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Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)

Titel: Die hässlichste Tanne der Welt (German Edition)
Autoren: Annette Bluhm
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schön», freue ich mich, stelle meinen Teller ab, begrüße sie und stelle sie Friedrich vor: «Das ist Lissy, meine Packengel-Kollegin … Robert hatte mir Einladungen für Freunde mitgegeben …»
    Friedrich erhebt sich. «Herzlich willkommen und fröhliche Weihnachten!»
    «Vielen Dank, auch Ihnen fröhliche Weihnachten!» Sie überreicht ihm den Wein. «Die Wohnungstür stand offen», erklärt sie und berichtet, dass Katja ihr auf der Treppe begegnet ist.
    Ich mache Lissy mit Robert bekannt, der sich riesig über den Gästezuwachs freut. «Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause», sagt er. «Bedienen Sie sich am Buffet, mein Vater wird Sie mit Getränken versorgen.»
    «Darf ich das übernehmen?», prescht Adrian vor, der Lissy vom ersten Moment an mit den Augen verschlungen hat.
    Lissy streicht sich eine blonde Locke hinters Ohr. «Danke schön … wie aufmerksam», haucht sie verführerisch.
    Na so was, hat da vielleicht der Weihnachtsblitz eingeschlagen?
    «Ich hab eine, ich habe eine!»
    Erics Siegesschrei unterbricht meine Gedanken. Mit vollem Körpereinsatz wirft er beide Hände nach oben, als er die erste Weihnachtsgurke entdeckt.
    «Sehr gut!», lobt Robert und nimmt sie ab, denn die anderen Kinder müssen natürlich nach einer unentdeckten Gurke suchen. Er verstaut den Anhänger in einer Schachtel, und Eric darf sich eines der grünen Päckchen aussuchen.
    Doch so schnell kann Eric sich nicht entscheiden. Und weil alle gleich groß sind, nimmt er jedes einzelne in die Hand und schüttelt es wie die Überraschungseier im Supermarkt. Schließlich hat er eines ausgewählt und kommt damit zu mir. «Oma, hast du mich gesehen?»
    Ich streichle ihm über den Kopf. «Na klar, mein Süßer. Dann mach mal auf …»
    Das Päckchen ist etwas zu gut verknotet, und ich muss helfen, das Band zu lösen. Ungeduldig reißt er dann das Papier auf, fördert drei grüne Plastikteile an Gummis hervor, die er sich wie Ringe auf die Finger steckt. «Uiii, sowie Fingerlichter!»
    Die kleine Nele hat ebenfalls eine Gurke entdeckt und darf sich ein rotes Päckchen aussuchen. Sie verzieht sich damit in den Erker, schafft es aber auch nicht allein und sucht bei ihrer Mama um Hilfe. Die Überraschung ist ein blinkender, rosafarbener Plastikring. Er ist etwas zu groß, passt aber am Daumen. «Duuuhuuu!», sagt sie zu Eric und hält ihm den Ring vor die Nase. «Das ist ein Verliebungsring. Willst du meine Verliebung sein?»
    Eric zuckt die Schultern. «Okay!»
    Nele drückt ihm ein Küsschen auf die Wange, und noch ehe Eric kapiert, was geschehen ist, läuft die Kleine zu ihrer Schwester. «Ätschibätschi, ich bin jetzt eine Verliebte.»
    Friedrich und ich blicken uns an, und wir müssen uns schwer beherrschen, um nicht laut aufzulachen. Eine Sekunde später werden wir schon wieder von Jan abgelenkt, der ganz weit oben, fast an der Tannenspitze, eine Gurke entdeckt hat.
    «Daaa, daaa, daaa …» Aufgeregt hüpft er von einem Bein aufs andere und deutet nach oben.
    Robert spielt noch ein bisschen mit ihm, fragt zwei, drei Mal: «Wo denn?», bis er endlich die gesuchte Gurke in knapp drei Meter Höhe sichtet. Aber ohne Hilfsmittel reicht er nicht ran, deshalb nimmt er einen der Stühle aus dem Erker, der als Leiter denkbar ungeeignet ist.
    «Wir haben doch eine Leiter», ruft Friedrich besorgt.
    «Nicht nötig, die Gurke ist schnell abgenommen», lehnt Robert ab.
    «Wie du meinst», entgegnet Friedrich und beugt sich zu mir. «Die Kinder kommen offensichtlich ganz gut alleine zurecht. Was hältst du davon, wenn wir zwei uns davonstehlen?»
    «Hmm …», murmle ich unkonzentriert, während ich Robert beobachte.
    Er steigt auf die Sitzfläche, die ein wenig knarrt, aber hält. Doch als er sich nach oben streckt, verliert er das Gleichgewicht und der Stuhl schwankt bedenklich.
    Madeleine ist panisch aus ihrem Sessel aufgesprungen und läuft mit warnendem «Vorsicht, der kracht» zu ihm.
    Adrian und Lissy unterbrechen ihren Flirt und starren gebannt auf den Vorgang. Ich frage mich ebenfalls, ob das gutgeht, und auch Friedrich schnauft besorgt «Oh, oh …»
    Aber Robert schafft es, abzuspringen und unversehrt auf dem Parkett zu landen.
    Madeleine ist bei ihm und erkundigt sich fürsorglich: «Bist du verletzt?»
    Er lächelt sie verliebt an. «Nichts geschehen!»
    «Das hätte auch schiefgehen können», setzt sie entgegen. «Die meisten Unfälle passieren doch im Haushalt. Für einen Augenblick sah es so aus, als würdest du den Rest
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