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Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Titel: Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN
Autoren: Kami Garcia
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«
    Mom trat zurück und bewunderte ihr Werk, dann warf sie Elle einen Blick zu. » Was meinst du? «
    » Umwerfend. « Elle ließ sich theatralisch aufs Bett plumpsen. » Mrs Waters, Sie sind voll cool. «
    » Um zwölf Uhr bist du zu Hause, sonst werde ich gleich viel weniger cool sein « , sagte Mom und verließ das Zimmer.
    Elvis spähte um die Ecke.
    Ich ging zu ihm und wollte ihn hochnehmen, aber er erstarrte, die Augen unverwandt auf mich gerichtet, ehe er über den Flur davonpreschte.
    » Was ist mit dem King los? « , fragte Elle. King war ihr bevorzugter Spitzname für Elvis.
    » Er ist in letzter Zeit schräg drauf. « Ich hatte keine Lust, näher darauf einzugehen.
    Ich wollte den Friedhof und das Mädchen im weißen Nachthemd ein für alle Mal vergessen. Doch ich konnte das Bild ihrer über dem Boden schwebenden Füße einfach nicht abschütteln – genauso wenig wie das Gefühl, dass es einen Grund dafür gab, dass ich ständig an sie denken musste.

Kapitel 3
    Stromausfall
    Als Elle mich fünf Minuten vor Mitternacht daheim absetzte, lag das Haus im Dunkeln, was seltsam war, weil Mom eigentlich immer auf mich wartete. Sie werkelte gern in der Küche herum, während ich den Kühlschrank plünderte und einen detaillierten, aber an manchen Stellen leicht abgewandelten Bericht des Abends für sie zum Besten gab. Nach meinem selbstauferlegten Exil würde sie sich darüber amüsieren, wenn ich ihr berichtete, dass sich nichts geändert hatte.
    Elle hatte mich durchs Foyer geschleift, während sie mit Typen geflirtete hatte, mit denen sie nie was haben würde, und ich musste gezwungenermaßen mit deren Freunden peinlichen Smalltalk machen. Immerhin hatte ich es überstanden und niemand hatte nach Chris gefragt.
    Ich schloss die Tür auf.
    Sie hatte nicht mal das Licht für mich angelassen.
    » Mom? «
    Vielleicht ist sie eingeschlafen.
    Ich drückte auf den Lichtschalter am Fuß der Treppe. Nichts. Wahrscheinlich hatten wir einen Stromausfall.
    Na toll.
    Das Haus war stockfinster. Eine Welle von Schwindel erfasste mich, als die Angst ihre Finger nach mir ausstreckte.
    Meine Hand krampfte sich um das Treppengeländer, und ich konzentrierte mich auf den oberen Treppenabsatz und versuchte, mir einzureden, dass es gar nicht so dunkel war.
    Ich kroch die Stufen hinauf. » Mom? «
    Als ich den Treppenabsatz im ersten Stock erreichte, nahm mir ein Schwall kalter Luft den Atem. Die Temperatur hier drin musste mindestens um zehn Grad gefallen sein, seit ich ins Kino aufgebrochen war. Hatten wir ein Fenster offen gelassen?
    » Mom! «
    Auf einmal flammten die Lichter auf und warfen lange Schatten über den schmalen Flur. Ich stolperte auf ihr Zimmer zu, während meine Panik mit jedem Schritt wuchs. Die Erinnerung an den winzigen Verschlag hinten in ihrer Ankleide wollte sich mit aller Macht befreien.
    Denk nicht daran.
    Ich tastete mich voran.
    An diesem Ende des Flurs war es sogar noch kälter und mein Atem bildete kleine weiße Wölkchen. Die Tür zu ihrem Zimmer stand offen, fahles gelbes Licht zuckte flackernd über den Boden.
    Der Gestank kalten Zigarettenrauchs waberte mir entgegen und ein immer stärker werdendes Gefühl der Furcht schlug seine Krallen in meinen Leib.
    Es ist jemand im Haus.
    Mit dem Anblick, der sich mir bot, als ich durch die Tür trat, stimmte etwas nicht.
    Meine Mom lag auf dem Bett. Reglos.
    Auf ihrer Brust kauerte Elvis.
    Die Lampe in der Ecke ging an und aus, als würde ein Kind mit dem Schalter spielen.
    Die Katze gab einen tiefen, kehligen Laut von sich, der die Stille zerriss, und ich schauderte. Wenn ein Tier schreien könnte, dann würde es sich so anhören.
    » Mom? «
    Elvis’ Kopf fuhr zu mir herum.
    Ich stürzte zum Bett und er sprang auf den Boden.
    Der Kopf meiner Mutter war zur Seite geneigt, dunkle Haare flossen über ihr Gesicht und das Zimmer wurde abwechselnd in Dunkelheit und Helligkeit getaucht. Mir fiel auf, wie still sie dalag – dass ihre Brust sich nicht hob und senkte. Ich drückte meine Finger an ihren Hals.
    Nichts.
    Ich schüttelte sie grob. » Mom, wach auf! «
    Tränen strömten mir übers Gesicht und ich schob eine Hand unter ihre Wange. Die Lampe hörte auf zu flackern und tauchte das Zimmer in einen sanften Schein.
    » Mom! « Ich packte ihre Schultern und hievte sie mit einem Ruck in eine aufrechte Position. Ihr Kopf schwang nach vorne und fiel ihr auf die Brust. Auf allen vieren wich ich zurück und ihr Körper plumpste wieder auf die Matratze und
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