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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition)
Autoren: Inger Lindson
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kann." Dominik holte aus. Der Stock flog weit in die Wiese hinein.
    "Ein guter Wurf", lobte Christina. Wie immer, wenn sie mit Dominik Bachmann zusammen war, schien ihr Herz Kapriolen zu schlagen. Sie hoffte, daß er es ihr nicht ansah. Es wäre ihr mehr als peinlich gewesen.
    "Ich bin Ihrem Vater sehr dankbar, daß er mich und meine Leute nicht von seinem Grund und Boden gewiesen hat", sagte der junge Forscher, als sie weitergingen. "Immerhin sind wir schuld, daß der Tote gefunden wurde."
    "Tief in meinem Herzen fühlte ich immer, daß Jürgen tot ist", unterbrach ihn Christina. "Es ist gut, jetzt Gewißheit zu haben. In der Umgebung wird genug geklatscht, deshalb werden Sie längst wissen, daß Jürgen Wahl und ich so etwas wie ein Liebespaar gewesen sind. Es hatte mich damals tief getroffen, als es hieß, er sei ins Ausland gegangen. Ich konnte nicht daran glauben." Sie blieb stehen. "Wer immer Jürgen erschossen hat, er muß auch Zugang zu seinem Haus gehabt haben, denn immerhin hatte ein iges von seinen Sachen gefehlt. Unter anderem auch sein Motorrad."
    "Es gibt mehrere Leute, die glauben, den Täter zu kennen."
    "Mein Verlobter hat mit dem Tod von Herrn Wahl nichts zu tun."
    "Sie lieben Herrn von Quant wohl sehr?" Dominik blickte ihr ins Gesicht. "Es..." Harro brachte sich in Erinnerung, in dem er ziemlich grob seinen Kopf gegen Dominiks Bein stieß. "Alter Gauner!" Der junge Mann warf erneut den Stock.
    "Harro kann sehr hartnäckig sein." Christina lachte, wenngleich ihr nicht nach Lachen zumute war. Sie beschloß, gegen Dominik aufrichtig zu sein, zumal sie ohnehin vermutete, daß er es nicht glauben würde, wenn sie von ihrer Liebe zu Volker sprach. Manchmal hatte sie den Eindruck, als könnte er bis auf den Grund ihrer Seele sehen. "Nein, ich liebe Herr von Quant nicht", erwiderte sie. "Ich war neun, als Volker nach Freyhof kam. Wir sind zusammen aufgewachsen und waren quasi so etwas wie Geschwister."
    "Dann wollen Sie Herrn von Quant also wirklich nur heiraten, weil Ihre Eltern es wünschen?" Er legte die Hände auf ihre Schu ltern. Er sehnte sich ihr zu sagen, was er für sie empfand, aber er wußte auch, daß er es nicht durfte. "Sie sind dabei, einen großen Fehler zu begehen."
    Christina schlüpfte unter seinen Händen hindurch. "Was geht Sie das alles an, Herr Bachmann?" fragte sie. "Sobald Ihre Arbeit auf Freyhof beendet ist, werden Sie nach Kiel zurückkehren. Vielleicht werden Sie hin und wieder noch an uns denken, aber das wird auch alles sein."
    "Ganz gewiß nicht", verteidigte er sich. Halb lachend fügte er hinzu: "Bei den Chinesen gibt es ein Sprichwort, in dem es heißt, daß derjenige, der einem anderen das Leben rettet, auch bis zum Ende seiner Tage für ihn verantwortlich ist."
    "Aber aus dieser Verpflichtung kann man auch entbunden we rden", erinnerte ihn die junge Frau widerwillig. "Und ich tue das hiermit feierlich."
    "Schade", bemerkte er.
    "Tragen Sie es mit Fassung." Christina spürte, wie alleine schon Dominiks Anwesenheit ausreichte, um sie das Leben nicht mehr so düster sehen zu lassen. Jede Minute, die sie mit ihm verbringen durfte, zeigte ihr deutlicher, wieviel er ihr bedeutete. Zu ihrer Überraschung mußte sie sich eingestehen, daß ihre Gefühle für ihn sogar stärker zu sein schienen, als sie jemals für Jürgen gewesen waren.
    "Was bleibt mir anderes übrig", antwortete er. "Ich..." Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe schon genug gesagt. Es ist besser, wenn ich schweige. Sie haben recht. Das Ganze geht mich wirklich nichts an. Ich werde irgendwann nach Kiel zurückke hren."
    Die Baronesse holte tief Luft. "Also, was wollten Sie noch s agen?" fragte sie und schaute Harro nach, der einen Schmetterling jagte.
    "Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole, Baronesse von Frey, Sie machen einen großen Fehler, wenn Sie Herrn von Quant heiraten. Man kann nur glücklich mit einem Menschen werden, den man von Herzen liebt."
    "Herr Bachmann, es..."
    "Nein, lassen Sie mich aussprechen", bat er. "Im Gegensatz zu Ihrer Freundin lieben Sie Herrn von Quant nicht."
    "Karin?" Christina starrte den junge Mann entgeistert an. "Wie kommen Sie denn auf diese verrückte Idee? Davon hätte ich doch etwas merken müssen."
    Er lachte kurz auf. "Manchmal ist es leichter, einen Eisbären auf dem Nordpol zu entdecken, als etwas, was unmittelbar vor der Haustür liegt", erwiderte er. "Beobachten Sie Ihre Freundin. G ehen Sie nicht länger mit Scheuklappen durch das Leben."
    "Es ist
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