Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
geheimnisvolle Energiekugel zu richten, war Kinnison zur Stelle und ging mit einem derart heftigen Gedankenimpuls gegen den Piratenführer vor, daß dieser sich sofort in den Schutz seines Schirmes zurückziehen mußte, wenn er nicht auf der Stelle sterben wollte.
    Kinnison wußte jetzt, was es mit der geheimnisvollen Energiekugel auf sich hatte. Sie wurde durch Gedankenimpulse aktiviert und konnte ihm also nicht mehr gefährlich werden, wenn er Helmuth unter Kontrolle behielt.
    Immer weiter drang Kinnison vor, bis plötzlich die magnetischen Klammern seines Panzeranzuges zuschnappten und die beiden stählernen Figuren in den Feuerstrahl der ratternden Maschinengewehre rollen ließen. Doch während Kinnisons Panzerung dem Geschoßhagel standhielt, wurde Helmuth von den Stahlkugeln durchbohrt und starb eines schnellen Todes.
    Der Lens-Träger richtete sich auf und eilte an die Kontrollen, nur um verblüfft innezuhalten. Er hatte nicht daran gedacht, daß er nicht an die Kontrollhebel für die Verteidigungsschirme der Kuppel herankam! Sein schwerer Panzeranzug war für feine Arbeiten dieser Art nicht ausgerüstet. Den Anzug schnell zu verlassen, kam in dieser Situation nicht in Frage. Aber die Zeit wurde knapp. Es blieben ihm kaum fünfzehn Sekunden, bis die Patrouille den Angriff auf die Verteidigungsschirme der Kuppel beginnen würde – und die Schirme danach noch abzuschalten, hätte den sofortigen Tod bedeutet.
    Aber er hatte noch seinen Projektor. Kurz ließ er einen breitgefächerten Energiestrahl über die Kontrolltafeln gleiten. Isolierungen brannten aus, Röhren explodierten, Kupfer und Silberleitungen verschmolzen zu schimmernden Strömen oder verpufften in funkensprühenden Explosionen. Hochspannungsleitungen fielen knisternd auseinander, Stromkreise öffneten sich, und die Verteidigungsschirme erloschen. Jetzt erst konnte sich Kinnison mit seinen Freunden in Verbindung setzen.
    »Haynes!« rief er durch seine Lens. »Kinnison spricht!«
    »Hier Haynes!« kam die Antwort. »Meine besten Glück ...«
    »Moment! Wir sind hier noch lange nicht fertig. Sämtliche Schiffe der Flotte müssen sofort in den freien Flug übergehen und ihre Schirme voll ausfahren, so daß ein gedanklicher Kontakt mit dem Stützpunkt nicht mehr möglich ist.«
    Nach einer kurzen Pause sagte Haynes: »Erledigt.«
    »Gut. Halten Sie Ihre augenblickliche Position. Es widerstrebt mir zwar, einem Befehlshabenden Admiral Anordnungen zu erteilen, aber es wäre vielleicht empfehlenswert, wenn Sie sich mit Ihren Gedanken auf mich konzentrieren und eine Zeitlang an nichts anderes denken würden – QX?«
    »Gut. Es macht mir nichts aus, Befehle von Ihnen entgegenzunehmen.«
    »Mehr können wir dann im Augenblick nicht tun«, sagte Kinnison. Er hatte zunächst dafür gesorgt, daß niemand seine Gedanken durch die besiegte Piratenfestung schweifen lassen konnte; niemand außer ihm – und er selbst wollte erst an die rätselhafte Energiekugel denken, wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen waren.
    »Wie viele Gamma-Zeta-Spürstrahlprojektoren haben wir zur Verfügung?« fragte Kinnison.
    »Für den normalen Einsatz zehn Geräte. Wenn wir sämtliche Reserven heranziehen, bringen wir es etwa auf sechzig«, erwiderte Haynes nach kurzer Beratung.
    »Im Abstand von zwei Planetendurchmessern reichen achtundvierzig Spürstrahl-Felder aus, um diese Welt mit hundertprozentiger Überlagerung zu umschließen. Bitte veranlassen Sie das Nötige. Weitere drei Schiffe sollen in einer Entfernung von etwa vier Planetendurchmessern Position beziehen, und zwar auf der Linie zum Lundmarknebel. Die übrigen neun Schiffe konzentrieren sich ebenfalls auf diese Linie, und zwar in etwa einem halben Detet, wobei sich die Werte in dieser Entfernung noch auf eine Dezimalstelle genau bestimmen lassen müßten. Diese Felder sind nur zur Kontrolle da und brauchen sich nicht zu überlagern – ein einfacher Kontakt genügt. Den Einsatzbefehl werde ich geben. Übrigens könnten Sie jetzt in den trägen Flug übergehen, damit ich meine Ursprungsgeschwindigkeit anpassen kann. Ich komme gleich an Bord.«
    Nach Abschluß der umständlichen Manöver, die bei der Annäherung von zwei trägen Körpern im Raum erforderlich sind, wurde Kinnisons gewaltiger Stahlpanzer in die Luftschleuse gehievt. Das Außenschott schwang zu, und der Lens-Träger betrat das Flaggschiff der Patrouillenflotte.
    Sein erster Weg führte ihn in die Waffenkammer, wo er langsam aus seinem Kampftank kletterte und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher