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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders
Autoren: Carrie MacAlistair
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werden sollte, wird es in Schande aufwachsen.«
    »Och, mach dir darüber keine Gedanken, piuthar-chèile 12 .« Màiri lachte verschmitzt und umarmte Joan herzlich. »Ich bin die Tochter eines Laird, da sieht man über manches hinweg, aye? Und die Spatzen pfeifen es bestimmt sowieso von den Dächern, dass ich einen Liebsten habe.«
    12 Schwägerin
    Màiri hatte das Rezept für eine Mixtur gefunden, die bei Kleinkinder-Koliken helfen sollte, Donny wurde nachts leider oft von Darmkrämpfen gepeinigt.
    »Wo sollen wir denn Fenchel herbekommen?«, fragte Joan stirnrunzelnd. »Soviel ich weiß, wächst diese Pflanze nur am Mittelmeer.«
    »Wir werden ihn uns dort besorgen, wo auch Ceana ihn bekommen haben muss: In der Apotheke. In Baile a’Coille gibt es eine, dort kann man jedes erdenkliche Kraut kaufen. Der Apotheker ist ein freundlicher alter Mann, der mir schon viele Ratschläge gegeben hat – Ceanas Buch würde eine Bereicherung seines Wissens darstellen.«
    Joan erinnerte daran, dass niemand von den Aufzeichnungen erfahren durfte, und sofort lenkte ihre Schwägerin ein und erklärte, dass der Apotheker seine Waren über Handelspartner in aller Welt bezog.
    Belustigt stellten die beiden Frauen fest, dass ein Tee aus Veilchenwurzeln Brechreiz erzeugen konnte und der Absud aus Myrte bei Hämorrhoiden helfen sollte. Fast vergaßen sie das Abendessen über ihrer spannenden Lektüre.
    Bei Tisch erkundigte sich Dòmhnall, wie weit der Bau des Schulhauses im Glen Dillon vorangegangen sei. Bis kurz vor Donnys Niederkunft waren Joan und Màiri einmal wöchentlich ins Glen geritten, um den Pächtern Unterricht im Lesen und Schreiben zu geben. Ewan war auf die Idee gekommen, ein solides Steinhaus dafür zu bauen, da die Katen der einzelnen Familien dunkel, verraucht und meistens viel zu eng waren, um vernünftig lernen zu können.
    Mit Begeisterung war der Vorschlag im Glen aufgenommen worden und die Männer hatten das Vorhaben sofort in Angriff genommen. Die meisten ihrer Familienangehörigen konnten gerade mal ihren Namen schreiben, da sie der Meinung waren, dass das für ihr Leben und das ihrer Kinder ausreichte.
    »Das Fundament steht, und die Mauern haben bereits Kindeshöhe, athair 13 «, erläuterte Ewan, an den Dòmhnall seine Frage gerichtet hatte. »Jetzt, nachdem die Ernte eingebracht ist, arbeiten die Männer den ganzen Tag, um den Bau noch vor dem Winter fertig zu stellen. Die Patrouillen der Sasannach beäugen die Arbeit argwöhnisch vom Hügel aus, wie ich erst kürzlich beobachten konnte, aber sie wagen es nicht, näher zu kommen.«
    13 Vater
    »Vermutlich glauben sie, wir bauen eine Versammlungsstätte für unsere geheimen Treffen«, knurrte Dòmhnall, was allgemeines Gelächter bei Tisch hervorrief. Er hatte auf die Zusammenkünfte der Jakobitenanhänger angespielt, von denen jeder wusste, dass sie nie öffentlich oder in einem eigenen Gebäude stattfinden. Sie belustigten sich noch eine Weile über die Dummheit der Engländer, die ihrer Meinung nach kaum bis drei zählen konnten.
    Auch Joan lachte mit. Sie war bereits ganz eine Schottin.
    Ein kritischer Blick aus Dòmhnalls blauen Augen traf Joan. »Bist du sicher, dass auch du unterrichten willst?«
    »Ja, sicher«, gab sie mit fester Stimme zurück. »Es wird niemand mehr wagen, eine Frau unseres Clans anzugreifen.« Dabei drehte sie den Kopf in Ewans Richtung, der neben ihr saß, und lächelte zärtlich. Er würde nicht zulassen, dass Joan einen Schritt aus der Burg tat, ohne mindestens von einem Mann begleitet zu werden.
    Beifälliges Gemurmel war die Antwort, dann widmeten sich alle wieder ihrem Essen.

4. Kapitel
    Marion bewunderte ihre Tochter, die in der Zukunft eine Karrierefrau gewesen war, wieder einmal.
    »Fehlt dir die Arbeit in der Agentur denn überhaupt nicht?«, fragte sie. »Du warst immer so stolz auf deine tollen Ideen.«
    Joan, die damit beschäftigt war, dem kleinen Donny eine saubere Stoffwindel umzulegen, hielt kurz inne, als überlege sie, dann schüttelte sie entschieden den Kopf. »Nein Mom, ich kann mich kaum an das Büro von Lincoln & Fletcher erinnern – und wenn ich daran denke, dass ich mir tagelang den Kopf über unsinnige Dinge wie Kartoffelchips oder Waschpulver zerbrochen habe, kommt mir das damalige Leben ziemlich armselig vor.«
    Marion streckte ihrem Enkel einen Finger entgegen, den er sofort ergriff und fest umklammerte. »Du hast dich sehr verändert, Joan.«
    »Die Liebe hat mich verändert, Mom«, verbesserte
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