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0865 - Auf ewig verflucht?

0865 - Auf ewig verflucht?

Titel: 0865 - Auf ewig verflucht?
Autoren: Jason Dark
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Das düstere Haus auf dem Hügel lag vor ihm wie ein leeres Grab! Matteo wußte genau, daß es zu seinem Grab werden würde. Es war so beschlossen, und es war immer so gewesen. Das Räumkommando, es bestand aus drei Männern, hatte noch nie jemand laufenlassen.
    Einer fuhr den Wagen, die beiden anderen saßen im Fond. Zwischen ihnen Matteo. Er gehörte nicht zu den Männern, die sich leicht ängstigten, aber in dieser Situation wurde selbst ihm mulmig. Das Haus auf dem Hügel, zu dem ein Serpentinenweg hochführte, war längst zu einer Legende geworden. Man konnte hinein, aber nicht mehr hinaus.
    Matteo schmeckte das Blut. Klar, sie waren nicht eben zärtlich mit ihm umgegangen. Mit einem Revolverkolben waren ihm einige Zähne eingeschlagen worden. Die weiteren Treffer, in den Magen, hatten ihn vollends groggy gemacht. Mit kalten Wassergüssen hatten sie ihn wieder aus seinem Trauma »geweckt« und in den Totenwagen verfrachtet, einen dunklen Daimler der Oberklasse. Die Klimaanlage sorgte dafür, daß Matteo das kühle Grab stets vor Augen hatte…
    ***
    Wenn er aus dem Fenster schaute, konnte er die Bucht sehen. Sie lag tief unter ihm, eine herrliche Gegend, geprägt von Palmen, Meer und Wind.
    Hier dachte man nicht an den Tod. Hier nahm man den Geruch der Blüten auf oder schaute den Wedeln der Palmen zu, die sich im sanften Wind bewegten.
    Der schwere Wagen fuhr lautlos die Straße hoch. In den Kurven verhielt er sich wunderbar. Er glitt seidenweich hinein, nur manchmal streiften Zweige seine Karosserie. Die blassen Scheinwerfer des Autos erinnerten an Totenaugen, die nach vorn in die schwarzblaue Dunkelheit der Nacht hineinglotzten.
    Noch eine Kehre, dann waren sie am Ziel.
    Matteo hätte sich am liebsten nach vorn gebeugt und gewürgt, das aber hätten Maldini und Evani nicht zugelassen. Der Fahrer hieß Baggio und war der jüngste aus dem Killer-Trio.
    Die Kurve wurde genommen. Licht flutete gegen den kleinen Platz vor dem Haus mit der breiten Treppe. Die Haustür lag etwas versteckt. Über ihr breitete sich der Boden einer Terrasse aus, zu der auch große Fenster gehörten.
    Alle Fenster waren geschlossen, und alle sahen aus wie schwarze Vierecke. Kein Licht brannte hinter irgendeiner Scheibe. Dieses Haus war nicht nur so kühl wie ein Grab, es war auch so düster, und Matteo fing an zu frieren.
    Baggio hielt an.
    Er war der erste, der die Tür öffnete und ausstieg. Als Evani und Maldini den Wagen verließen und sich verteilten, hatte Baggio eine kurzläufige Maschinenpistole auf den zuletzt aussteigenden Matteo gerichtet. Der war nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Schmerzen peinigten ihn, als er in einer verkrümmten Haltung den Daimler verließ und schwankend stehenblieb.
    Maldini faßte ihn an der Schulter. Sein Griff war knochenhart. Evani war schon vorgegangen. Er nahm leichtfüßig die Treppe und schloß die Haustür auf.
    Matteo wurde hineingeführt. Kaum hatte er einen Schritt über die Schwelle getan, da schauderte er zusammen. Nicht allein wegen der Kühle, die hier tatsächlich herrschte, ihm fielen auch zahlreiche Geschichten ein, die man sich flüsternd erzählte.
    Manche sprachen davon, daß Menschen in diesem Haus gefressen wurden, andere redeten von blutigen Hinrichtungen und langen Folterqualen, fest stand, daß nur sehr wenige die Wahrheit wußten, vielleicht nur eine Person, und die schwieg.
    Maldini stieß die Tür zu. Evani hatte das Licht in der kleinen Halle eingeschaltet, und Baggio hielt Matteo wieder in Schach.
    Es war ein leerer Raum.
    Matteo schaute sich um. Er suchte nach Blut, nach Haut- und Knochenresten und entdeckte weder das eine noch das andere. Dieses Haus war einfach leer.
    Wenn es irgendwelche Folterinstrumente gab, dann standen sie in anderen Räumen oder im Keller vielleicht, aber nicht in dieser Halle.
    Er wurde abgeführt.
    Es standen mehrere Türen zur Auswahl. Sie hätten auch eine Treppe hochgehen können, aber Evani schritt auf eine bestimmte Tür zu. Er schloß sie auf und öffnete sie.
    Dann nickte er den anderen zu.
    Matteo, der trotz seiner Furcht sehr aufmerksam war, hatte durchaus den ängstlichen Blick bemerkt, den Evani in den dunklen Raum hinter der Tür hineingeworfen hatte.
    Dort also war es.
    Matteos Magenmuskeln krampften sich zusammen. Auf einmal war sein Schweiß eisig, und die Kleidung klebte ihm am Körper. Er traute sich nicht, über die Stirn zu wischen, im Mund schmeckte er noch immer das eigene Blut. Maldini stand hinter ihm. Erst als
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