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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition)
Autoren: Inger Lindson
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bringen, wenn Sie nach unten kommen."
    "Danke." Dominik nickte.
    Frau Kayser führte ihn in das Arbeitszimmer des Barons. Chr istinas Vater war nicht alleine. Sein zukünftiger Schwiegersohn war inzwischen eingetroffen. Volker von Quant war gerade dabei, dem Baron zu erklären, warum er von Christinas Unfall nichts bemerkt hatte. "Ich werde mir nie verzeihen können, daß ich ihre Hilferufe nicht gehört habe", meinte er bedrückt.
    Paul Baron von Frey antwortete ihm nicht. Er ging Dominik entgegen. "Jetzt fühlen Sie sich sicher schon etwas besser", sagte er.
    "Allerdings", gab der junge Mann zu.
    Volker riß sich zusammen. Er reichte Dominik die Hand und bedankte sich bei ihm für Christinas Rettung. "Ich wünschte, ich könnte irgendwie gutmachen, was Sie für uns getan haben", meinte er. "Es tut mir leid, daß ich Ihre Hilfe erst mißverstanden habe."
    "Schon gut." Dominik winkte ab. Er spürte, daß der andere ihm zwar dankbar war, aber gleichzeitig einen Feind in ihm sah. Er nahm es ihm nicht einmal übel. Vermutlich wäre es ihm ähnlich ergangen. Es war nicht leicht zu akzeptieren, daß man ausgerechnet bei einem geliebten Menschen versagt hatte.
    Alfred meldete, daß der Arzt eingetroffen war. "Doktor Winter ist bereits zu Baronesse Christina hinaufgegangen", fügte er hinzu.
    "Ich werde nach Christina sehen. Bitte entschuldige mich, Onkel Paul." Volker von Quant wandte sich der Tür zu. "Wir sehen uns sicher später noch, Herr Bachmann." Er schenkte dem jungen Mann ein flüchtiges Nicken und ging hinaus.
    Paul Baron von Frey blickte seinem zukünftigen Schwiege rsohn nach. Als die Tür ins Schloß fiel, meinte er: "Es ist für Volker nicht leicht, Herr Bachmann."
    "Sie müssen sich nicht für Ihren Schwiegersohn entschuld igen."
    "Danke." Christinas Vater wies auf einen Sessel. "Bitte, ne hmen Sie doch Platz."
    "Nach Ihnen, Herr Baron."
    Der Baron setzte sich hinter seinen Schreibtisch. "Was führt Sie in unsere Gegend, Herr Bachmann?" fragte er. "Mein Schwiegersohn sagte mir, Sie seien ohnehin auf dem Weg zu meinem Gut gewesen."
    "In der Tat, Herr Baron", erwiderte Dominik. "Es handelt sich um die Hand, die in Ihrem Moor aufgetaucht ist. Ich bin Alte rtumsforscher. Ich wollte Sie bitten, mir und meinem Team zu erlauben, auf Ihrem Grund und Boden einige Grabungen durchzuführen." Er beugte sich leicht vor. "Ich weiß, es ist unverzeihlich, daß ich so ohne jede Anmeldung bei Ihnen vorspreche, doch bin ich ein Mann, der gerne Nägel mit Köpfen macht. Ein Gespräch am Telefon erschien mir zu unpersönlich."
    "Sie sind nicht der erste, der sich wegen weiterer Nachfo rschungen an mich wendet", gestand Christinas Vater. "Sie sagten, Sie seien Altertumsforscher? Darunter hatte ich mir bis jetzt ein wenig ältere Herren vorgestellt."
    Dominik lachte. "Auch jeder dieser älteren Herren hat einmal in jungen Jahren angefangen", scherzte er. "Davon abgesehen kann ich verstehen, daß Sie etwas mehr von mir wissen wollen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Ich habe in München A rchäologie studiert und arbeitete jetzt an einem Kieler Museum. Für die Forschungen auf Ihrem Besitz würde man mich beurlauben. Zudem hat man mir auch finanzielle und materielle Hilfe zugesagt."
    "Wie alt sind Sie, Herr Bachmann?"
    "Achtundzwanzig", erwiderte Dominik.
    "So alt wäre jetzt auch mein Sohn", bemerkte der Baron ve rsonnen. "Er war fünf, als er starb", fügte er hinzu. Er gab sich einen Ruck. "Ich bin einverstanden, Herr Bachmann. Sie und Ihr Team sind auf Freyhof willkommen." Er stand auf und trat ans Fenster. "Sehen Sie das Gartenhäuschen? Es ist geräumig genug für Sie und Ihre Leute. Ich werde Anweisung geben, daß alles für Sie vorbereitet wird."
    "Sie sind sehr großzügig, Herr Baron", meinte Dominik übe rwältigt. Noch am Morgen hatte er damit gerechnet, seine ganze Überredungskunst aufbieten zu müssen, um den Baron davon zu überzeugen, daß er der einzig richtige Mann für diese Grabungen war.
    "Wenn einer von uns beiden danken muß, dann wohl ich", e rwiderte Christinas Vater. "Nichts, was immer ich auch für Sie tun könnte, würde die Schuld begleichen, in der wir bei Ihnen stehen." Er drückte Dominiks Hand. "Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Meine Leute und ich werden alles tun, um Sie bei Ihrer Arbeit zu unterstützen."
    * * *
    Mitte der Woche bezogen Dominik Bachmann und seine Leute das Gartenhaus. Bereits am nächsten Tag begannen sie mit ihrer Arbeit im Moor. Baron von Frey hatte dafür gesorgt, daß es
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