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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin
Autoren: Christina Dodd
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für den Anstrich, aber auch zu stolz, alles einfach nur zu übertünchen.< Bradley Benjamin hatte nicht die Mittel gehabt, um diese alte Dame in ihrem Glanz zu erhalten. Ich denke, ich habe dem Haus einen Gefallen getan, als ich es ihm abkaufte.«
    »Haben Sie damit auch Mr. Benjamin einen Gefallen getan?« Deshalb hatte Bradley also das Haus verkauft. Er war pleite?
    »Nein. Der alte Benjamin und ich, wir haben einen Deal — ich erweise ihm keinen Gefallen, und er schimpft mich nicht einen Bastard. Zumindest nicht in meinem Beisein.« Er wandte sich nach links, ging durch eine Tür und trug Meadow durch einen Wohnraum mit Herrenmöbeln in dunkelroten Tönen. »Da wären wir.«
    Sie erhaschte einen Blick auf ein großes Schlafzimmer, dessen Wände einen warmen Goldton aufwiesen, der mit Dunkelrot abgesetzt war. Dann betraten sie ein großes Badezimmer mit schwarzem Marmor, einer schwarzen Badewanne und einer gigantischen Dusche mit Glaseinfassung und bordeauxroten Kacheln. In blauen chinesischen Vasen standen frische goldgelbe Chrysanthemen.
    Er setzte sie auf dem Badewannenrand ab; ihr Kopf lehnte an der gekachelten Wand, ihre Füße waren in der Wanne. Die Kälte des Marmors kroch durch ihre lange Hose und machte Meadow wieder halbwegs munter.
    »Ich schätze, du willst noch eben ins Bad, bevor du ins Bett gehst.« Er warf ihr einen rätselhaften Blick unter halb gesenkten Lidern zu, zog seine Arme aber nicht fort.
    »Ja.« Er war angenehm warm.
    »Kommst du allein zurecht, oder soll ich ...?« Schon zog er an dem Saum ihres schwarzen Rollkragen-T-Shirts.
    »Hey!« Sie packte seine Hand. »Ich komme schon klar!« Ein nettes Lächeln deutete sich um seine Mundwinkel an. »Bist du sicher?«
    Wer hätte das gedacht, aber dieser streng dreinblickende Mann sah beinahe ... bezaubernd aus. »Ich komme klar. Sie gehen jetzt raus. Wenn ich Hilfe brauche, rufe ich.«
    »Versprochen? Ich möchte nicht, dass du dir noch einmal irgendwo den Kopf aufschlägst.«
    »Das wollen wir wohl beide nicht. Ich rufe Sie, wenn ich Hilfe benötige.« Sie drehte sich um, ließ ihre Beine über den Badewannenrand baumeln und sah Devlin nach, als er sich zum Gehen wandte.
    »Dort sind frische Zahnbürsten und was du auch immer brauchst in der obersten Schublade. Neben der Dusche hängt ein Bademantel.« Mit langen, eleganten Schritten, die ein Kribbeln in ihren Fingerspitzen auslösten, verließ er das Bad.
    Sie hätte jetzt gern seinen Hintern angefasst.
    An der Tür wandte Devlin sich noch einmal um und zog die Brauen hoch. »Bist du sicher, dass du mich nicht brauchst?«
    Vielleicht doch. Aber nicht für Dinge, an die er gerade dachte.
    Sie stand langsam auf. »Mir ist nicht mehr schwindelig. Und ich bin auch nicht krank.«
    »Du weißt bloß nicht mehr, wer du bist.«
    »Ich erinnere mich mit Sicherheit nicht daran, dass wir verheiratet sein sollen.«
    »Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um dir das ins Gedächtnis zurückzurufen.« Für einen Moment musterte er ihre bestürzte Miene und zog die Badezimmertür dann fest zu.
    »Oh nein, das werden Sie schön bleiben lassen!«, sagte sie zur geschlossenen Tür.
    Es kam keine Antwort.
    Sie sah in den Spiegel und entdeckte ihr blasses, angespanntes Gesicht, betrachtete das weiße Wundpflaster, das an einer Stelle an ihrem Haar klebte, und den kleinen, verschmierten Blutfleck auf ihrer Stirn.
    In den vergangenen zwei harten Jahren hatte sie sich mit ihrer positiven Lebenseinstellung über die Runden gerettet. Sämtlichen Herausforderungen war sie mit einem Lächeln begegnet, wusste sie doch, dass sie andere Leute aufzumuntern verstand.
    Aber jetzt sah sie furchtbar aus. Sie fühlte sich verdammt schlecht. Und die Schuld dafür gab sie Devlin Fitzwilliam.
    Ihre Mutter würde nun vermutlich behaupten, Meadow sei ganz allein für die Ereignisse des Tages verantwortlich.
    Eine Mischung aus Schuldgefühl, Liebe und neuer Entschlossenheit stürmte auf sie ein, und Meadow vergrub den Kopf in den Händen. Ihre Mutter. Wenn ihre Mutter wüsste, wo Meadow sich im Augenblick befand und was sie getan hatte ... bei dem Gedanken stöhnte sie auf.
    »Du musst dich jetzt hinlegen und ordentlich schlafen«, sagte sie halblaut zu sich selbst. »Morgen weißt du, was zu tun ist.« Denn an diesem Abend war sie einfach zu durcheinander.
    Natürlich hatte sie Devlin angelogen, als sie den Gedächtnisverlust erwähnte. Aber glaubte er ihr?
    Natürlich nicht. Oder etwa
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