Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut
Autoren: Margaret Moore
Vom Netzwerk:
zu Hause fühlen.”
    “Sie kann auch bei uns bleiben.” fügte Marianne hinzu.
    “Oder bei mir und Nicholas”, bot Riona an.
    Während die Arme zitternd lächelte und alles sich schließlich zum Guten zu wenden schien, begannen die Diener zu tuscheln und untereinander zu murmeln, offensichtlich hocherfreut vom Ausgang der Dinge. Die verbliebenen normannischen Adeligen begaben sich umgehend zu Riona, um ihr und ihrem Zukünftigen zu gratulieren, ebenso wie Marianne, Adair und Roban.
    Nach einiger Zeit gelang es Henry, den Bruder beiseite zu ziehen. “Wobei habe ich Euch eigentlich unterbrochen?”

20. KAPITEL
    “W as, zum Henker, trägst du denn da am Leibe?” Einen Monat später, am Tage seiner Vermählung, stand Nicholas seinem Bruder gegenüber und schaute an sich herab auf seine Kleidung. “Mittlerweile müsstest du doch eigentlich wissen, dass man das
Feileadh
nennt. Ein Hochzeitsgeschenk von Fergus Mac Gordon.”
    “Seit wann kleidest du dich wie ein Schotte?”
    “Seit ich das Gefühl habe, es würde Riona und ihrem Onkel gefallen – und den meisten meiner Pächter desgleichen, sind sie doch allesamt Schotten, wie ich betonen möchte. Die Fibel habe ich von Adair bekommen.”
    “Du wirkst verdammt gut aufgelegt.”
    “Ich bin auch verdammt glücklich.”
    “Wo ist denn Adair hin?”
    “Er wollte Marianne bei den Kindern helfen.”
    “Wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen, hast du vermutlich selbst eins oder vielleicht auch zwei.”
    “Das hängt davon ab, wie lange du diesmal fortbleibst. Aber doch, ja, ich hoffe, einmal Kinder zu haben”, erwiderte Nicholas, wobei er so tat, als müsse er die Wolldecke an der Schulter zurechtrücken. In Wirklichkeit wollte er seinem Bruder nur nicht verraten, wie angetan er von der Vorstellung war, einmal Vater zu sein. Es hätte nämlich sein können, dass Henry sich auch darüber lustig machen würde. Allein, er konnte sich nicht vorstellen, dass ihn irgendetwas glücklicher machen würde oder seliger und zufriedener, als mit Riona ein Kind zu haben – von den Versuchen, eins zu zeugen, natürlich abgesehen. Doch den Gedanken daran verdrängte er tunlichst bis auf weiteres. Seine augenblickliche Kleidung war nicht eben dazu angetan, die Wirkung seiner Gedanken auf seinen Körper zu kaschieren.
    Henry ließ sich am Fußende von Nicholas’ Bett nieder. “Sieht unbequem aus, so ein Rock!”
    “Es ist aber sehr bequem, und außerdem ist es kein Rock, sondern eine einzige lange Tuchbahn. Frag doch Adair, wie behaglich man sich darin fühlt, falls du mir nicht glaubst. Zumindest kratzt es schon mal nicht.”
    Henrys Augen wurden schmal. “Was trägst du denn eigentlich darunter? Adair hat mir mal gesagt …”
    “Da ich kein Schotte bin”, unterbrach ihn Nicholas, “trage ich durchaus etwas darunter.” Er konnte es nicht lassen, seinem Bruder das Feixen zu verderben. “Es spricht allerdings vieles für die schottische Trageweise, besonders dann, wenn man in eine sehr begehrenswerte und leidenschaftliche Frau verliebt ist.”
    Henry verging tatsächlich das Grinsen. Seine Augen weiteten sich. “Allmächtiger! Du hast doch nicht etwa … Oder doch?” Er runzelte die Stirn.
    “Liebes Bruderherz, du erwartest doch nicht etwa eine Antwort mit intimen Einzelheiten?” Henry guckte ihn nur zweifelnd an, worauf Nicholas das Thema wechselte. “Du bist also entschlossen, in vierzehn Tagen aufzubrechen?” Als sein Bruder nickte, schüttelte Nicholas den Kopf. “Allmählich lasse ich jegliche Hoffnung fahren, dass du einmal sesshaft wirst, Henry. Ehrlich!”
    “Jetzt redest du schon wie unsere Schwester. Aber nicht jedem ist es vergönnt, so viel Ruhm zu ernten, dass der König ihn mit einem Lehen beschenkt.”
    Der Missmut und der bittere Unterton in Henrys Stimme entgingen Nicholas durchaus nicht. Allerdings legte er keinen Wert darauf, sich seine Vermählung durch alte Streitereien oder Rivalitäten verderben zu lassen. Also gab er dem Bruder einen aufmunternden Klaps auf die Schulter. “Da ich mich indessen niedergelassen habe, sollst du wenigstens mich glücklich verheiratet sehen.”
    Zu seiner Verblüffung erschien ein todernster Ausdruck auf Henrys Miene. “Dann bist du dir also ganz sicher? Du willst tatsächlich diese Schottin ehelichen?”
    “Ja, allerdings, Henry. Ich liebe sie.”
    “Erst Marianne und jetzt du … Allmählich habe ich das Gefühl, dass an einer Sache wie Liebe doch etwas dran ist.”
    “Mit Sicherheit. Ich kann sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher