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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin
Autoren: Christina Dodd
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hatte sie doch von dem Sturz einen Schaden davongetragen. Oder die Hölle war gefroren.
    Devlin bewegte sich ruhig und zielgerichtet, sodass ihr Schwindelgefühl nachließ. Vermutlich passte er bei jedem Schritt auf, dass sie sich nicht über dem Teppich erbrach, aber er gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit. So mochte sich eine Honesdale-Vase fühlen, wenn Meadow sie in Händen hielt.
    »Die feierliche Eröffnung ist in drei Wochen«, ließ er Meadow wissen; dann widmete er seine Aufmerksamkeit jemand anderem. »Dr. Apps, danke, dass Sie gekommen sind.« Vorsichtig legte er Meadow auf die Couch und ging dann zur Tür, um die Ärztin zu begrüßen. »Meadow ist gefallen ...«
    Während er Dr. Apps kurz den Vorfall erläuterte, hob Meadow langsam den Kopf und schaute in Richtung Tür.
    Dr. Apps fing ihren Blick ein und lächelte mit einem vorgetäuschten Interesse, das Mediziner immer dann an den Tag legen, wenn sie sich mit einem ausgesprochen langweiligen Fall abgeben müssen. Sie hatte schöne Zähne. Ein hübsches Gesicht mit einem Minimum an Make-up, und bei dem Lippenstift hatte sie sich für ein zartes Rose entschieden. Nett, gut eingeübtes Lächeln, extrem große Erscheinung. Braunes Haar, das sie mit einer netten Spange hochgesteckt hatte. Alles an ihr war einfach nur nett .
    Da sie gerade von ausgesprochen langweiligen Dingen sprach ...
    Da Devlin seine Aufmerksamkeit im Augenblick einer anderen Person schenkte und sein Duft und sein Körper sich entfernt hatten, entspannte Meadow sich in den Kissen und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    Bradley Benjamin hatte also Waldemar House verkauft. Devlin Fitzwilliam hatte es erstanden und daraus ein Hotel gemacht.
    Ihr schöner Plan war dahin.
    Die Gemälde hatte vermutlich irgendein dahergelaufener Innendekorateur woanders aufgehängt, wo sie besser zur Geltung kommen sollten. Oder man hatte sie schätzen lassen und dann versteigert ... Nein, davon hätte sie bestimmt gehört.
    Was sollte sie jetzt also tun?
    Natürlich bleiben und noch ein bisschen herumschnüffeln.
    Aber Fitzwilliam behauptete, sie sei seine Frau, und das konnte sie sich nicht erklären. Was bezweckte er nur damit?
    Sicher, es war nicht schwer zu erraten, was ein Mann für gewöhnlich von einer Frau wollte, aber er war nicht der Typ, der Frauen vergewaltigte. Sie gab ein Schnauben von sich. Viel wahrscheinlicher war es, dass er sich ganzer Horden von Verehrerinnen erwehren musste. Und warum gab er sich dann mit einer Einbrecherin mit Gehirnerschütterung ab, wenn er eine Frau wie die Ärztin haben könnte? Die Ärztin, die zu Devlin mit säuselnder Stimme sprach. Die Ärztin, die ihr Interesse an ihm nicht offenkundiger hätte zeigen können, wenn sie sich ihm mit Perlen behängt in einer Muschelschale dargeboten hätte.
    Meadow stöhnte leise auf.
    Keine Reaktion. Ihr Ehemann unterhielt sich weiterhin mit ihrer Ärztin , und keiner von beiden schenkte ihr im Augenblick Beachtung.
    Sie stöhnte etwas lauter.
    »Darling!« Devlin war gleich wieder an ihrer Seite.
    Schon besser.
    »Dann wollen wir uns das einmal ansehen.« Die Ärztin drängte ihn sacht beiseite.
    Er machte bereitwillig Platz.
    »Hallo ... tut mir leid, ich weiß gar nicht, wie Sie heißen.«
    Meadow hatte gehört, dass Devlin Dr. Apps ihren Namen genannt hatte, aber sie ließ sich auf das Spielchen ein. »Meadow. Ich heiße Meadow.«
    »Erzählen Sie mir, was geschehen ist, Meadow«, bat Dr. Apps. Sie trug einen blauen Kittel mit großen Taschen, in die sie alle möglichen Instrumente gesteckt hatte. Sie horchte Meadows Herz ab, leuchtete mit einem Lämpchen in ihre Pupillen, untersuchte die Beule am Kopf und hörte mit offenkundigem Desinteresse zu, als Meadow den Einbruch zugab und von dem Sturz erzählte, bei dem sie das Bewusstsein verloren hatte.
    »Wie lange waren Sie ohne Bewusstsein?«, erkundigte sich Dr. Apps.
    »Weniger als eine Minute«, antwortete er.
    Die Ärztin nickte. »Die Pupillen reagieren normal. Die Augen folgen dem Licht. Irgendwelche Erinnerungslücken?«
    Da war sie: Meadows Gelegenheit, sich herauszureden. »Und ob. Ich habe Amnesie. Ich weiß nicht, was ich hier wollte. «
    »Ich dachte, Sie hätten eben gesagt, Sie seien hier eingebrochen.« Etwas grob säuberte Dr. Apps die Wunde an Meadows Schläfe.
    »Ja, sicher! Das sagt er « — sie deutete auf Devlin —, »und ich denke, er hat Überwachungskameras, die das beweisen können.«
    Devlin nickte.
    Na großartig. Wenn er sie vor Gericht schleppte,
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