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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges
Autoren: Gerard Klein
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ihm assistieren zu können. Nun hatte er unermüdliche Helferinnen, die ihm mit ihrem ewigen Lächeln und ihrer Hilfsbereitschaft fürchterlich auf die Nerven gingen.
    Als er sicher war, daß er die Körper programmgemäß beleben konnte, wandte er seine Aufmerksamkeit der Kleiderfrage zu. Im Mausoleum konnte er kein einziges Kleidungsstück finden. Er durchsuchte in einigen Zeitsprüngen die benachbarten Planeten, in der Hoffnung, ein Vorratslager einer Armee zu finden.
    Zu guter Letzt fand er eine Lösung, die zwar nicht sehr elegant, dafür aber um so praktischer war. Mit seinen Helferinnen fertigte er aus Platten, die sich im Innern des Mausoleums befanden, einen großen, luftdichten Behälter. Schließlich war er auch in solch einem Kasten von Aergistal nach Uria gereist. Ein Pegason konnte gewaltige Lasten auf einer Zeitreise mit sich führen, wenn sie nicht zu lange dauerte. So hatte auch Veran seine Ausrüstung transportiert. Nach einigen Versuchen fand Corson heraus, daß er etwa hundert Frauen gleichzeitig nach Uria transportieren konnte.
    Als Corson das Zeichen zum Aufbruch gab, hatte er etwas länger als zwei Wochen in dem Mausoleum verbracht. Die Vorräte waren ihm ausgegangen, aber er hatte sich aus dem Armeelager des Nachbarplaneten, wo er die Uniformen entwendet hatte, gut versorgt. Da er nichts Besseres hatte, erhielten seine Helferinnen eine Diät aus Seren und Glukose, die er dem Lebenserhaltungssystem des Mausoleums entnahm. Er war fast am Ende seiner Kräfte und hätte sich gerne etwas ausgeruht, aber er hatte keine Lust mehr, sich auf diesem traurigen Planeten länger aufzuhalten.
    Mit großer Aufmerksamkeit hatte er die Wiederbelebung überwacht. Oft war ihm übel geworden, wenn die scheintoten Frauen plötzlich aufstanden und sich zum Sammelpunkt begaben.
    Diese Frauen konnten hören und gehorchten ihm. Sie konnten sogar ein wenig sprechen, da er sie entsprechend programmiert hatte. Selbständig denken konnten sie nicht. Sie existierten nicht als Personen.
    Auf sein Kommando zogen die Frauen die Uniformen an und betraten den Behälter. Auf einen weiteren Befehl hin fielen sie in Trance. Er schloß den Behälter, befestigte ihn am Pegason und stieg auf. Dann tauchte er in die Zeit ein mit seiner Geisterfracht.
    Er landete auf Uria, in der Nähe von Verans Lager, wo er seine Rekruten versteckte. Er machte die gleiche Reise noch oft, und das Pegason wurde immer schwächer. Schließlich mußte er ihm eine Ruhepause gönnen, bevor der gesamte Transport geschafft war.
    Auf Uria weckte er seine Rekruten auf und marschierte mit ihnen zu Verans Lager. Vor dem Energiefeld, das Verans Lager schützte, hielt er an und rief den Wachtposten. Einen Augenblick später zeigte sich Veran selbst.
    »Sie schauen müde aus, Corson«, meinte er. »Was bringen Sie uns?«
    »Rekruten«, antwortete Corson.
    Veran gab ein Zeichen. Gewehre richteten sich auf Corsons Rekruten, und Strahlen tasteten sie ab.
    »Keine Tricks, Corson! Sonst könnte Ihr Halsband …«
    »Niemand ist bewaffnet«, unterbrach ihn Corson, »außer mir natürlich.«
    »Keine Waffen«, bestätigte ein Techniker.
    »Gut«, meinte Veran. »Dann haben Sie den Rat also überzeugt, der in der Zukunft tagt. Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Corson. Schicken Sie die erste Reihe vor und befehlen sie ihnen, die Helme abzunehmen, damit ich mir die Rekruten einmal genauer anschauen kann.«
    Jeder im Lager kam neugierig näher, außer den Wachen, die auf ihren Posten bleiben mußten. Corson bemerkte zufrieden, daß die Männer weniger wachsam und diszipliniert wirkten als zu der Zeit, als er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Die untätigen Wochen auf Uria hatten ihren Tribut gefordert.
    Nun gab Corson einen Befehl, und die erste Reihe seiner Rekruten trat vor. Veran gab ein Zeichen, und der Energieschirm verschwand. Veran schien keinen Verdacht mehr zu haben. Aber Corson wußte, wie verschlagen der alte Haudegen war. Er würde so leicht niemand ins Lager lassen. Nun traten auch die anderen Rekruten vor. Auf Corsons Befehle nahmen sie nun die Helme ab. Corson hätte gewettet, daß kein Mensch im Lager mit dem Anblick gerechnet hatte, der sich jetzt bot.
    Totenstille herrschte.
    Plötzlich brüllte jemand: »Das sind lauter Frauen!«
    »Ja, zweitausend Frauen«, sagte Corson ruhig. »Sie sind gut trainiert und diszipliniert.«
    Veran stand starr. Nur seine Augen bewegten sich. Er studierte die Gesichter der Frauen. Dann schaute er Corson an.
    »Gut trainiert
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