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Die Insel der Roboter

Die Insel der Roboter

Titel: Die Insel der Roboter
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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und von seiner Außenansicht.
    »Das reicht«, sagte er und setzte das Gerät wieder zusammen. Wir fuhren zum Bahnhof zurück – alles in allem hatte es kaum fünfzehn Minuten gedauert, da lag das Gerät wieder in der Box. Wie wir erfuhren, hatte sich in der Zwischenzeit niemand für A 27 interessiert.
    »So, jetzt geht’s los!« meinte der Genosse, als wir wieder im Wagen saßen. Er besah sich die Fotografien und seine Aufzeichnungen, rechnete ein bißchen, zog dann ein Telefon hervor und führte mit jemand ein Gespräch in einem technischen Kauderwelsch, von dem ich nur verstand, daß er sich unter anderem nach der Herkunft bestimmter Typenbezeichnungen erkundigte.
    »Sie sagten, daß das Gerät wahrscheinlich zur Nachrichtenübermittlung dient?« fragte er.
    Ich bejahte.
    »Wissen Sie etwas von irgendwelchen Zusatzgeräten, Zubehör oder so?«
    »Ja, es gibt da einen Richtuntersatz wie bei einem Theodoliten. Kann dazugehören, muß aber nicht.«
    »Wie weit war der Höhenwinkel verstellbar?«
    »Na – neunzig Grad, wenn ich mich recht besinne.«
    Er rechnete noch einmal, runzelte die Stirn und sagte: »Also mit absoluter Genauigkeit könnte ich das nur sagen, wenn ich die Eingeweide hätte untersuchen können, aber neunundneunzig zu eins ist das ein Laserfunkgerät. Es dürfte bei einigermaßen großem Anstellwinkel bis zu den Fernsehsatelliten reichen. Bloß wie sie die Genauigkeit der Richtung zustandebringen, ist mir ein Rätsel.«
    »So was gibt’s?« fragte ich überrascht.
    »Ja, das gibt’s schon. Es ist allerdings das erste, das ich in der Hand gehabt habe. Na, nicht zu ändern. Reicht Ihnen das?«
    »Es ist also ein sehr kostbares Gerät?«
    »Wollen wir wetten, wenn ich meinen Bericht abgebe, kriegen Sie den Auftrag, das Ding unter allen Umständen sicherzustellen!«
    Drei Tage später bestätigte sich die Prophezeiung des Technikers. Horst Heilig bekam ein Fernschreiben mit eben diesem Auftrag.
    »Das hat uns noch gefehlt!« brummte er. »Wenn wir das Ding kassieren, merkt der Gegner, daß wir ihm dicht auf den Fersen sind. Wenn wir’s nicht kassieren, riskieren wir, daß er trotz der Beobachtung damit verschwindet!«
    »In den letzten Tagen ist es aber nicht benutzt worden!« gab Werner zu bedenken.
    »Sie stellen sich erst einmal tot nach eurem Einbruch«, meinte Horst.
    »Hat der Resident eigentlich den Einbruch bei der Polizei angezeigt?« fragte ich.
    »Natürlich nicht!« antwortete Werner.
    »Schade, daß ich kein echter Einbrecher bin«, seufzte ich. »Da würde ich gleich noch mal hingehen!«
    »Das hat keinen Zweck«, sagte Horst Heilig ernsthaft, und ich wollte schon lachen, aber er hatte bereits weiter gedacht als ich. »Den Schlüssel trägt er bestimmt immer bei sich – wenn er ihn überhaupt noch hat.«
    »Aber es wäre vielleicht gut, wenn noch mehr Einbrüche stattfänden«, schlug Werner vor, »damit unserer nicht so allein dasteht!«
    »Du hast wohl Geschmack daran gefunden?« witzelte Horst.
    »Fingierte natürlich!« protestierte Werner. »Es werden sich ja wohl auf dem Zeltplatz drei, vier Genossen finden, mit denen man so etwas verabreden kann!«
    »Würde das nicht auffallen?« fragte ich. »So hoch ist doch die Kriminalität wirklich nicht mehr, daß da gleich eine Serie draus wird.«
    »Nein, das geht auch nicht«, entschied Horst Heilig, »der Gegner wird dann nur noch vorsichtiger operieren. Außerdem ist das ein internationaler Zeitplatz, und den wollen wir doch nicht ohne Not in einen schlechten Geruch bringen. Mal zurück zu diesem verdammten Lasergerät. Wir müssen einfach abwarten.«

    Nora bewies wirklich Mut. Sie hatte zu dem verabredeten Experiment sogar den Professor eingeladen.
    »Wir bereiten für die nächste Schicht folgendes vor«, instruierte sie ihre Gruppe, »Caesar erhält den gleichen Auftrag wie vorher, aber die fertigen Stücke in den Schleusen werden nicht gegen Rohlinge ausgetauscht.«
    »Was soll denn das?« fragte der Professor verdutzt.
    »Ein Experiment, das ich mit Doktor Tischner verabredet habe«, sagte Nora. »Ich übernehme die Verantwortung dafür.«
    »Und den Sinn der Sache wollen Sie uns nicht vorher erklären?« fragte er.
    Nora zögerte und sah mich fragend an.
    »Warum eigentlich nicht?« sagte ich. »Wir sind darauf gekommen, daß es nicht nur einen, sondern zwei wesentliche Kanäle gibt, über die wir den Storo beeinflussen können.«
    »Der Auftrag ist der eine Kanal«, stellte der Professor fest, »und einen anderen, zweiten
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