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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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gibt kaum Jakobiten unter den Lowlandern.«
    Damit hatte er nicht ganz unrecht, der Großteil der Anhänger James VIII. war im Hochland zu finden.
    Kurz darauf erhob sich Mìcheal mit der Begründung, müde zu sein, und die beiden anderen warfen sich einen belustigten Blick zu, denn sie wussten es besser. In einer kleinen Kammer im Gästetrakt fieberte Màiri nach ihrem Liebsten.
    Sehnsüchtig dachte Ewan an Joan, die diese Nacht alleine in dem großen Ehebett verbringen musste.

3. Kapitel
    Mittlerweile war es Herbst geworden, die Sonne ließ sich nur noch selten in den Highlands blicken; der Morgennebel wich nicht mehr und verwandelte das Land in eine graue, undurchsichtige Masse.
    Die leichten Sommerplaids wurden sorgfältig in den Wäschetruhen verstaut, die Männer trugen nun ihre aus schwerer Wolle gewebten Plaids und dicke Strümpfe.
    Besucher fanden nun kaum noch den Weg zum Stammsitz der MacLaughlins, die feuchte Kälte, die in kürzester Zeit bis zu den Knochen drang, hielt die meisten vor einem längeren Ritt zurück.
    Als sich dennoch ein einsamer Reiter nahte, sich langsam aus dem dichten Nebel schob, alarmierte Peader, der an diesem Tag das Burgtor bewachte, einige andere Wachposten. Der Reiter sah zwar harmlos aus, aber man konnte nie wissen, ob sich nicht doch ein englischer Soldat dahinter verbarg.
    Angestrengt starrte Peader in den Nebel hinein, doch plötzlich entspannte sich seine Miene.
    »Es ist Mr. Lamont!«, rief er den anderen Männern zu. »Macht ihm das Tor auf!«
    Robin Lamont, dem Joan auf dem Markt in Baile a’Coille begegnet war und der ebenso ein Zeitreisender war wie sie, hatte Marion ins Jahr 1731 geholt, er war Donnys Pate und Joans Vertrauter.
    Er war zufällig in ein anderes Jahrhundert geraten, direkt in Ceana Mathesons Arme, einer Heilerin und Hebamme. Außerdem war sie Joans Urahne. Er war mit Ceana durch die Lande gezogen und dem einfachen Leben so zugetan, dass er beschlossen hatte, für immer dort zu bleiben. In den Bergen, abseits jeglicher Zivilisation, hatte er sich eine Kate gebaut, in der der ehemalige Millionärssohn seit vielen Jahren zufrieden lebte. Mitunter kam es vor, dass er seine wenigen Freunde in Baile a’Coille besuchte, dabei führte ihn sein Weg an Glenbharr Castle vorbei – verständlich, dass er dann Joan und Marion einen Besuch abstattete.
    Freudig überrascht begrüßte Joan ihn, sie hatte nicht damit gerechnet, Robin vor Einbruch des Winters noch einmal zu sehen. »Du wirst staunen, wenn du Donny siehst, er kann schon richtig lächeln«, sagte sie begeistert und zog den Mann mit sich. »Meine Mutter finden wir in Màiris Webkammer, sie möchte über den Winter unbedingt lernen, so schöne Plaids wie Màiri zu weben.«
    Ewan und seine Schwester waren über Robins wahre Herkunft informiert, dem Laird war er als Freund von Marions Familie vorgestellt worden.
    Robins Erstaunen war nicht gespielt, als Joan ihm sein Patenkind zeigte. »Lieber Himmel, er ist ja ein Prachtexemplar geworden!«
    Das letzte Mal, als er Donny gesehen hatte, war er zwei Wochen alt gewesen und hatte nur geschlafen. Doch nun, im Alter von fast drei Monaten, begann der Knirps sich für seine Umwelt zu interessieren, seine blauen Augen musterten den Mann, der ihn unsicher angrinste, skeptisch.
    »Er ist Ewans ganzer Stolz«, verkündete Joan fröhlich, übergab Donny einem Hausmädchen und führte Robin danach zu Màiris Webkammer, die sich direkt neben ihrem Schlafgemach befand. Hier hatte Màiri Joan wochenlang versteckt, nachdem sie sie aus dem Kerker befreit hatte.
    Marion und Màiri blickten gleichzeitig auf, als Joan die Tür öffnete. Besuch war immer eine willkommene Abwechslung im eintönigen Alltag, und dementsprechend wurde Robin begrüßt.
    Rasch machte Màiri einen Stuhl frei, auf dem sich grüne und rote Wollstränge häuften. »Setzt Euch bitte, Mr. Lamont, Ihr müsst müde von der Reise sein.« Ohne Aufforderung erklärte sie, etwas aus der Küche für Robin holen zu wollen und huschte aus der Kammer.
    Unterdessen berichtete Marion von ihrem neuen Leben. Lachend hielt sie das Webschiffchen hoch. »Kannst du dir vorstellen, dass ich versuche, meine Kleidung selbst herzustellen, anstatt ins nächste Geschäft zu gehen und sie mir zu kaufen?«
    Schmunzelnd nickte Robin. »Ich habe nie vermisst, was ich früher hatte. Und wie ich sehe, hast auch du dich an die Umstände gewöhnt.«
    »Na ja«, gab Marion zögernd zurück, »bis vor kurzem spielte ich mit dem Gedanken, in
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