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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher
Autoren: Edward E. Smith
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doch Kinnison rührte sich nicht.
»Herein!«
wiederholte sie lauter und öffnete gleich darauf die Tür.
    »Kim!«
    »Chris ... meine Chris ...« Und die beiden hielten sich umfangen. Minutenlang standen sie so auf der Türschwelle; die Umwelt war versunken.
    »O Kim, du hast mir so gefehlt! Und nun bist du tatsächlich zu mir zurückgekehrt ... Ich hatte nicht zu hoffen gewagt ...«
    »Ich konnte nicht anders«, sagte Kinnison leise. »Hier bin ich ...«
    »Wie ich mich freue! Aber sag', hat Lacy etwas mit dieser Überraschung zu tun?«
    »Nein«, erwiderte er. »Ich habe ihn lange nicht gesehen. Aber einen Augenblick! Haynes hat mir gesagt ... Ich beginne zu ahnen, daß die beiden alten Burschen irgendwie ihre Finger im Spiel gehabt haben!«
    »Welche alten Burschen?« fragte Haynes. Kinnison und Clarissa fuhren auseinander. Sie waren so beschäftigt gewesen, daß sie das Kommen der beiden Lens-Träger nicht bemerkt hatten. »Wir haben euch fünfzehn Minuten zeit gegeben«, fuhr Haynes ungerührt fort, »aber länger konnten wir nicht warten. Ihr hättet euch womöglich abgesetzt, um heimlich zu heiraten. Wir haben wichtige Dinge zu besprechen.«
    »QX – Kommen Sie herein, Sie alle«, sagte die Krankenschwester und trat zur Seite. »Ich hoffe, Sie wissen, daß es gegen die Bestimmungen ist, in den Schwesternquartieren Herrenbesuch zu empfangen. Und dazu noch drei Freie Lens-Träger auf einmal!« Und sie kicherte amüsiert.
    Lacy grinste und sagte: »Aber eigentlich brauchen sich nur bedienstete Krankenschwestern um diese Bestimmungen zu kümmern.« Er blickte Clarissa MacDougall verschmitzt an und setzte sich auf den bequemsten Stuhl.
    Das Mädchen hob fragend die Augenbrauen, doch ehe sie etwas sagen konnte, schaltete sich Admiral Haynes ein. »Kinnison, wir möchten Sie dringend bitten, morgen nachmittag an der Sitzung des Galaktischen Rates teilzunehmen.«
    »Wie bitte? Wozu?« fragte der Freie Lens-Träger und legte den Arm um das Mädchen.
    »Wir wollen Sie befördern und Sie zu einer Art Koordinator auf galaktischer Ebene machen – zu einem Bevollmächtigten, zu einem ... Na ja, wir haben noch keinen Namen dafür. Auf jeden Fall sollen Sie der führende Mann in der Zweiten Galaxis werden, die auch als Lundmarks Sternennebel bekannt ist.«
    »Aber Sir – ich könnte doch unmöglich ...!«
    »Mein Junge – jedesmal, wenn ich Ihnen eine Mission anbiete, tun Sie, als ob Sie nicht bis drei zählen könnten. Dabei warten Sie immer wieder mit phantastischen Leistungen auf. Was meinen Sie dazu, Miß MacDougall?«
    »Nein«, sagte Mac und schüttelte entschieden den Kopf. »Ich werde seine Entscheidung nicht beeinflussen. Außerdem müßte er dann wieder viel reisen, und das könnte mir gar nicht so gut gefallen.«
    »Beweglich muß er natürlich sein«, sagte Haynes. »Er wird viel im Lundmarknebel und natürlich zwischen den beiden Galaxien reisen müssen. Dabei werden wir Kim die
Dauntless
oder ein vergleichbares Schiff als Privatjacht zur Verfügung stellen können, und ich wüßte keinen Grund, warum er seine Fahrten unbedingt allein machen muß.«
    »Himmel – das ist kein schlechter Gedanke –, warum bin ich nicht früher darauf gekommen?« sagte Kinnison entgeistert.
    »O Kim!« strahlte Clarissa.
    »Wir haben ihn!« dröhnte Lacy triumphierend, doch der Lens-Träger erklärte sich erst nach längerer Diskussion bereit, den angebotenen Posten zu übernehmen.
    »Wir haben noch weitere Neuigkeiten«, fuhr Lacy fort. »Vor einigen Tagen ist unser lieber Haynes zum Präsidenten des Galaktischen Rates gemacht worden, und Ihre Ernennung stellt seine erste Amtshandlung dar. Es widerstrebt mir, über den alten Burschen etwas Gutes zu sagen, aber man muß zugeben, daß er es versteht, die richtigen Leute für sich arbeiten zu lassen.«
    »Ist auch ein Talent«, sagte der Admiral grinsend.
    »Einen Augenblick«, unterbrach Kinnison. »Ich habe noch nicht alles mitbekommen. Was war das vorhin wegen der ›bediensteten Krankenschwester‹?«
    »Ich glaube, Dr. Lacy wollte damit nur andeuten, daß ich meinen Abschied eingereicht habe, Dummkopf«, sagte Clarissa lächelnd. »Ich hatte ja selbst keine Ahnung, aber es scheint irgendwie schon passiert zu sein. Habe ich recht, Doktor?« fragte sie mit unschuldigem Augenaufschlag.
    »In der Tat«, erwiderte Lacy. »Sehen Sie, junger Mann, Schwester MacDougall hat sich in letzter Zeit ziemlich angestrengt und außerdem kosten Hochzeitsvorbereitungen sehr viel Zeit. Wir
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