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Die Herzenscrasher (German Edition)

Die Herzenscrasher (German Edition)

Titel: Die Herzenscrasher (German Edition)
Autoren: Sabine B. Procher
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gewissenhaft antwortete. Es kam ihr vor, als ob sich der Bewerber um einen Job bemühte. Nach einer knappen Dreiviertelstunde verabschiedete man sich voneinander. Inka wunderte sich über Stephan, denn sie kannte den Mann vom Sehen und hatte ihn ganz anders in Erinnerung. Vor Jahren hatte sie sich in seinem Betrieb wegen der Reparatur eines Stuhles beraten lassen. Damals hatte Stephan eigentlich ganz selbstbewusst gewirkt. Zum Abschied reichte sie ihm die Hand und meinte höflich, dass sie sich wieder melden würde. Es könnte aber einige Zeit dauern. Das war zwar der übliche Spruch, auf den sie immer auswich, wenn ein Kandidat nicht in f rage kam, aber sie spürte, dass Stephan ihr nicht ganz so gleichgültig war, wie es bisher andere unvorteilhafte Bewerber waren. Auf eine ganz gewisse Art war er ihr sogar sympathisch, und deshalb wollte sie sich ein Hintertürchen offen halten. Warum, konnte sie allerdings nicht genau sagen, denn eigentlich war er ihr viel zu ruhig und zurückhaltend.
     
    Michael war das genaue Gegenteil von Stephan. Er wirkte wie ein Mann von Welt. Schon seine Größe und Statur riefen Gefühle in ihr hervor .
    „Wie kommt es, dass Sie auf Annoncen antworten ? Da es ja mehr weibliche Singles gibt, dürfte es Ihnen doch an Angeboten in der freien Wildbahn nicht mangeln.“
    Michael lachte und antwortete: „Da haben Sie sicher Recht, Inka, ich habe beruflich sogar oft mit ledigen Frauen zu tun. Aber Geschäft und Privatleben sollte man besser strikt trennen. Da ich sehr viel arbeite, bleibt für mein Privatleben wenig Zeit . U m nach einer Partnerin Ausschau zu halten, ist das doch eine sehr gute Methode, wie sich ja nun auch bestätigt hat.“
    „Das stimmt, mir geht es ja auch nicht anders.“
    Nach dem Spaziergang wurde das fröhliche Geplänkel noch  in einem nahen Café fortgesetzt, wo die beiden sich intensiv über ihre Vergangenheit austauschten. Inka erzählte, dass sie geschieden w ä r e , aber keine Kinder hat. Nach ihrem Studium hatte sie sich derart um ihre Karriere gekümmert, dass ihre Ehe auf der Strecke blieb. Man hatte sich im besten Einvernehmen getrennt, ohne dass einem der Partner eine direkte Schuld zugewiesen w urde . Inzwischen hatte s ie sich einen guten, wenn nicht sogar sehr guten Lebensstandard erwirtschaftet und fühlte sich auf der Sonnenseite des Lebens. Nun, wo sie das erreicht ha be , was sie sich bisher gewünscht hatte, würde ihr nur noch der passende Partner fehlen, mit dem sie dann gemeinsam weiter vorwärts streben konnte .
    Der sechsundvierzigjährige Michael schien dazu genau der Richtige zu sein. Er hatte sich gerade von seiner Frau getrennt, die schon mit einem anderen zusammenlebte. Man war sich über die Teilung des nicht unerheblichen Vermögens einig, und auch die beiden schon erwachsenen Söhne des Paares sahen der in Kürze bevorstehenden Scheidung gelassen entgegen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Immobilien- und Anlageberater. Interessiert hörte Inka zu, als er von seinen beruflichen Erfolgen erzählte und seine Zukunftspläne offenbarte. Dieser Mann entsprach genau ihren Vorstellungen. Bisher konnte sie jedenfalls keinen Haken entdecken. Als sie am Ende des herrlichen Abends mit  ihrem kleinen Sportflitzer nach Haus fuhr, war sie selig, und bevor sie einschlief, um in den siebten Himmel zu fliegen, malte sie sich im Kopf ein Bild voller Harmonie , Glück und Michaels sagenhaften Augen .

3
     
    Ihr nächstes Treffen sollte auf Michaels Drängen hin schon am nächsten Tag stattfinden. In Inkas Bauch kribbelten schon viele Schmetterlinge , deshalb wollte sie auf gar keinen Fall absagen. Da ihre Mutter am folgenden Tag Geburtstag hatte, den ihre Familie am Nachmittag feiern wollte, konnte sie allerdings erst für den Abend eine Zusage geben . Am nächsten Tag saß Inka wie auf Kohlen und war froh, als ihre Mutter gegen zwanzig Uhr endlich die Tafel aufhob , und sie sich verabschieden konnte, um zu ihrem neuen Verehrer zu fahren. Ihrer Familie hatte sie noch nichts von Michael erzählt, denn ihre Mutter stand solchen Verabredungen per Annonce sehr skeptisch gegenüber. Vielleicht sogar mit Recht, denn in der Vergangenheit hatte ihre Mutter manch eigenartige Eskapade mitbekommen, in die Inka hineingerasselt war.
     
    In der Nähe von Michaels Wohnung lag ein kleiner See. Dorthin hatte er Inka bestellt.
    „Ich schlage vor, wir machen erst einen Spaziergang mit Baldi und gehen dann in ein kleines lauschiges Weinlokal in der Nähe. Du
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