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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition)
Autoren: Sabine B. Procher
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unbedingt einhalten.“
    „Aber in drei Monaten kann doch viel passieren. Sollten wir nicht, wie es normalerweise üblich ist, eine Verabredung nach der anderen treffen?“
    „Ich fände es besser so. Dann bin ich gezwungen, meine Geschäftstermine genau danach auszurichten.“
    „Wir treffen uns doch vor allem am Wochenende und abends. Außerdem kann man sich ja absprechen.“
    Irgendwie kam Inka das Ansinnen eigenartig vor. Aber schließlich gab sie nach, und da auch sie nach Terminen arbeitete, war es vielleicht wirklich ganz sinnvoll, so vorzugehen. Es dauerte sogar fast eine Stunde, bis sämtliche Verabredungen für das nächste Vierteljahr unter Dach und Fach waren. Das Ganze glich inzwischen mehr einer geschäftlichen Absprache als einer Verabredung unter zwei frisch Verliebten. Ansonsten verlief der Abend sehr harmonisch. Michael hatte einen leckeren Imbiss zubereitet, und Inka genoss seine Fürsorge. Ab und zu klingelte das Telefon, aber Michael ließ sich davon nicht stören und ignorierte es einfach.
    „Du kannst ruhig rangehen. Das stört mich nicht.“
    „Jetzt ist Feierabend. Das ist der Nachteil, wenn man sein Büro zuhause hat. Sollen die doch morgen wieder anrufen.“
    Da Inka ebenfalls viel zuhause arbeitete, wurde auch sie regelmäßig damit konfrontiert, dass zu den unmöglichsten Zeiten jemand anrief, und fand seine Argumente einleuchtend. Sie hatte selbst schon manches Mal das Telefon verflucht und sich gewünscht, lieber nicht rangegangen zu sein. Aber irgendwann wurde das Gebimmel doch extrem nervig und Michael zog einfach den Stecker raus.
    „Vielleicht ist es ja wichtig, und du solltest doch den Hörer abnehmen . Das kann doch nur ein und dieselbe Person sein, die es jede Viertelstunde erneut versucht.“
    Inka spürte, dass Michael nicht so ruhig war, wie es den Anschein hatte. Allerdings konnte er dies geschickt kaschieren. Obwohl sie diese Szene sehr an eine andere Episode ihres Lebens erinnerte, schob sie ihr aufkeimendes Misstrauen beiseite.
    Vor etlichen Jahren hatte sie schon einmal einen Mann kennen gelernt, von dem sie glaubte, er wäre der Richtige. Auch bei ihm klingelte dauernd das Telefon, und irgendwann kam heraus, dass er in eine illegale Sache verwickelt war. So etwas wollte sie nicht noch einmal erleben. Da sie Michael erst kurz kannte, wollte sie ihm aber nichts unterstellen, denn wenn alles ganz harmlos war, hätte sie mit einer wagen Anschuldigung womöglich alles gleich wieder kaputt gemacht.
    Warte erst einmal ab, wie sich alles entwickelt. Du kannst ja jederzeit wieder aussteigen. Jetzt genieße ich erst einmal, was mir geboten wird , ging ihr durch den Kopf.
    Nachdem der Stecker gezogen war und damit Ruhe einkehrte, entspannten sich die beiden. Inka hatte sich bei Michael in den Arm gekuschelt und lauschte den Erzählungen aus seiner Vergangenheit, die er mit etlichen Fotos untermauerte. Es wurde noch ein harmonischer Abend, aber irgendetwas hielt Inka davon ab, sich zu sehr fallen zu lassen. Deshalb holte sie auch die kleine Tasche nicht aus ihrem Auto hoch, in der sie einige Utensilien mitgebracht hatte, falls sie bei Michael übernachten würde. Kurz vor dreiundzwanzig Uhr entschuldigte sie sich damit, dass sie am nächsten Tag viel zu tun hätte und fuhr nach Hause .

5
     
    Am nächsten Tag dachte Inka viel über den neuen Verehrer nach. Einerseits gefielen ihr seine Aktivität und sein Planen, aber andererseits ging ihr das alles viel zu schnell. Bei keinem anderen Mann hatte sie so ein Vorpreschen bisher erlebt, und wenn doch jemand nach einiger Zeit von Zusammenleben sprach, fühlte sie sich meist unter Druck gesetzt und hatte so manches Mal Reißaus genommen, wenn sie das Blatt nicht anders wenden konnte. Von Michael fühlte sie sich regelrecht überrumpelt, aber trotzdem zog es sie zu ihm hin.
    So doll kann ich doch nach der kurzen Zeit noch gar nicht in ihn verliebt sein , grübelte sie. Egal, morgen sind wir erst einmal wieder verabredet. Da will er zu mir kommen.
     
    Am nächsten Nachmittag hörte Inka schon zeitig mit ihrer Arbeit auf. Sie wollte sich nicht blamieren, denn sie fand ihre Kochkünste nicht gerade grandios, und wollte genug Zeit zum Vorbereiten haben.
    Am besten, ich mache einen Salat, dann bin ich abends nicht so unter Druck wie bei einer warmen Mahlzeit. Den kann ich schon vorher herrichten , überlegte sie.
    Michael erschien mit fast einer Stunde Verspätung, und Inka war froh, nicht gekocht zu haben. Das wäre ja gründlich ins
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