Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
der Gegner zurückschicken.«
    »Dann können wir dem Angriff in aller Ruhe entgegensehen«, sagte Eichmil bestimmt. »Daß sich die Patrouille auf eine neue und angeblich unbekannte Waffe verläßt, ist eine einleuchtende Erklärung für die ansonsten todesmutige Strategie, mit der man gegen uns vorgeht. Aber wenn wir die Waffe ausgeschaltet haben, kann die Patrouille nicht gewinnen, denn wir können ein Schiff nach dem anderen abschießen. Wir werden sie niederkämpfen und vernichten! Die irdische Galaxis ist noch nicht verloren!«
     
    Während des langen Fluges beschäftigte sich Admiral Haynes mit taktischen Problemen, die er mit Hilfe des Übungstanks zu lösen versuchte, und langsam nahm sein Gesicht einen reicht zu übersehenden befriedigten Ausdruck an. Eines Tages ließ er sich von der Zentrale aus mit den Befehlshabern der Flottengeschwader verbinden und sagte:
    »Jedes Schiff wird seine Hochleistungs-Orter auf die Zielgalaxis richten und dem Flaggschiff sofort Bericht erstatten, wenn ein Ortungsreflex erfolgt. Die Flotte wird sodann simultan gestoppt. Weitere Befehle sind abzuwarten.«
    Dann setzte er sich mit Kinnison in Verbindung. »Schauen Sie sich das an«, sagte er und deutete auf den kleinen Tank der jetzt den intergalaktischen Raum darstellte und an einer Seite von der Zweiten Galaxis begrenzt wurde. »Ich glaube, ich habe eine Lösung, deren Verwirklichung jedoch von Ihnen und Ihrer Mannschaft abhängt.
    Es geht um taktische Probleme, in deren Beurteilung ich hoffentlich mit den Boskoniern übereinstimme. Jedenfalls rechne ich damit, daß wir noch vor Erreichen der Zweiten Galaxis auf die boskonische Hauptflotte stoßen. Es bleibt dem Gegner meines Erachtens nichts anderes übrig, denn auf diese Weise führte er schon im freien All eine Entscheidung herbei. Wenn wir geschlagen werden, ist für Eichmil alles ausgestanden. Wenn wir stärker sind, ist nur sein erster Verteidigungsring gesprengt. Außerdem erhält er von seinen Beobachtern wertvolle Berichte, die er bei dem dann folgenden Kampf um den Stützpunkt berücksichtigen kann.
    Wir kommen auf keinen Fall um einen Kampf herum, wenn man uns eine Flotte entgegenschickt. Es wäre Selbstmord, in die Galaxis einzudringen und eine solche Flotte im Rücken zu haben.
    Wir bremsen also ab, wenn wir den Gegner orten. Ich nehme nicht an, daß er dann schon auf uns aufmerksam wird, weil wir die besseren Orter haben. Und jetzt möchte ich wissen, ob es Ihnen möglich ist, unsere Vereinte Flotte aufzuspalten und in die Formation zweier gewaltiger hohler Halbkugeln zu bringen, mit denen wir die gesamte Flotte des Gegners einschließen. Ist so etwas möglich?«
    Kinnison pfiff leise und unmelodisch durch die Zähne. »Warum nicht – aber bei Klono, was machen wir, wenn die gegnerische Flotte innerhalb unserer Sphäre eine zweite Kugelformation bildet?«
    »Das ist natürlich eine Möglichkeit, die sich nachteilig für uns auswirken könnte«, erwiderte der Admiral. »Aber wir dürften dem Gegner an Feuerkraft in jedem Fall überlegen sein. Auch sind wir wohl schnell genug, uns notfalls zurückzuziehen. Aber so etwas wird auf keinen Fall nötig sein, denn es ist kaum anzunehmen, daß der Gegner so schnell und sicher manövrieren kann wie wir.«
    »Machen wir uns also an die Arbeit.«
    »Wie lange werden Sie brauchen?«
    »Wenn wir die Rigellianer beider Wachen einsetzen, rechne ich mit insgesamt zehn Stunden. Acht Stunden für die Berechnungen und die Übermittlung der Werte – und zwei Stunden für den Positionswechsel.«
    »Ausgezeichnet. Das ist schneller, als ich erwartet hatte. Also los!«
    Wie erwartet wurde die gegnerische Flotte bald entdeckt, und die Patrouillenschiffe verhielten bewegungslos im All – außerhalb des Ortungsbereichs der boskonischen Schiffe, die am Rande ihrer Galaxis warteten. Acht Stunden lang standen zweihundert Rigellianer an ihren Geräten und beschäftigten sich mit den Kurs- und Entfernungsberechnungen, die die gigantische Flotte in eine perfekte Kugelformation bringen sollten. Schließlich kam der Befehl zum Positionswechsel, und zwei Stunden später freute sich der Admiral über die beiden vollkommenen Halbkugeln, die sich einander näherten und die überraschte Feindflotte blitzschnell einschlossen. Langsam verkleinerte sich die Sphäre, die Schiffe der Patrouille schalteten ihre roten K6T-Schirme ein, die gleichzeitig zur Identifizierung dienten, und gingen zum Angriff über. Minuten später war die größte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher