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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition)
Autoren: Inger Lindson
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als ihn Christina und Dominik Bachmann am Nachmittag aus dem Untersuchungsgefängnis abholten. "Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, daß Sie rechtzeitig eingegriffen haben, Herr Bachmann", fügte er hinzu. "Jetzt stehe ich zum zweiten Mal tief in Ihrer Schuld."
    "Es ist nicht der Rede wert", versicherte Dominik. Er warf einen Blick durch den Rückspiegel seines Wagens. Christina hatte zwar ihren Kopf an Volkers Schulter geschmiegt, dennoch wirkten sie nicht wie ein Liebespaar.
    "Ich habe nachher etwas Wichtiges mit dir zu besprechen, Christina", sagte Volker leise und drückte ihre Hand. "Es betrifft unsere Zukunft."
    "Auch ich habe etwas mit dir zu besprechen." Sie schenkte ihm ein Lächeln. "Aber jetzt laß uns erst einmal glücklich darüber sein, daß du wieder bei uns bist und diese furchtbare Anklage von dir genommen wurde."
    Als sie auf dem Gut eintrafen, wurden sie nicht nur von Chr istinas Eltern, dem Personal und den Gutarbeitern erwartet, sondern auch von Karin Weiß. Die junge Frau stand etwas abseits. Doch kaum hatte Dominiks Wagen gehalten und Volker war ausgestiegen, rannte sie zu ihm und warf sich in seine Arme.
    Volker hielt Karin fest umschlugen. "Ich habe mich so nach dir gesehnt", flüsterte er. "Ich..." Ihm wurde bewußt, was er tat. Er ließ die Arme sinken und blickte in die bestürzten Gesichter der anderen.
    Christina trat zu ihnen. "Also liebst auch du sie", meinte sie und wandte sich ihrer Freundin zu. "Warum hast du nie etwas gesagt, Karin? Wie weh muß es dir getan haben, als ich mich mit Volker verlobte."
    "Es war meine Schuld", gab Volker von Quant zu. "Erst in der Untersuchungshaft ist mir bewußt geworden, daß ich nicht nur mich, sondern auch dich unglücklich machen würde, Christina. Liebe ist wichtiger als alles andere."
    "Das meine ich auch." Christina streifte ihren Verlobungsring vom Finger und drückte ihn Volker in die Hand. "Ich glaube, ihr habt eine Menge miteinander zu besprechen", sagte sie. "Warum macht ihr nicht einen langen Spaziergang.
    Das Personal und die Gutarbeiter hatten sich diskret zurückg ezogen, nur noch der Baron und seine Frau standen im Eingang des Gutshauses. "Was hat das alles zu bedeuten?" fragte Elisabeth Baronin von Frey irritiert.
    "Volker und ich werden nicht heiraten. Wir werden beide uns erem Herzen folgen", erwiderte ihre Tochter.
    "Und Freyhof?" fragte der Baron. "Was wird aus dem Besitz?"
    "Was sollte Volker daran hindern, weiter als Verwalter bei uns zu bleiben?" meinte Christina. "Für ihn und seine Familie ist bei uns genug Platz. Ihr müßt zugeben, einen besseren Verwalter als Volker werden wir niemals finden. Zudem gehört er zur Familie."
    "Und was ist mit dir?" Die Baronin blickte ihre Tochter an. "Denkst du auch an den Skandal, an all das Gerede, das es geben wird."
    Die Baronesse lachte auf. "Noch mehr Gerede, als es ohnehin schon gegeben hat, kann es nicht mehr geben." Sie drehte sich Dominik zu, der bei seinem Wagen stehengeblieben war. Langsam ging sie auf ihn zu. "Erinnerst du dich an dieses chinesische Sprichwort?" fragte sie und blickte ihm in die Augen.
    Dominik zog die junge Frau stürmisch an sich. Er wollte sie küssen, besann sich dann jedoch und ging mit Christina zu deren Eltern. "Ich werde wohl in Zukunft ein Auge auf Ihre Tochter haben müssen", meinte er. "Das heißt, wenn du damit einversta nden bist, Liebling?" wandte er sich an die junge Frau.
    "Ich bin es", erwiderte Christina und legte die Arme um seinen Hals. Leidenschaftlich küßten sie sich. Für Minuten hatte die Welt um sie herum zu existieren aufgehört. Es gab nur noch sie und ihre Liebe.
    Die Baronin seufzte leise auf. "Wir haben die Wahl", sagte sie fast lautlos zu ihrem Mann. "Entweder wir verlieren unsere Tochter oder wir gewinnen einen Sohn."
    "Wir gewinnen einen Sohn", erwiderte Paul Baron von Frey. Er legte den Arm um seine Frau und ging mit ihr ins Haus. Harro folgte ihnen. Er schien zu spüren, daß er jetzt draußen nur störte.
    E n d e
     
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