Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horden der Schattenzone

Die Horden der Schattenzone

Titel: Die Horden der Schattenzone
Autoren: Horst Hoffmann
Vom Netzwerk:
war. Und endlich fand er seine Sprache wieder.
    »Das ist ein großes Wunder«, flüsterte er. »Aber werdet ihr eure richtige Größe auch wirklich zurückgewinnen? Ihr hättet sogleich nach dem Bersten der Hermexe wieder normalgroß sein müssen. Aus irgendwelchen magischen Gründen geschah das nicht.«
    »Sicher«, gab Mythor sich zuversichtlich. »Wir wachsen schneller, je größer wir sind. Aber wir wissen immer noch nicht, wie du überhaupt hierhergekommen bist, alter Freund. Was für ein Luftschiff ist das, und welche Stimme hörten wir vorhin in unseren Köpfen? Wer ist Luscuma? «
    Gerrek berichtete nun seinerseits, bis alle Fragen einigermaßen geklärt waren. Und Mythors Erleichterung darüber, Burra und die Aasen, ihn, den Mandaler, und noch dazu über fünfzig Amazonen hier vorgefunden zu haben, verwandelte sich schnell in tiefe Bestürzung, als er von Guduns und Gormas Tod erfuhr.
    »Ich glaube«, sagte Gerrek schließlich, »es ist besser, wenn ich jetzt Burra hole…«

8.
    Ich bin das Einhorn! Ich bin das Schiff! Dies ist schon der sechzehnte Tag unserer Reise, und noch immer liegen wir fest. Beeilt euch, Amazonen! Hurtig, hurtig! Nur wer mich fliegt, ist in Sicherheit vor den Schatten – nicht, wer mit mir liegt!
    »Daran müßt ihr euch gewöhnen«, sagte Lankohr grinsend zu Mythor und Robbin, die mittlerweile seine und Heevas Größe erreicht hatten. »Die Bordhexe redet immer so seltsam – und solange sie redet, sind wir nicht in unmittelbarer Gefahr.«
    Ein schwacher Trost, dachte Mythor. Er und der Pfader saßen neben dem Aasenpärchen in den Wanten und blickten über die Bordwand hinaus in die Düsternis und zum Krater, den die berstende Hermexe gerissen hatte.
    Fronja befand sich unter Deck in der Unterkunft, die Burra für sie hergerichtet hatte. Die Amazonen begegneten Fronja mit Respekt, einige mit Verehrung. Daß Burra wortkarg blieb, lag daran, daß sie den Tod ihrer Gefährtinnen längst nicht verschmerzt hatte.
    Auch daß die Luscuma noch unter einem Berg von Felstrümmern lag, war nicht die Schuld der Kriegerinnen. Sie bemühten sich wirklich redlich, das Schiff davon zu befreien. Doch nach jedem Erfolg rutschten Steine von oben nach. Sie alle abzutragen, konnte noch Tage dauern.
    Vor allem Robbin sah dies mit wachsendem Unbehagen.
    Nachdem er sich einigermaßen an Bord, eingelebt und einige kurze Streifzüge in der näheren Umgebung unternommen hatte, wußte er zwar immer noch nicht, wo das Schiff nun gestrandet war. Doch glaubte er mit ziemlicher Sicherheit zu wissen, daß er, Mythor und Fronja sich zu Anfang ihrer Erlebnisse im Krater befunden hatten, aus dem sie von den aufmarschierenden Shrouks herausgebracht worden waren.
    »Wir müssen fort von hier«, mahnte er auch jetzt wieder. »Zwar stellen die Shrouks im Augenblick kaum noch eine Gefahr für uns dar, denn sie haben Asculuum, ihren Meister, verloren und irren nur noch kopflos umher. Die Dämonen aber, die aus der Hermexe entfleuchten, werden sich nur vorübergehend in Sicherheit gebracht haben.«
    »In Sicherheit?« fragte Lankohr zweifelnd. »Hier, wo sie zu Hause sind?«
    Robbin seufzte und verdrehte den Kopf.
    »Sie wußten aber nicht, wo in der Schattenzone sie herausgekommen waren. Auch auf Dämonen können in dieser Welt des Chaos Gefahren lauern. Sicher vermuteten sie auch eine Falle, als ihr die Hermexe so überraschend öffnetet. Nun aber werden sie sich bald eines anderen besonnen haben, sich erneut sammeln und die Luscuma zur Zielscheibe ihres Hasses machen.«
    »Du hast bestimmt recht«, mußte Mythor zugeben. »Aber solange das Schiff nicht frei ist, können wir nur warten. Die Amazonen schonen sich nicht. Sie können nicht noch mehr tun, ohne am Ende kraftlos zusammenzubrechen.«
    Er hatte selbst versucht, mit Hand anzulegen. Doch mehr als kleine Steine, die eine Kriegerin mit dem Fuß wegtreten konnte, vermochte er nicht aufzuheben.
    Nicht nur aus diesem Grund konnte er es kaum erwarten, seine normale Größe wiederzuhaben.
    Dann und wann waren Shrouks zu sehen, die den Kampf überlebt hatten, sich aber hüteten, noch einmal zu nahe an das Luftschiff zu kommen. Sie irrten ziellos umher, und es kam vor, daß zwei, die aufeinandertrafen, aufeinander eindroschen.
    »Siebentag hat nicht nur uns vor dem Dämon gerettet«, sagte Mythor nachdenklich. »Hätte er Asculuum nicht getötet, so wäre es den Kreaturen sicher gelungen, das Schiff zu stürmen und die Amazonen niederzumachen.«
    »Der letzte Angriff war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher