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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition)
Autoren: Inger Lindson
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jetzt fiel ihm ein, daß er nicht einmal wußte, um wem es sich bei der jungen Frau handelte. Vermutlich arbeitete sie hier.
    Harro sprang aus dem Wagen. Kläffend jagte er die Freitreppe hinauf und verschwand im Haus.
    Dominik öffnete die Fondtür. "Wie geht es Ihnen?" fragte er. "Sie zittern ja am ganzen Körper."
    "Mir ist es schrecklich kalt." Christina gab sich Mühe, nicht mit den Zähnen zu klappern.
    Gefolgt von einem der Bediensten kam Paul Baron von Frey aus dem Haus. "Was ist denn passiert?" fragte er entsetzt, als er sah, wie ein dunkelhaariger Mann Christina aus dem Wagen hob. "Wo ist Volker?" Er schob Harro beiseite, der sich zwischen ihn und Dominik drängen wollte. "Christina, so sag doch etwas!" Er griff nach ihrer Decke. "Du trägst ja nur einen Badeanzug."
    "Die junge Dame hatte einen kleinen Unfall, aber es ist alles noch einmal gutgegangen", erklärte Dominik. "Allerdings sollte sie schleunigst ins Bett."
    "Ich rufe die Frau Baronin, Herr Baron." Der Bedienstete eilte ins Haus.
    "Sie sind Baron von Frey?" fragte Dominik entgeistert. Scheinbar handelte es sich bei dem Mädchen nicht nur um eine Angestellte.
    "Ja, aber das tut jetzt nichts zur Sache." Der Baron dachte kurz nach. "Bringen wir meine Tochter erst einmal in den Salon." Er blickte wieder Christina an. "Ist mit dir wirklich alles in Or dnung."
    "Mir geht es gut, Vati", flüsterte Christina und klammerte sich an Dominik.
    Baron von Frey führte den jungen Mann in den Salon. Er hätte ihm gerne geholfen, aber er sah ein, daß er Dominik keine große Hilfe gewesen wäre. "Legen Sie meine Tochter bitte auf die Couch", bat er und wandte sich der Hausbar zu.
    Dominik ließ die Baronesse sanft auf die Couch gleiten. Er griff nach einer Kaschmirdecke, die in einem Sessel lag, und breitete sie über die junge Frau.
    "Trink erst einmal etwas." Paul Baron von Frey hielt ein Glas an Christinas Lippen.
    Christina mochte keinen Brandy, aber sie nahm gehorsam e inen Schluck. Sie fühlte, wie sich gleich darauf eine gleichmäßige Wärme in ihrem Körper ausbreitete. Erschöpft schloß sie die Augen.
    "Trinken Sie auch einen Brandy?" fragte der Baron und schenkte, ohne Dominiks Antwort abzuwarten, ein weiteres Glas ein. "Gebrauchen können Sie ihn bestimmt. Sie sollten so schnell wie möglich aus Ihren nassen Sachen herauskommen, sonst holen Sie sich noch eine Erkältung."
    "Das ist nicht so wichtig." Dominik griff nach dem Glas.
    Christinas Mutter kam eilig in den Salon. Sie nickte dem Fremden flüchtig zu und eilte zu ihrer Tochter. "Alfred sagte, du hättest einen Unfall gehabt."
    "Halb so schlimm", flüsterte Christina. "Mach dir keine Sorgen."
    "Ich wäre dafür, daß Sie einen Arzt verständigen", sagte Dom inik. Mit wenigen Worten erzählte er, was vorgefallen war. "Der junge Mann, der bei Ihrer Tochter gewesen ist, müßte auch jeden Augenblick hier eintreffen."
    "Wie sollen wir Ihnen nur danken?" fragte die Baronin. Sie stand auf und drückte Dominiks Hand. "Christina ist unser einz iges Kind, seit unser Sohn..." Sie unterbrach sich. "Wir stehen tief in Ihrer Schuld, Herr..."
    "Bachmann, Dominik Bachmann", stellte er sich vor. "Davon abgesehen, verdankt Ihre Tochter Ihrem Hund das Leben. Hätte er mich nicht aufmerksam gemacht, ich hätte..."
    "Natürlich sind wir auch Harro zu Dank verpflichtet, aber ohne Sie wäre Christina ertrunken", unterbrach ihn Paul Baron von Frey. "Und jetzt müssen wir wirklich dafür sorgen, daß Sie sich endlich umziehen können." Er drückte auf einen Klingelknopf. Keine zwei Minuten später trat Alfred ein. "Sorgen Sie dafür, daß Herr Bachmann etwas Trockenes zum Anziehen bekommt", wies er den Bediensteten an.
    Dominik folgte Alfred die Treppe hinauf. Als er sich umdrehte, sah er, wie Christina von ihrer Mutter ebenfalls nach oben g ebracht wurde. Die Baronin stützte ihre Tochter, deren Füße immer wieder unter ihr nachzugeben drohten. Erst jetzt wurde ihm bewußt, wie hübsch Christina trotz ihrer fast geisterhaften Blässe war. Sie erschien ihm wie ein kostbares Gemälde.
    Als Dominik wenig später die Treppe hinunterstieg, rannte ihm Harro entgegen. "Sieht aus, als hätten wir Freundschaft geschlo ssen", meinte der junge Mann und kraulte ihn. "Du kannst stolz auf dich sein. Ein Glück, daß du so eine kräftige Stimme hast."
    Rechts öffnete sich eine Tür. Eine ältere Frau trat heraus. Sie stellte sich als Maria Kayser vor. "Ich bin die Hausdame", sagte sie. "Der Herr Baron bat mich, Sie gleich zu ihm zu
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