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Die Hundegrundschule

Die Hundegrundschule

Titel: Die Hundegrundschule
Autoren: Patricia B. McConnell , Aimee M. Moore
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Sie sich vor, Sie sind gerade aufgestanden und es ist Zeit, Ihren acht Monate alten Miniaturschnauzer Jack zum Pinkeln nach draußen zu lassen:
    •   Nehmen Sie ein paar gute Leckerchen mit, wenn Sie hinüber zu Jacks Box oder seinem Auslauf gehen.
    •   Öffnen Sie die Box und verlangen sofort »Sitz«. Loben Sie Ihren Hund, wenn er sich hinsetzt und gehen Sie mit ihm zur Tür.
    •   Verlangen Sie »Warte« von Jack und öffnen Sie die Tür. Lassen Sie ihn heraus, sobald er sich brav zurückhält und gehen Sie mit ihm nach draußen.
    •   Nachdem Sie ihn etwa eine Minute lang haben herumschnüffeln lassen, drehen Sie sich von ihm weg und rufen mit freudiger Stimme »Jack, hier!«. Rennen Sie von ihm weg und klatschen Sie dabei in die Hände. In dem Moment, in dem er sich umdreht und zu Ihnen gelaufen kommt, loben Sie ihn mit »Gut!« und geben ihm entweder ein Leckerchen oder rennen in die andere Richtung, damit er Ihnen erneut nachlaufen kann. Wiederholen Sie das zwei oder drei Mal.

    •   Nehmen Sie sein liebstes Draußen-Spielzeug und sagen Sie »Nimms«, während Sie es ihm geben. Lassen Sie ihn damit umherrennen und spielen oder spielen Sie zusammen mit ihm eine Weile Seilziehen damit. Halten Sie gegebenenfalls ein Leckerchen vor seine Nase und sagen »Aus«, nehmen das Spielzeug an sich und geben ihm das Leckerchen.
    •   Nehmen Sie Ihre Aufmerksamkeit von Jack weg und gehen Sie einfach zusammen im Hof umher. Lassen Sie ihn entspannen und herumschnüffeln.
    •   Wenn Sie ins Haus zurückgehen, sagen Sie »Warte«, bevor Sie die Tür öffnen. Geben Sie ihn mit einem klaren Signal frei und lassen Sie ihn ins Haus schlüpfen.
    Alles das kann sich in insgesamt weniger als fünf Minuten abspielen. Innerhalb dieser kurzen Zeit haben Sie Hier, Sitz, Warte, Nimms und Aus geübt. Macht fünf Übungen in fünf Minuten. Diese Art des Trainings macht es nicht nur einfacher für Sie, sondern bewirkt auch, dass Ihr Hund mit größerer Wahrscheinlichkeit dann auf Sie hört, wenn es wirklich nötig ist. Hunde scheinen den Unterschied zwischen »Übungsstunde« und »echtem Leben« oft sehr gut zu verstehen! Wenn Sie möchten, dass Ihr Hund jederzeit gehorcht, ist es wichtig, dass Sie auch jederzeit trainieren.
Wie gut ist gut genug?
    Die Frage, die zu Beginn dieses Kapitels stand – »Wie lange wird all das dauern?« – kann erst dann beantwortet werden, wenn Sie wissen, was genau Sie von Ihrem Hund erwarten werden, wenn er erst einmal erwachsen ist. Wie verlässlich soll er reagieren? Möchten Sie einen Hund, der in neunzig Prozent der Fälle kommt, wenn Sie ihn innerhalb des umzäunten Gartens rufen oder einen Hund, der auch dann auf Ihren Ruf hin kommt, wenn er unangeleint im Wald einem Reh hinterherspringt? Ersteres entspricht etwa dem Hauptschulabschluss, letzteres der Promotion. Und wie wir alle wissen, braucht man zur Erlangung des Doktortitels mehr Zeit und Energie als für einen Hauptschulabschluss. Das gilt für Hundetraining genauso wie für alles andere. Das mag zwar so klingen, als läge es doch auf der Hand, aber tatsächlich ist es so, dass viele Hundebesitzer die für einen Hauptschulabschluss nötige Zeit und Energie investieren, aber dann von ihren Hunden erwarten, dass sie die Leistung eines Uniabsolventen zeigen.
    Hinzu kommt außerdem, dass die meisten von uns auch noch andere Dinge zu tun haben als ihre Hunde zu trainieren. Die Lösung für dieses Problem ist, immer nur an der Perfektionierung von ein oder zwei Übungen zu arbeiten und einfach das Alltagsgeschehen den Rest des Trainings tun zu lassen. Fragen Sie sich selbst, welche Kommandos für Ihren Haushalt am wichtigsten sind. Was möchten Sie, was Ihr Hund tun soll, sobald es ein wenig hektisch und chaotisch wird? Letztendlich hat jeder seine eigenen Vorlieben, aber die meisten Menschen fänden es prima, wenn ihr Hund auf Zuruf käme, manierlich an der Leine ginge und keine Leute anspringen würde. Eigentlich ist es doch wirklich so: Wenn Sie diese drei einfachen Übungen beherrschen, können Sie Ihren Hund jederzeit so gut wie überall hin mitnehmen und beide das Erlebnis genießen. Diese Übungen »einfach« zu nennen bedeutet natürlich nicht, dass Sie von Ihrem Hund erwarten können, sie in ein paar Wochenoder Monaten zu beherrschen. Manche Hunde brauchen monate- oder sogar jahrelanges Training, um zuverlässig zu sein, und der Wahrheit halber muss sogar gesagt werden, dass man bei manchen Exemplaren niemals darauf
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