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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose
Autoren: Rebecca Gable
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wahrscheinlich Recht. Gott verflucht, Junge, du kannst dir nicht vorstellen, wie du ausgesehen hast. Was zum Henker ist da unten in diesem Keller passiert?«
    »Ich glaube, nicht einmal du in deiner grenzenlosen Lasterhaftigkeit hättest daran Freude gehabt. Es war widerlich. Aber ich werd dir alles erzählen, was du wissen willst, sobald du mir gesagt hast, was euch dorthin verschlagen hat.«
    Raymond nickte zu seinem Bastard hinüber. »Du bist nicht am vereinbarten Tag an den Hof zurückgekommen. Das hat Daniel beunruhigt, und er ist nach Hause gekommen und hat Robert befragt, ob der vielleicht zufällig etwas über deinen Verbleib wisse.«
    » Robert ?«, rief John ungläubig, und dann fragte er Daniel kritisch: »Bist du etwa schon wieder unbeurlaubt vom Hof verschwunden?«
    Sein Neffe war nicht beleidigt. Mit einem kleinen, spöttischen Lächeln schüttelte er den Kopf. »Du könntest mir ein bisschen dankbarer sein, Onkel.«
    »Oh, das bin ich. Aber du weißt ja …«
    »Dienst ist Dienst«, vollendete Daniel den Satz für ihn. »Ich habe Simon gesagt, dass ich mir Sorgen mache, weil es dir einfach nicht ähnlich sieht, dich zu verspäten. Und ich hatte schon länger den Verdacht, dass Robert Gloucesters Spion in Waringham war. Oder genauer gesagt, Lady Eleanors Spion.«
    »Wie in aller Welt bist du darauf gekommen?«
    Alys, die Küchenmagd, die ja Daniels Schwester ebenso wie Roberts war, hatte sich ihm anvertraut. In ihrer Not hatte sie sich an den einzigen Menschen gewandt, dem sie erzählen konnte, was passiert war, ohne vor Scham zu sterben, und der Robert vielleicht Einhalt gebieten konnte. Und sie hatte Daniel alles erzählt, auch von Roberts eigenartiger Bemerkung über die wahren Diener der Hölle. Doch nichts davon durfte Daniel hier wiederholen, denn Alys hatte ihn Stillschweigen schwören lassen.
    »Ich muss dich bitten, mir die Antwort zu erlassen, Onkel.«
    »Mir wollte er’s auch nicht sagen, John«, warf Raymond ein. »Ich nehme an, er weiß irgendetwas Widerwärtiges über meinen famosen Sohn und Erben, das er uns nicht aufbürden will.« Er sagte es grimmig, aber John sah den Kummer in Raymonds Augen. Wie bitter musste es sein, so schlecht von seinem eigenen Sohn denken zu müssen. John bat Gott, er möge den kleinen Julian segnen und verhindern, dass ein Ungeheuer wie Robert aus ihm würde.
    »Simon und Kate teilten meine Besorgnis, und Simon beurlaubte mich«, fuhr Daniel fort. »Du siehst, Onkel, ich habe ausnahmsweise mal alles nach Vorschrift gemacht. Dann bin ich nach Hause geritten und habe mir meinen Bruder vorgenommen, bis er mir verraten hat, wo Lady Eleanors Haus in London ist und was sie dort im Keller treiben.« Er sah wederseinem Vater noch seinem Onkel in die Augen, als er das sagte. Es war ihm nicht leicht gefallen, es aus seinem Bruder herauszuprügeln, denn er hatte schnell gemerkt, dass Robert sich vor Lady Eleanor und den Schrecken ihres Kellers fürchtete. Wäre Daniel wegen Alys nicht so schlecht auf seinen jungen Bruder zu sprechen gewesen, hätte er es vielleicht nicht fertig gebracht, so weit zu gehen, wie nötig gewesen war, um die Wahrheit aus ihm herauszuholen. Und nun, wusste er, würde er in Waringham kein Zuhause mehr haben, wenn ihr Vater eines Tages starb und Robert Earl of Waringham wurde …
    »Wir haben uns überlegt, es lieber in der Familie zu halten, da Robert irgendwie in die Geschichte verwickelt ist«, setzte Raymond den Bericht fort. »Also sind Daniel und ich sofort nach London aufgebrochen, fanden das Haus und dich im Keller, wie üblich wieder mal in einer kolossalen Klemme.«
    John nickte friedfertig. »Und ihr seid nicht eine Minute zu früh gekommen«, bemerkte er.
    Daniel verschränkte die Arme und seufzte. »Es tut mir nur Leid, dass uns die anderen Strolche durch die Finger geschlüpft sind.«
    »Oh, kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Kardinal Beaufort weiß, wer sie sind«, entgegnete John. »Und vorausgesetzt, der König wird wieder gesund, kann ich dieser ganzen abscheulichen Geschichte doch allerhand abgewinnen.« Er lächelte hämisch auf seine bandagierten Hände hinab.
    Raymond nickte. »Gloucester ist erledigt. Ein für alle Mal. Er kann sich ebenso gut in der Themse ersäufen. Das würde ihm zumindest ersparen, seine niedliche Eleanor brennen zu sehen.«

Windsor, April 1442
    D ie Hochzeit des Earl of Somerset mit Lady Margaret Beauchamp fand im Rahmen der St.-Georgs-Feierlichkeiten in Windsor statt. Das sei ausgesprochen
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