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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle
Autoren: André Schaberick
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erst warm. Auch die feuchte Luft beeindruckte seinen Körper nicht im Geringsten. Er hatte von der Natur einen robusten Körper verpasst bekommen, der einiges wegstecken konnte.
    » Wie machst du das bloß, dass du nicht schwitzt? Du bist mir ein Rätsel. Mir läuft der Schweiß überall herunter«, fragte ihn Franklyn stöhnend. »Selbst an den Stellen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie schwitzen können.«
    »Knallhartes Training, jeden Tag Jogging, Mountainbike fa hren, Zehnkampftraining und so weiter...«, log John.
    »Du Angeber! Du weißt doch noch nicht mal, wie man das Wort Sport schreibt. Erzähl du uns hier etwas von täglichem Training. Darf ich mal ein wenig lachen? Ich glaube, schwarze Menschen sind gar nicht in der Lage, zu schwitzen«, foppte ihn Carla und musste über ihren Witz lachen.
    John nahm ihr den Witz über Schwarze nicht übel, denn e igentlich war es ja ein Kompliment.
    Die Fahrräder legten sie auf den Boden in das mannshohe, sa ftig grüne Gras. Wenn man sich nicht genau merkte, wo sie lagen, waren sie aus der Entfernung nicht mehr wiederzufinden.
    Aus ihren Rucksäcken holten sie die leckeren Sandwiches und die Getränkedosen, deren Deckel sie laut zischend und spritzend aufrissen. Sie waren zum Glück noch kalt, denn sie hatten vorg esorgt und die Dosen in Zeitungspapier und anschließend in Plastiktüten eingewickelt. Diese Ummantelung isolierte sehr gut.
    » Es war eine gute Idee von dir, mit den Zeitungen die Dosen zu umwickeln, John!«, lobte ihn Franklyn und knüllte das Papier zusammen.
    »Alte Trapperweisheit. Das habe ich bei den Pfadfindern gelernt. Damals, als ich noch klein war, bin ich eine Weile bei denen gewesen. Man lernt doch eine Menge gutes Zeug. Wichtige Dinge, die man später immer wieder gebrauchen kann. So wie heute zum Beispiel.«
    »Oh, ich glaube, mein Sandwich ist etwas plattged rückt. Egal, es ist trotzdem lecker«, lachte Carla, nachdem sie den ersten Bissen ihres zerdrückten Sandwiches zerkaut hatte. Das Gebilde, das zuvor einmal ihr Sandwich gewesen war, war nun so dermaßen platt, dass es aussah, wie eine zu groß geratene Briefmarke.
    »Es muss nur schme cken, der Rest ist unwichtig.« Es machte ihr nichts aus, dass es so verunstaltet war, denn schließlich sollte es ihren Hunger stillen, aber einen Schönheitswettbewerb musste es nicht gewinnen.
    »Freunde, seid I hr alle fit? Wenn ja, dann habe ich eine gute Idee für Euch parat«, fragte John.
    »Was denn ? Willst du vorschlagen, einen Mittagsschlaf im Gras abzuhalten?«, bekam er von Carla zur Antwort.
    »Unsinn, ich will wunderschöne Dinge sehen und etwas Spa nnendes erleben. Hier kriechen bestimmt ein paar wilde Schlangen herum, die wir beobachten können.«
    »Bist du verrückt? Ich werde bestimmt keinen Fuß ins Gras setzen, wenn ich Gefahr laufe, dass mich wilde Reptilien angre ifen. Nachher habe ich so ein Biest an meinem Bein hängen und werde es nicht mehr los! Du kannst gern allein gehen. Wenn du schreist, holen wir dich wieder ab, in Ordnung? Wenn du nicht schreien willst, schrei bitte trotzdem, damit wir deine Reste finden und fachgerecht entsorgen können. Schließlich wollen wir hier nichts herumliegen lassen.«
    »Wol lt Ihr etwa kneifen? Und ich hatte gedacht, Ihr seid die mutigsten Freunde, die ich habe. Habe ich mich etwa getäuscht?«
    Franklyn war sein Unbehagen direkt anzusehen, denn allein der Gedanke an Tiere, die größer als Fliegen waren, bereitete ihm großes Unbehagen.
    »Ihr Feiglinge! Wir werden schon nicht gebissen. Dich beißt sowieso kein Tier freiwillig. Du bist viel zu zäh«, spottete John über Carla.
    »Vielen Dank, und an dir ersticken sogar Anakondas. Ich habe absolut keine Lust, tut mir leid. Ich muss meinen müden Körper, der von den schweren Strapazen geschändet ist, erst wieder auf Vordermann bringen«, stöhnte Carla und lehnte sich erschöpft auf ihre Hände zurück, die sie sitzend nach hinten ins Gras gestellt hatte.
    »Was ist mit dir, Franklyn, kleines Abenteuer gefällig ?«
    »N ein, lass es mal gut sein. Ich glaube, ich brauche gerade etwas Sonne. Geh du schön allein zu deinen Lieblingen. Außerdem muss ich die Zeit, die du weg bist, mit dieser wunderschönen Frau an meiner Seite genießen.« Franklyn ließ sich genüsslich neben Carla ins weiche Gras fallen.
    »Ich habe die Botschaft verstanden. Aber bleibt gefälligst hier liegen und macht keinen Unsinn . Ich bin nicht daran interessiert, anschließend allein nach Hause zu radeln! Ach
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