, der aus lauter Reihenhäusern bestand, die wie Sardinen zusammengequetscht waren, war ich zu der Überzeugung gelangt, dass es Dutzende von Erklärungen gab.
    Elvis lungerte auf den Eingangsstufen herum und machte einen lammfrommen und leicht gelangweilten Eindruck. Kurz überlegte ich, ob ich ihn draußen lassen sollte, um ihm eine Lektion zu erteilen, doch ich liebte diesen dummen Kater.
    Der Tag, an dem meine Mom ihn mir gekauft hatte, war mir gut im Gedächtnis geblieben. Heulend war ich von der Schule nach Hause gekommen, weil wir Vatertagsgeschenke gebastelt hatten und ich die Einzige war, die keinen Vater hatte. Er war gegangen, als ich fünf war, ohne sich noch einmal umzusehen. Meine Mom hatte mir die Tränen weggewischt und gesagt: » Bestimmt bist du auch die Einzige aus deiner Klasse, die heute ein Kätzchen bekommt. «
    Durch Elvis wurde einer meiner schwärzesten Tage zu einem meiner schönsten.
    Ich öffnete die Tür und er huschte hinein. » Du kannst von Glück sagen, dass ich dich reinlasse. «
    Im Haus roch es nach Tomaten und Knoblauch und über den Flur hörte ich die Stimme meiner Mom. » Ich habe dieses Wochenende ziemlich viel vor. Und nächstes Wochenende auch. Tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich Schluss machen. Ich glaube, meine Tochter ist gerade nach Hause gekommen. Kennedy? «
    » Ja, Mom. «
    » Warst du bei Elle? Ich wollte dich gerade anrufen. «
    Ich trat in den Türrahmen, als sie das Telefon auflegte. » Nicht wirklich. «
    Als sie mich sah, glitt ihr der Kochlöffel aus der Hand und fiel zu Boden. Rote Soßenspritzer verteilten sich über die weißen Fliesen. » Was ist passiert? «
    » Alles in Ordnung. Elvis ist abgehauen, und es hat eine Ewigkeit gedauert, ihn wieder einzufangen. «
    Mit ein paar Schritten war Mom bei mir und untersuchte die Kratzspuren, die seine zornigen Krallen hinterlassen hatten. » Das war Elvis? Der kratzt doch sonst nie. «
    » Das lag wahrscheinlich daran, dass ich ihn gepackt habe. Da ist er richtig ausgerastet. «
    Ihr Blick wanderte nach unten zu meinen schlammverkrusteten Füßen. » Wo warst du? «
    Ich machte mich auf den Standardvortrag gefasst, den Mom jedes Mal vom Stapel ließ, wenn ich
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