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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition)
Autoren: Inger Lindson
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schien sich nur mit Mühe aufrecht halten zu können.
    "Was ist passiert?" fragte sie. Aus dem Haus schallte Harros zorniges Gebell. Es klang, als hätte man ihn irgendwo eingesperrt.
    "Wir sprechen später darüber, Christina", sagte Baron von Frey, der den Männern folgte. "Glauben Sie mir, Sie machen einen großen Fehler, Inspektor Weller", fügte er hinzu. "Mein Schwiegersohn hat  mit dem Mord an Jürgen Wahl ganz bestimmt nichts zu tun."
    "Du wirst verhaftet?" fragte Christina. Sie ergriff Volkers Hand.
    "Dürfte ich mit meiner Verlobten unter vier Augen sprechen, Inspektor Weller?" fragte Volker von Quant.
    "So lange Sie in unserer Nähe bleiben, ist nichts dagegen ei nzuwenden, Herr von Quant." Der Inspektor gab seinen Männern einen Wink. Sie traten beiseite.
    "Mach dir keine Sorgen um mich, Christina", bat Volker. "Es wird sich ganz sicher innerhalb weniger Stunden alles aufklären." Er berührte ihr Gesicht. "Es ist nur ein Verhör. Wetten, daß ich heute abend wieder zu Hause bin?"
    "Ich komme mit", entschied Christina spontan.
    Er schüttelte den Kopf. "Nein, es ist besser, wenn ich alleine gehe."
    "Wie kann man dir nur einen Mord zutrauen", meinte die junge Frau niedergeschlagen. Obwohl sie Volker nicht liebte, legte sie die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. "Ich werde immer zu dir gehalten. Weder meine Eltern noch ich werden dich jemals im Stich lassen werden."
    "Ich bin froh, euch zu haben", gestand ihr Verlobter. Sanft löste er ihre Hände. "Kopf hoch, Christina. Wir werden es schon scha ffen." Er küßte sie flüchtig auf die Wange und nahm auf dem Rücksitz des Wagens Platz, vor dem Inspektor Weller stand.
    Christina wartete, bis die beiden Wagen den Park verlassen hatten, bevor sie ins Haus ging. Ihr Vater legte den Arm um sie. "Was habt ihr mit Harro gemacht?" fragte sie fast tonlos. Das G ekläff des Hundes steigerte sich von Sekunde zu Sekunde.
    "Wir mußten ihn einsperren", erwiderte Paul Baron von Frey. "Als hätte er gespürt, daß Volker verhaftet werden sollte, wollte er sich auf die Polizeibeamten stürzen. Es ist das erste Mal, daß Ha rro versucht hat, jemanden anzugreifen." Er winkte Alfred herbei, der abwartend neben der Treppe stand. "Lassen Sie den Hund wieder frei", wies er den Mann an.
    Elisabeth Baronin von Frey ging ihrer Tochter entgegen. Sie zog sie an sich. "Komm, Liebes", sagte sie und führte Christina in den Salon. "Sprechen wir in Ruhe über alles."
    Harro zwängte sich durch die Salontür, die der Baron gerade schließen wollte. Er stürzte zu seiner Herrin und ließ sich winselnd zu ihren Füßen nieder.
    "Schon gut, Harro." Christina drückte den Kopf des Hundes an sich. "Du bist ein guter Hund. Ich bin froh, daß wir dich haben." Sie blickte ihre Eltern an. "Warum ist Volker verhaftet worden? Was kann man ihm vorwerfen?" Sie machte eine abwehrende B ewegung. "Behauptet jetzt bitte nicht auch, es würde sich nur um ein Verhör handeln." Sie erzählte ihnen, daß sie in Oldenburg mit Karin gesprochen hatte, verschwieg ihnen jedoch, daß ihre Freundin Volker liebte. "Karin meinte, man würde Steinchen auf Steinchen legen. Ich wollte es nicht wahrhaben."
    "Leider sind es nicht nur 'Steinchen'", erwiderte der Baron. Er stieß heftig den Atem aus. "Im Moor wurde heute morgen Volkers Pistole gefunden. Die Kugel, die in Jürgens Brust steckte, stammt eindeutig aus ihr."
    Christina starrte ihren Vater entgeistert an. "Die Pistole, die vor drei Jahren verschwunden ist?"
    Paul Baron von Frey nickte.
    "Hat Volker nicht damals gleich den Verlust seiner Pistole gemeldet?" wandte Christina ein. "Wie kann man dann glauben, daß er Jürgen erschossen hat?"
    "Die Polizei wird annehmen, daß Volker den Verlust seiner P istole nur vorsorglich gemeldet hat", warf Elisabeth Baronin von Frey ein. "Ich kann mich dieser Argumentation nicht einmal verschließen. So etwas ist sicher oft genug vorgekommen."
    "Dann glaubst du also auch, daß Volker Jürgen erschossen hat?" fragte Christina erschüttert. "Ihr kennt ihn doch."
    "Nein, ich glaube es nicht", versicherte ihre Mutter. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Davon abgesehen, kann man Inspektor Weller und seinen Kollegen kaum einen Vorwurf machen. Sie tun nur ihre Pflicht. Es spricht einfach im Moment noch zuviel gegen Volker, als daß sie ein Risiko eingehen könnten."
    "Ich habe bereits mit meinem Anwalt telefoniert", sagte der Baron. "So leicht geben wir uns nicht geschlagen." Er legte eine Hand auf Christinas
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