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Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Titel: Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)
Autoren: Annette Bluhm
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für deinen Chef, aber andererseits schön, dass du an Heiligabend nicht mit fremden Menschen in einem Flugzeug hockst.»
    «Gut erkannt! Allerdings …» Madeleine betrachtet ihre Schwester kritisch. «Könnte man glatt auf die Idee verfallen, dass
du
dir das Schneechaos gewünscht hast.»
    «Vorsicht, ganz dünnes Eis!», fährt Katja sie an.
    Ach, du himmlisches Weihnachtsglöckchen. Schwesternkrieg im Anmarsch! Das i-Tüpfelchen in meiner Heiligabend-Katastrophen-Sammlung. «Wollen wir uns nicht setzen?», gehe ich dazwischen.
    «Würde ich auch vorschlagen», unterstützt Friedrich mich, als ich den Teller mit den Köstlichkeiten entgegennehme.
    «Mamaaa … feeertiiig», brüllt Eric plötzlich und kurz darauf stürmt Jan auf Katja zu: «Kommt jetzt Beeesseeerung?»
    Hilfesuchend blickt sie mich an. «Also …», stammelt sie nach einer Antwort suchend.
    «Ach, es gab noch keine Geschenke?», mischt Madeleine sich ein und wendet sich an Jan und Eric. «Das ist aber gar nicht nett vom Weihnachtsmann. Wart ihr vielleicht keine braven Kinder?»
    «Voll, voll brav», nickt Jan heftig.
    «Ich auch», beteuert Eric. «Schon drei, zehn oder sowie Tage.»
    Robert hat den kurzen Wortwechsel aufmerksam verfolgt. Er klatscht kurz in die Hände. «Herhören, liebe Kinder … Wollen wir jetzt mit der Bescherung anfangen?»
    «Jaaa, jaaa, jaaa, jaaa», kreischen alle euphorisch.
    «Zuerst dürft ihr Weihnachtsgurken suchen», verkündet er.
    Madeleine guckt ihn mit leuchtenden Augen an. «Spitze! Du hast Weihnachtsgurken? Für mich auch eine?»
    «Jede Menge», antwortet er, wobei er sie verliebt betrachtet.
    «Gurken ssmecken bäääh», beschwert sich Jan.
    «Diese Sorte kann man nicht essen.» Geduldig erklärt Robert, was es mit den geheimnisvollen Gurken auf sich hat. Die Aussicht auf ein Geschenk lässt die Kleinen jubelnd Richtung Christbaum schauen. Robert folgt ihnen. Adrian zückt das Fotohandy.
    Katja ist zum zweiten Mal sprachlos. Ich würde Robert am liebsten um den Hals fallen. Er hat die Situation gerettet. Jedenfalls vorerst. Abgesehen davon, dass er mir immer sympathischer wird. Da bin ich aber nicht die Einzige, wenn ich sehe, wie Madeleines Augen begehrlich glitzern.
    «Darf ich den Ladys noch etwas zu trinken besorgen?», übernimmt Friedrich wieder die Rolle des Gastgebers.
    «Ja, vielen Dank, ich könnte noch ein kleines Schlückchen Sekt vertragen.»
    Katja bedient sich am Buffet, dann begeben wir uns gemeinsam zu der Couchgarnitur, wo Laura genüsslich einige Vorspeisen verzehrt und den Kindern bei der abenteuerlichen Gurkensuche zusieht.
    «Wo bleibt eigentlich Bernd?», erkundige ich mich nach meinem Schwiegersohn. «Ich nehme doch an, dass du ihm vorhin am Telefon gesagt hast, dass wir die Bescherung hier veranstalten könnten.»
    Katja nickt. «Hab ich und auch mit Robert geredet, ob es ihm recht ist, wenn wir die Kinder hier bescheren. Ihm gefiel die Idee, und er wollte sich sogar etwas einfallen lassen, wie wir die Kinder ablenken, um die Päckchen unter den Baum zu schmuggeln. Er ist überhaupt kein Schnösel, wie ich bisher geglaubt habe», gibt sie zu.
    «Hmm», nicke ich. «Mir ist er auch sehr sympathisch.»
    «Jetzt fehlt nur noch Bernd … Er müsste längst …»
    Kaum ausgesprochen, hören wir die Türklingel. Katja springt auf, um zu öffnen, da Friedrich am Getränketisch hantiert. «Madeleine, hilfst du mir bitte?»
    «Ich geh auf keinen Fall noch mal in den Schnee raus», grummelt sie und bleibt unbeweglich in ihrem Sessel sitzen.
    Adrian bietet seine Hilfe an und begleitet Katja.
    «Das wird mein Schwiegersohn sein», erkläre ich Friedrich, als er mit zwei Gläsern Sekt erscheint, von denen er mir eines reicht.
    «Wie schön, je mehr Gäste, desto besser. So wird es doch noch eine richtig große Party.» Er setzt sich neben mich. «Robert hatte wirklich Bammel, mit mir allein feiern zu müssen. Und schau ihn dir jetzt an …» Er weist mit einer Kopfbewegung zu seinem Sohn, der die Kinder anfeuert. «Endlich sieht er total entspannt aus und denkt mal nicht an die Apotheke oder den Umsatz … Ich muss aber gestehen, dass mir auch mulmig war bei dem Gedanken, mit ihm allein zu bleiben und mich vielleicht auch noch zu streiten. Euch habe ich zu verdanken, dass dieser Abend so friedlich …»
    «Guten Abend. Hallo, Ursel.»
    An der Tür steht Lissy, festlich gekleidet im kleinen Violetten, mit einer Flasche Wein in der Hand, und winkt mir mit der anderen zu.
    «Lissy, wie
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