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Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Titel: Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN
Autoren: Kami Garcia
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versorgt. Ich habe nach diesem Mädchen gesucht, das sich davongestohlen hatte, und mich dabei total verlaufen. Ich habe gar nicht gemerkt, wie weit ich mich von den anderen entfernt hatte. Dann habe ich eine Hütte entdeckt … « Er brach ab und sah zu dem Mann mit dem grünen Käppi hinaus. » Sagen wir einfach, ich habe an der falschen Tür geklopft. «
    Der Mann blieb im Lichtkegel eines der Scheinwerfer stehen und der Strahl ließ Schatten über sein Gesicht wandern. » Den Toten kann man nicht trauen. Egal, was sie sagen, Süße. «
    Edie legte die Hand an den Türgriff.
    Tommy – der Geist – griff schnell nach ihrer anderen Hand. Eine Sekunde lang glaubte Edie, das Gewicht seiner Hand auf ihrer zu spüren. Es war unmöglich, und doch lief ihr eine Gänsehaut über den Rücken. » Er hat mich erschlagen, Edie. Dann hat er meinen Leichnam den ganzen Weg zurück zur Party geschleift und mich mitten auf dem Red Run liegen lassen. «
    Edie wusste nicht, wem sie glauben sollte. Einer von ihnen log. Und wenn sie sich für den Falschen entschied, würde sie in dieser Nacht den Tod finden.
    Tommys blaue Augen suchten ihre. » Ich würde dir nie etwas zuleide tun, Edie. Ich schwöre es. «
    Sie dachte daran, was Wes und Trip ihr beigebracht hatten, was letztendlich immer auf dasselbe hinauslief: Trau niemals einem Geist. Sie dachte an ihren Bruder. Wie er auf der Straße gelegen hatte. Ich hätte besser hören sollen. Vielleicht hatte er auch von dem Mann mit dem grünen Käppi gesprochen – dem, der sie anflehte, sofort aus dem Wagen zu steigen.
    Wem sollte sie glauben? Sie durfte einem Geist nicht vertrauen.
    Edie riss die Tür auf, ehe sie ihre Meinung ändern konnte. Der Gestank von verbranntem Plastik schlug ihr entgegen.
    » Edie, nein! « In Tommys Augen stand das blanke Entsetzen. Sie zuckten panisch zwischen Edie und dem Mann auf der Straße hin und her. In diesem Moment wusste sie, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
    Sie wollte die Tür wieder zuziehen, doch der Mann rannte schon zur Fahrerseite des Wagens. Als er durch die Scheinwerfer lief, sah Edie, wie er ein Jagdmesser aus dem Hosenbund zog.
    Edie versuchte, die Tür zuzuschlagen, doch es kam ihr vor, als würde sie durch Sirup waten. Sie war nicht schnell genug. Der Mann mit dem grünen Käppi dagegen war schnell. Schon streckte er seinen Arm um die Kante der Tür, in der Hand das Messer, auf dessen matter Klinge sich rotbraune Schlieren abzeichneten.
    » Nein, das lässt du schön bleiben, du kleines Miststück! « Der Mann packte den Metallrahmen, ehe sie die Tür schließen konnte, und die Klinge des Messers kam ihrem Gesicht gefährlich nahe.
    Plötzlich stand Tommy draußen vor der Fahrertür, nur wenige Zentimeter von dem Mann entfernt, der mit dem Messer herumfuchtelte. Bevor der Mann reagieren konnte, machte Tommy einen Satz nach vorn und trat geradewegs durch ihn hindurch.
    Edie sah, wie sich die Augen des Mannes kurz weiteten, dann erschauderte er.
    » Fahr zurück! « , brüllte Tommy.
    Edie konnte an nichts anderes als Tommys Stimme denken, als sie den Zündschlüssel drehte und den Wagen anließ. Sie legte gewaltsam den Rückwärtsgang ein und trat aufs Gaspedal.
    Fluchend ließ der Mann den Messergriff los. Er versuchte, den Türrahmen festzuhalten, und seine dreckigen Nägel krallten sich an das Metall.
    Dann glitten seine Finger ab und Edie sah, wie er zu Boden gerissen wurde.
    Sie hörte den Schrei, als der Jeep ihn holpernd mit dem Vorderreifen überrollte. Edie hielt erst an, als sie ihn mit dem Gesicht nach unten im Staub liegen sah. Sie konnte seine sonderbar verrenkten, gebrochenen Gliedmaßen erkennen. Er rührte sich nicht.
    Edie nahm kaum wahr, dass Tommy neben dem Auto stand. Er öffnete die Tür und das Kratzen von verbeultem Metall zerriss die Stille. Dann kniete er sich neben sie. » Alles okay mit dir? «
    » Ich glaube, ich hab ihn umgebracht. « Ihre Stimme zitterte unkontrollierbar.
    » Edie, sieh mich an. « Tommys Stimme war ruhig. Sie lehnte den Kopf an den Sitz und wandte ihm ihr Gesicht zu. » Du hattest keine andere Wahl. Er hätte dich sonst ermordet. «
    Sie wusste, dass Tommy recht hatte. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie gerade einen Menschen getötet hatte – auch wenn dieser Mensch ein Monster gewesen war.
    Tommys blaue Augen suchten nach ihren braunen, ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. » Wie kommt es, dass du mir vertraut hast? «
    » Deine Augen « ,
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