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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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begnadeter Schwertkämpfer – damit kann er in der modernen Zeit nichts anfangen. Und Dòhmnall … stell ihn dir im Jahr 2005 vor.« Bedächtig schüttelte Joan den Kopf.
    Sie fühlte Marions, trotz der Kälte, warme Hand auf ihrer Wange. »Schon gut, ich werde dich nicht wieder mit meinen Plänen behelligen, sondern mich an die Umstände gewöhnen. Wenn du es konntest, dann kann ich es auch. Ich hoffe, Ewan und seine Geschwister nehmen es mir nicht übel, dass ich so viel Zeit mit ihrem Vater verbringe.«
    »Sicherlich nicht.« Joan war erleichtert, insgeheim hatte sie sich große Sorgen um ihre Mutter gemacht. »Ich denke, sie sind froh darüber, dass er wieder lachen kann und sich nicht mehr mit mürrischer oder trauriger Miene den ganzen Tag zurückzieht.«
    Mit einem erleichterten Seufzen hob Marion die Hand, bevor sie sich in ihre Kammer begab.
    Auch auf Barwick Castle, dem Stammsitz der MacGannors, schlief man noch nicht. Laird Crìsdean, sein Neffe Mìcheal sowie Ewan saßen um den Kamin, in den Händen Zinnbecher mit Whisky. Màiri hatte sich bereits zur Ruhe begeben.
    Mìcheals leuchtende Miene sprach Bände. Gleich, nachdem Màiri angekommen war, hatten sie sich geliebt. Seine Miene umschattete sich jedoch, als sein Onkel bemerkte, dass sich Rom Jahre Zeit lassen könnte, um Màiris Scheidungsbegehren überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. »Möglicherweise wird Màiri niemals frei für dich sein – und solange ihr nicht verheiratet seid, kann ich ihr leider kein Dach über dem Kopf gewähren.«
    »Wir werden eine Lösung finden, bràthair-athar 8 . Zwinge mich bitte nicht, auf die Frau zu verzichten, die ich liebe.«
    8 Onkel
    »Wie könnte ich das?« Crìsdean schüttelte besänftigend das Haupt. Der Laird des MacGannor Clans war vom Äußeren das genaue Gegenteil von seinem Freund Dòmhnall – von kleinem Wuchs, untersetzt und drahtig, seine Körpergröße machte er mit der Wendigkeit im Kampf wett, die nur kleinen Männern vorbehalten war. Er hatte seine erste Frau bei der Geburt ihres einzigen Kindes verloren, das kleine Mädchen wenige Tage danach. Als sein jüngerer Bruder ebenfalls starb, nahm er dessen Sohn Mìcheal bei sich auf und gab ihm ein neues Zuhause, und vor wenigen Jahren hatte er sogar noch einmal geheiratet, eine hübsche Frau namens Ayleen. »Nie würde ich mich gegen eure Liebe stellen, dafür ist mir Ewans Schwester viel zu lieb.«
    Ewan hob seinen Becher. »Lasst uns den Abend nicht mit trübsinnigen Gesprächen verbringen, slàinte mhath 9 !«
    9 Prosit
    Zustimmend nickten die beiden anderen Männer und prosteten sich gegenseitig zu. Der Whisky war genauso gut wie der der MacLaughlins, Crìsdean besaß ebenso wie alle anderen Clanführer eine geheime Destille, denn offiziell war das Herstellen von Whisky vom König verboten worden – allerdings hielt sich kein Highlander daran. Nachweisen konnte man es ihnen allerdings kaum. Das wiederum wurmte George II. und er ließ seine Patrouillen die Gegend regelmäßig aufs Schärfste kontrollieren, wobei es eher selten vorkam, dass die Soldaten des Königs eine der sicher in den Wäldern versteckten Brennereien ausfindig machten.
    »Weißt du, was aus Hauptmann Milford geworden ist?«, wandte sich Crìsdean an Ewan. »Man hört, dass er nach England versetzt wurde.«
    Ewans Gesicht verzog sich grimmig, seine Hand umklammerte den Zinnbecher so fest, als wolle er ihn nie wieder loslassen. »Aye, das ist mir auch zu Ohren gekommen, bràmair 10 . Es war eine weise Entscheidung von Colonel Porter, diesen Mann außer Landes zu schaffen, denn wenn er es nicht getan hätte, wäre Milford bereits ein toter Mann.«
    10 Freund
    Die beiden anderen Männer sahen sich bedeutungsvoll an; sie wussten, dass das keine leere Drohung war. Ewan hasste den Engländer abgrundtief – vor allem, nachdem dieser seine hochschwangere Frau aus dem Hinterhalt überfallen hatte, um sie zu schänden.
    »Die Sasannach werden immer dreister«, bemerkte Crìsdean bitter.
    Ewan streckte sich. »Es wird Zeit, dass wieder ein Stuart den Thron besteigt.«
    Crìsdean, der genau wie Laird Dòmhnall an der Schlacht bei Sheriffmuir, der ersten jakobitischen Erhebung, teilgenommen hatte, nickte bekräftigend. »Auf die Lowlander können wir uns dabei nicht verlassen, sie sind ein Volk von jammernden Weibern, die alles tun, um König George gerecht zu werden.« Verächtlich spie er ins Feuer.
    »Wir Highlander waren schon immer auf uns selbst gestellt«, warf Mìcheal ein. »Es
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