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Die heimliche Braut

Die heimliche Braut

Titel: Die heimliche Braut
Autoren: Margaret Moore
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und nunmehr beleuchteten sechs kostbare Bienenwachskerzen die Kammer sowie die schöne, wunderhübsche Braut.
Bonny Bride
– so lautete der schottische Ausdruck.
Bonny
war auch das Wort, welches ihr Onkel stets für sie benutzte. Treffender konnte es gar nicht sein.
    Bonny, glücklich und mein!
    “Es wird eine lange Nacht werden!”
    “Wenn du mich damit bang machen willst”, gab sie zurück, die Lippen an seinen Hals geschmiegt, “oder gar einschüchtern, dann hast du kläglich versagt.”
    “Dich könnte ich sowieso nicht einschüchtern. Aber jetzt muss ich dich absetzen. Meine Arme sind nicht mehr so kräftig wie früher.”
    “Wie damals? Als du zwanzig Ritter an einem einzigen Tag besiegt hast?”, fragte sie keck, wobei sie sich aus seinen Armen gleiten ließ, und zwar auf eine Weise, dass sein Körper umgehend darauf reagierte.
    Er umfasste ihre Taille. “Schwächliche Arme hin oder her – habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?”
    “Ich glaube ganz und gar nicht, dass deine Arme so schwach sind”, schalt sie, wobei sie die Muskeln prüfte. “Für mich fühlen sie sich allemal kräftig an, so wie alles an dir. Aber du darfst mir trotzdem sagen, wie sehr du mich liebst.”
    Er küsste sie auf die Nasenspitze. “Ich liebe dich von ganzem Herzen – und dabei wusste ich nicht einmal, dass ich eines besaß.”
    “So wie ich dich ebenfalls liebe.” Sie legte die Hände um sein Gesicht und zog es sacht zu sich herab, um ihn zu küssen.
    Wie stets, wenn sie sich küssten, flammte sofort die Leidenschaft lodernd auf. Langsam und sinnlich, hatten sie doch die ganze Nacht Zeit, erwiderte er ihren Kuss, innig und tief, und ließ seine Finger durch ihr so wunderbar langes, offenes Haar gleiten, derweil ihre Hand sich kühn über seine Hüfte stahl, um ihn durch die Kleidung hindurch zu liebkosen.
    “Du bist ja wahrhaftig ein schamloses Weibsbild”, murmelte er, nachdem er seine Lippen von den ihren gelöst hatte, um sacht über ihre Wange zu wandern bis hin zu ihrer Ohrmuschel.
    “Da du mich für so schamlos hältst und dir das so offensichtlich nicht gefällt – soll ich vielleicht lieber aufhören?”, wisperte sie, während sie fortfuhr, ihn zu streicheln.
    Er schloss die Augen. “Bloß nicht!”
    Sie lehnte sich enger an ihn, und während sie mit den Lippen seinen Hals liebkoste, verstärkte sie sanft den Druck ihrer Finger. “Schön. Denn zufälligerweise, mein liebster Gemahl, möchte ich nämlich nicht von dir ablassen.”
    Seine Hände begaben sich auf eine Entdeckungsreise ganz eigener Art – an ihrem Rücken hinauf, dann wieder herunter und seitlich herum. “Dein Onkel warnte mich schon vor deiner Sturheit.”
    “Pech für dich, dass er recht hat!”
    “Pech für dich, dass ich schon einen ganzen Monat von dieser Nacht träume. Nur mit allergrößter Mühe konnte ich meine Leidenschaft im Zaum halten.”
    “Ich hielt es aber für das Beste – nach allem, was passiert war.” Sie löste die Spange, die sein Plaid über der Schulter zusammenhielt. “Auch für mich war’s nicht leicht! Mehr als einmal war ich versucht, mich wieder in deine Kammer zu schleichen.”
    Dann ging die Spange auf, und das Tuch fiel ihm von der Schulter, wurde jedoch von dem breiten Gürtel gehalten. Riona wandte sich ab, um die Fibel auf den Tisch zu legen.
    “Und ich war drauf und dran, dich wieder unter jene Weide zu locken”, erwiderte er leise, wobei er von hinten an sie herantrat und ihre Taille umfasste. Die Erinnerung an jene denkwürdige Vereinigung kehrte schlagartig zurück.
    “Würdest du mir die Schnüre lösen?”, fragte sie. Sie griff nach hinten, hob das Haar an und entblößte den Nacken. Ihr Atem ging flach und schnell.
    “Mit Vergnügen!” Er presste die Lippen auf die Stelle an ihrem Haaransatz. Wer hätte je gedacht, dass eine Nackenbeuge so verlockend sein konnte? Dann begann er, die Schleifen zu lösen.
    Über die Schulter warf sie ihm einen kecken Blick zu. “Das dauert mir alles viel zu lang.”
    “Ich finde das alles äußerst … interessant.”
    Sie drehte sich um und begann, mit raschen Bewegungen die Schnüre im Halsausschnitt seines Hemdes aufzuknoten. “So viel Geduld habe ich nicht.”
    “Willst du mich etwa auf der Stelle nackt ausziehen?”
    Als sie zu ihm aufschaute, sah er die Antwort in ihren Augen – eine sehr erregende Antwort obendrein.
    Obgleich er nahezu unerträgliche Folterqualen litt, ließ er sie doch gewähren. Als Erstes
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