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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition)
Autoren: Sabine B. Procher
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magst doch Wein, oder?“
    „Ja, das hört sich gut an. Ich freue mich.“
    Michael legte diesmal gleich den Arm um Inkas Schulter. Sie waren am Vortag schon bis zum Du vorgedrungen, aber über ein kurzes Küsschen auf die Wange nicht hinausgekommen. Michael wirkte zwar sehr weltmännisch, wurde aber nie aufdringlich. Aber gerade dadurch kribbelte es bei Inka vielleicht besonders doll. Sie sehnte sich förmlich danach, von ihm in den Arm genommen zu werden. Und so war es ihr auch nicht unangenehm - nein ganz im Gegenteil, sie hatte es sogar gehofft -, dass Michael sie schließlich zu sich nach Hause einlud.
    „Was hältst du davon, wenn wir den Abend bei mir in der Wohnung abschließen? Ich kann zwar mit keiner Briefmarkensammlung oder Ähnlichem dienen, aber ich habe noch einen guten Rotwein zu Hause.“
    „Alkohol darf ich nicht trinken, denn ich muss ja noch Autofahren. Aber ich komme gern noch mit zu dir.“
    Stolz führte Michael sie durch seine Dreizimmer- Eigentumswohnung, die im dritten Stock eines fünfstöckigen Neubaus lag. Ein Hauch von Luxus wehte der jungen Frau entgegen , und sie sah sich beeindruckt um. Die großen Räume waren geschmackvoll eingerichtet, was dem geschulten Blick der Innenarchitektin nicht entging. Für einen Junggesellen wirkte alles extrem ordentlich, fast schon zu ordentlich. Inka, die schon so manche Überraschung erlebt hatte, fragte: „Du lebst wirklich allein?“
    „Ja, warum fragst du?“
    „Für einen Mann ist das hier aber verdammt aufgeräumt.“
    „Ach so. Das kann ich dir erklären. Meine Mutter hilft mir nach der Scheidung etwas. Sie war gerade heute hier und hat sauber gemacht.“
    „Da hast du ja Glück. Wie alt ist deine Mutter denn?“
    „Sechsundsechzig.“
    „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber findest du es gut, die ältere Dame damit zu belasten?“
    „Für die groben Sachen wie Fensterputzen und so habe ich noch eine Putzfrau. Meine Mutter schaut mehr nach dem Rechten.“
    „D ann ist ja gut.“
    Inka hatte sich nämlich in Gedanken gerade vorgestellt, dass sie womöglich irgendwann das Putzen übernehmen müsste. Das würde ihr gar nicht gefallen, da sie selbst schon seit Jahren eine Zugehfrau beschäftigte.
    Das ist nämlich auch so eine Sache mit den Annoncen- Männern. Sie suchen nach einer Trennung oft auf die Schnelle jemand en , der ihnen die verlorene Bequemlichkeit zurück gibt , dachte Inka.
    „Außerdem halte ich auch selbst Ordnung“, erklärte Michael und riss Inka aus ihren Gedanken heraus.
    „Ich hoffe, du suchst keine Hausfrau. Denn damit kann ich nicht dienen. Nicht, dass du denkst, ich wäre mir zu fein dazu, aber ich bin beruflich viel zu eingespannt.“
    „Wo denkst du hin? “
    Plötzlich wurde Inka bewusst, dass er sich vielleicht unter Druck gesetzt fühlen könnte, denn soweit waren sie ja noch lange nicht. Sie hatten sich ja noch nicht einmal geküsst. Die Neununddreißigjährige bekam einen roten Kopf und versuchte schnell, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
    „Das sieht ja schick aus.“
    Inka zeigte auf  die zartgrünen Vorhänge, die mit einer dunkelgrünen Kordel zusammengerafft waren und die riesige Fensterfront schmückten.
    „Ja, den Stoff haben wir aus Italien mitgebracht. Elke, meine fast Exfrau, hatte ein Händchen für diese Dinge.“
    „War das eure gemeinsame Wohnung?“
    „Ja, wie ich schon sagte, es ist eine Eigentumswohnung.“
    „Und deine Gattin hat dir so einfach alles überlassen?“
    „Ich habe sie ausgezahlt. Ihr neuer Freund  ist sehr wohlhabend und hat ein Haus. Dorthin ist sie gezogen. Sie wollte die Wohnung nicht haben, und da ich sowieso nicht allein bleiben will, behalte ich die Räume natürlich.“
    „Du suchst also wieder etwas Festes?“
    „Unbedingt, ich will auf jeden Fall wieder heiraten.“
    „Aber du bist doch noch gar nicht geschieden und denkst schon wieder ans Heiraten?“
    „Warum denn nicht? Meine Ehe war gar nicht so schlecht. Wir haben uns nur einfach auseinander gelebt , und plötzlich war da dieser andere Mann.“
    „Hat dich das nicht sehr getroffen?“
    „Ach weißt du, Inka, ich bin auch nicht ganz unschuldig daran. Ich habe daraus gelernt und werde es beim nächsten Mal besser machen.“
    Inka kam ins Grübeln. Michael hatte kollosal vernünftige Ansich ten. E r würde bestimmt ein Schwiegersohn sein , der auch ihrer Mutter gefallen würde . Inkas Mutter fand gewöhnlich immer ein Haar in der Suppe und hatte leider auch allzu oft Recht
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