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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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einem auskommt. Versuchen Sie es so zu arrangieren, dass Ihr Hund in achtzig Prozent der Fälle Erfolg hat. Falls die Erfolgsquote darunter liegt, machen Sie die Übung wieder ein bisschen leichter, indem Sie für kürzere Zeit »Bleib« verlangen oder dichter bei Ihrem Hund bleiben. Liegt die Quote höher, ist Ihr Hund vermutlich jetzt dazu bereit, etwas länger zu bleiben oder mit weniger Leckerchen auszukommen.
    Denken Sie daran, dass Sie in diesem Training selbst ein aktiver Teilnehmer sind. Seien Sie jederzeit darauf vorbereitet, dass Ihr Hund aufstehen könnte und Sie ihn abblocken müssen, um den Raum selbst für sich in Anspruch zu nehmen. Achten Sie darauf, den Druck wieder rechtzeitig von Ihrem Hund wegzunehmen und in dem Augenblick zurückzuweichen, in dem Ihr Hund durch Anhalten oder Rückwärtsgehen zögert.
Größere Entfernung gesondert üben
    In einer gesonderten Übungseinheit beginnen Sie nun, »Bleib« von Ihrem Hund zu verlangen, während Sie selbst weiter von ihm weg sind. Denken Sie daran, an Dauer und Distanz getrennt voneinander zu arbeiten und verlangen Sie nur ein ganz kurzes »Bleib«, wenn Sie gerade die Distanz zu Ihrem Hund erhöht haben. Wie weit Sie sich entfernen können, hängt natürlich von Ihrem Hund ab. Manchen Hunden macht es nichts, wenn Sie einen bis anderthalb Meter weit weggehen, solange Sie nur sofort wiederkommen und sie dafür belohnen, dass sie in Position geblieben sind. Andere müssen langsamer »entwöhnt« werden: Erst einen Schritt weit weg, dann zwei, dann drei ... Entscheiden Sie je nach den Möglichkeiten Ihres Hundes und steigern Sie die Anforderungen erst dann, wenn Sie in einer bestimmten Entfernung mindestens eine achtzigprozentige Erfolgsquote bekommen. Ablenkungen sind das, was »Bleib« für Hunde am allerschwierigsten macht – seien Sie sich also immer genau bewusst, unter welchen Ablenkungen Sie gerade arbeiten und passen Sie Distanz und Dauer entsprechend daran an.
Hier
Weniger ist mehr
    Das vermutlich schwierigste daran, einem Hund das verlässliche Zurückkommen auf Zuruf beizubringen ist, zu lernen, wann man seinen Hund nicht rufen sollte. Anfänger rufen ihre Hunde dann, wenn diese gar keine Chance haben, richtig zu reagieren und wiederholen vier Mal hintereinander »Kira, HIER!«, obwohl das ganz offensichtlich nichts nutzt. Vermeiden Sie das, indem Sie einen kurzen Moment innehalten, bevor Sie Ihren Hund rufen und sich fragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass er auf Sie hört. Wenn Sie keine fünf Euro darauf verwetten würden, dass er auf Ihr Rufen hin kommt, dann rufen Sie ihn nicht und gehen Sie näher zu ihm hin. Vielleicht reicht das schon aus, wenn er nur leicht abgelenkt war. Falls er aber ganz in etwas sehr Interessantes vertieft ist, kann es sein, dass Sie ganz bis zu ihm hingehen und mit einem Leckerchen vor seiner Nase herumwedeln müssen, bevor Sie wieder einen Schritt zurückgehen und ihn dann rufen.
    Erziehen Sie sich selbst dazu, nur ein einziges Mal »Hier!« zu rufen und dann entweder eine richtige Reaktion zu bestärken oder näher zum Hund hinzugehen und sich seine Aufmerksamkeit zu sichern. Es wird Sie viel Übung kosten, sich nicht zu wiederholen – der Drang dazu, einfach wieder und wieder und meistens auch noch immer lauter werdend »Hier!« zu rufen, scheint einfach fest in uns verankert zu sein. 19 Halten Sie sich also den Mund zu (lachen Sie nicht, ich musste das selbst einmal einen Sommer lang machen, um meinem Hütehund gegenüber nicht ständig »Lie down« zu wiederholen), beißen Sie sich in die Zunge oder benutzen Sie Klebeband, aber versuchen Sie alles Mögliche, um das Wort »Hier« nicht zu wiederholen, wenn Sie Ihren Hund rufen.
Versteckspielen
    Und hier noch ein schönes Spiel, das Sie für die Erziehung zum Kommen auf Zuruf verwenden können: Warten Sie, bis Ihr Hund von irgendetwas abgelenkt ist und verstecken Sie sich dann hinter einer Tür oder einem Baum. Rufen Sie »Hier!«, klatschen ein paar Mal in die Hände und sind dann still. Lugen Sie vorsichtig um die Ecke, was Ihr Hund nun tut: Falls er Sie komplett ignoriert, gehen Sie näher zu ihm hin und rufen dann wieder oder Sie verschieben das Versteckspiel auf einen anderen Tag. Falls er Sie aber hört und sich nach Ihnen umzuschauen beginnt, ist er sich jetzt höchstwahrscheinlich gerade nicht sicher, wo genau Sie denn sind. Das macht Sie umso interessanter und befördert Sie in diese verlockende Kategorie der schwierig zu bekommenden
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