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Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN

Titel: Die Inspiration zu THE LEGION - RED RUN
Autoren: Kami Garcia
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Schloss und wenig später tauchte Mom bei mir im Zimmer auf. » Bleibst du heute Abend zu Hause? «
    » Schön wär’s. « Ich nickte mit dem Kopf in Richtung Bad. » Elle zwingt mich, ins Kino mitzugehen. «
    » Und – ist das okay für dich? « Mom gab sich Mühe, es beiläufig klingen zu lassen, doch ich wusste, dass sie sich Sorgen machte, und ich wusste auch, warum. Seit Wochen backte sie Brownies für mich und hörte sich mein Geheul wegen Chris an.
    » Er wird nicht da sein. «
    Sie lächelte. » Klingt gewagt. Du läufst Gefahr, Spaß zu haben. « Dann änderte sich ihre Miene und sie tat ganz geschäftsmäßig. » Hast du Geld? «
    » Dreißig Dollar. «
    » Ist dein Handy geladen? «
    Ich deutete auf meinen Nachttisch, wo es eingestöpselt war. » Japp. «
    » Meinst du, da trinkt jemand Alkohol? «
    » Mom, wir gehen ins Kino, nicht auf eine Party. «
    » Wenn aus irgendeinem Grund doch getrunken wird – «
    Ich ließ sie nicht ausreden, sondern betete den Rest auswendig herunter: » Dann rufe ich dich an, und du holst mich ab, ohne Fragen zu stellen und ohne irgendwelche Konsequenzen zu ziehen. «
    Sie zupfte am Träger meines Overalls. » Und das ist deine Garderobe für heute Abend? Cooles Outfit. «
    » Grunge ist wieder im Kommen. Ich bin der Zeit voraus. «
    Mom ging zur Staffelei. Sie legte den Arm um mich und lehnte ihren Kopf an meinen. » Du hast echt Talent. Ich habe schon Schwierigkeiten, eine gerade Linie aufs Papier zu bringen. Also von mir hast du das nicht. «
    Die andere Möglichkeit ignorierten wir.
    Sie betrachtete den schwarzen Staub, der meine Hände bedeckte. » Aber von deinem Wahnsinnstalent mal ganz abgesehen – du könntest durchaus eine Dusche vertragen. «
    » Das sehe ich genauso. « Elle steckte ihren Kopf aus dem Badezimmer, aufgestylt für zwei, in einer engen Jeans und einem Tanktop, dessen Träger mit voller Absicht von der einen Schulter gerutscht war. Wen auch immer sie heute Abend damit beeindrucken wollte, derjenige würde sie garantiert nicht übersehen – genausowenig wie alle anderen Typen im Kino. Sogar mit einem zerrupften Pferdeschwanz und fast ungeschminkt würde Elle noch auffallen.
    Auch darin unterschieden wir uns.
    Mit deutlich geringeren Erwartungen an mich ging ich ins Bad. Die Kohle unter meinen Nägeln wegzukriegen wäre schon ein Gewinn.
    Mom und Elle flüsterten miteinander, als ich wieder herauskam.
    » Na, habt ihr Geheimnisse? «
    » Nein. « Mom hielt eine Einkaufstüte hoch und schwenkte sie am Henkel hin und her. » Ich hab nur eben was für dich besorgt. Ich dachte, die könntest du brauchen. Ein Beweis für meine übernatürlichen Kräfte. «
    Ich erkannte das Logo, das seitlich aufgedruckt war. » Ist es das, was ich denke, was es ist? «
    Sie zuckte mit den Schultern. » Keine Ahnung … «
    Ich zog den Karton heraus und ließ den Deckel auf den Boden fallen. In Seidenpapier eingeschlagen ruhten darin ein Paar schwarze Boots, die seitlich von Lederschnallen zusammengehalten wurden. Ich hatte sie vor ein paar Wochen beim Shoppen entdeckt. Sie waren perfekt – ausgefallen, aber nicht zu ausgefallen.
    » Ich dachte, die würden toll zu deiner Uniform passen « , sagte Mom und meinte damit die schwarzen Jeans und verwaschenen T-Shirts, die ich immer trug.
    » Die sehen zu allem super aus. « Ich nahm die Stiefel heraus und betrachtete mich im Spiegel.
    Elle nickte sie ab. » Definitiv cool. «
    » Ohne Bademantel sehen sie vermutlich noch besser aus. « Mom wedelte mit einem kleinen schwarzen Gegenstand durch die Luft. » Und vielleicht mit einem Hauch Wimperntusche? «
    Ich hasste Wimperntusche. Sie war wie ein Fingerabdruck am Ort des Verbrechens. Wenn man weinte, bekam man die schwarzen Schlieren unter den Augen nie wieder weg, was fast genauso peinlich war, wie vorher vor aller Augen zu heulen.
    » Es ist doch nur ein Film und dieses Zeug verteilt sich beim Auftragen immer auf meinem ganzen Gesicht. « Oder auch Stunden später, wie ich am eigenen Leib hatte erfahren müssen.
    » Es gibt einen Trick. « Mom stellte sich vor mich und fuchtelte mit dem schwarzen Bürstchen herum. » Nach oben schauen. «
    Ich ergab mich und hoffte, dass ich damit zumindest ein bisschen mehr wie Elle aussah und etwas weniger wie das Mädchen von nebenan.
    Elle beugte sich über Moms Schulter und studierte ihre Technik, während sie das klebrige Zeug auftrug. » Ich würde alles für solche Wimpern geben. Alles. Und du weißt sie nicht mal zu schätzen.
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