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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher
Autoren: Edward E. Smith
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könnte. Trotzdem
wissen
wir das nicht bestimmt. Was Ihre zweite Frage betrifft, so hat sie ebenso wie die dritte unmittelbar mit der ersten zu tun, und ... Ah, ich sehe, daß es weitergeht.«
    Während sich von Hohendorff und Kinnison unterhielten, hatte Haynes neue Befehle erteilt und die Patrouillenflotte in achtzehn Abteilungen gegliedert, die sich jeweils um eine der boskonischen Beobachtungsstationen kümmern mußten. Zur Überraschung der Streitkräfte sollte sich die Vernichtung dieser riesigen Schiffe als keine leichte Aufgabe erweisen.
    Die Boskonier waren natürlich Zeuge der Vernichtung ihres Hauptquartiers geworden. Ihre Hauptschirme waren erloschen, und sie hatten den Kontakt mit ihren Vorgesetzten, von denen sie Hilfe oder Befehle erbitten konnten, verloren. Auch vermochten sie nicht zu fliehen, denn auch der langsamste Patrouillenzerstörer hätte sie sofort eingeholt.
    Trotzdem war an ein Aufgeben nicht zu denken. Sie hielten es für besser, in den Energiestürmen eines Raumkampfes zu sterben, als sich den Todeskammern der Patrouille auszuliefern. Es handelte sich hier um einen galaktischen Krieg zwischen zwei unvereinbaren Kulturen – ein Todesduell, bei dem es auf beiden Seiten keinen Pardon geben konnte.
    Obwohl sie einer für unsere Begriffe verdammenswerten Organisation angehörten, waren die Piraten keineswegs Feiglinge, die sich wie die Ratten mit dem letzten Mut der Verzweiflung wehrten. Vielmehr kämpften sie als mutige Männer, die sich einer hoffnungslosen Übermacht gegenübersehen, vor der sie nicht fliehen und deren Kampftaktik sie nicht bestimmen konnten. Sie waren fest entschlossen, sich ihren Tod teuer bezahlen zu lassen – mit dem Leben möglichst vieler Anhänger der verachteten Galaktischen Zivilisation. In selbstmörderischer Verbissenheit verstärkten sie ihre Projektoren zu gewaltigen Angriffswaffen, errichteten ihre Verteidigungsschirme und warteten in aller Ruhe auf den Angriff.
    Die Schweren Kreuzer der Patrouille rasten heran – überzeugt, einen leichten Gegner vor sich zu haben. Sie besaßen kaum Angriffswaffen, waren jedoch mit theoretisch unüberwindlichen Traktor- und Preßstrahlen und Verteidigungsschirmen ausgerüstet. Sie hatten schon manchen Kampf gegen die mächtigsten boskonischen Zerstörer siegreich überstanden. Ihre Aufgabe beschränkte sich darauf, den Gegner unbeweglich zu machen, da es bekanntlich unter normalen Bedingungen unmöglich ist, einem trägheitslosen und überdies manövrierfähigen Objekt beizukommen, das vor der Berührung mit dem tödlichen Geschoß – Energiestrahl oder Explosivgeschoß – mühelos zurückweichen kann. Zuversichtlich machten sich die Schweren Kreuzer daran, die boskonische Festung mit ihren Traktorstrahlen einzuhüllen.
    Sekunden später flammten drei grelle Blitze auf. Drei Nadelstrahlen, die von einer unvorstellbaren Energie getragen sein mußten, züngelten aus der Seitenwand der Festung hervor, durchstießen anscheinend mühelos sämtliche Schirme der Patrouillenkreuzer und drangen mit einer derartigen Gewalt durch die Panzerung, daß auch die Trägheitslosigkeit keine Rettung mehr brachte. Der Energiestrahl bohrte einen tödlichen Tunnel durch das ganze Schiff.
    Nach kaum einer Sekunde verlöschten die drei Energiestrahlen und hinterließen drei Wracks; gleich darauf traten sechs weitere Projektoren in Aktion, so daß schließlich neun Patrouillenschiffe vernichtet waren, ehe die Verantwortlichen einen ersten Gedanken fassen und sich in Sicherheit bringen konnten.
    Die Mehrzahl der Offiziere an Bord des Flaggschiffes war im ersten Augenblick zu verblüfft, um sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen – doch als sie sich von ihrer Überraschung erholt hatten, reagierten sie schnell.
    »Thorndyke!« schnappte der Admiral. »Stellen Sie fest, was das für eine Waffe war!«
    Kinnison trat schweigend an eine Instrumententafel und las die Analyse der unbekannten Energiestrahlen ab.
    »Die Burschen haben ihre Hauptprojektoren umgebaut, so daß sie jetzt eine Art Super-Nadelstrahl ausschicken«, berichtete Techniker LaVerne Thorndyke schließlich. »Offenbar haben sie alle zur Verfügung stehenden Energien hineingepumpt, und zwar über die Grenze der Leistungsfähigkeit der Projektoren hinaus. Die kurze Brenndauer deutet darauf hin.«
    »Die Strahlen waren verflixt heiß«, bemerkte Kinnison. »Die maximale Aufzeichnungskapazität unserer Geräte beträgt fünf Milliarden plus zehn Prozent Sicherheitsfaktor. Die Apparate sind
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