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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher
Autoren: Edward E. Smith
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entwickeln und seine Maßnahmen zu treffen, wenn die Stunde X heranrückte.
    Schließlich rückte die rote Wand an die Erde heran, und die irdische Flotte, die aus einundachtzig Superschlachtraumern und dem Flaggschiff bestand, nahm ihren Platz in der gewaltigen Formation ein. Ein Sonnensystem nach dem anderen schloß sich dem Vormarsch an. Die gigantische Front durchquerte auf diese Weise die gesamte Galaxis und konzentrierte sich schließlich auf den vorgelagerten Sternenhaufen, der Jaltes Stützpunkt beherbergte.
    »Der Sternenhaufen ist einzukreisen!« sagte der Admiral, dessen Befehlszentrale außer Kinnison und Worsel nun auch zweihundert Rigellianer angehörten. Langsam wurde die Sternengruppe von den Schiffen eingekreist, die in den trägen Flug übergingen und ihre Ursprungsgeschwindigkeit anpaßten.
    »An die Marschälle der Flottenverbände! Feuer frei für Sekundärbatterien. Freies Ziel auf sämtliche gegnerischen Objekte. Vorgeschriebene Entfernung zum Planeten ist zu halten – die kosmischen Schirme sind auf Höchstleistung zu schalten. Ende.«
    Millionen von Projektoren flammten auf und schickten ihre Energien gegen die Verteidigungsschirme der boskonischen Wachschiffe. Duodec-Bomben wurden abgeschossen, trafen ihr Ziel und erfüllten das All mit ihrem violetten Schimmer. X-Strahlen kamen zum Einsatz und zerrten übermächtig an den feindlichen Schirmen. Doch die Schiffe hielten dem titanischen Angriff stand. Sie waren erst kürzlich überholt worden, und ihre Verteidigung reichte nach Ansicht der boskonischen Experten aus, um auch dem stärksten Angriff zu widerstehen. Doch sie waren nicht nur auf Verteidigung eingerichtet, sondern vermochten zurückzuschlagen; und im Ansturm ihrer Energien brachen die Schirme manches Patrouillenschiffes zusammen.
    Der Galaktische Vertreter Boskones, Jalte, und Eichmil, der Erste von Boskone, verfolgten verblüfft das gewaltige Schauspiel.
    »Der reinste Wahnsinn!« sagte Jalte. »Diese Narren glauben, sie könnten uns an Helmuths Stärke messen!«
    »Ich bin nicht so sicher, daß wir gegen Narren kämpfen«, erwiderte Eichmil nachdenklich. Er hätte sich vielleicht noch besorgter geäußert, wenn er Zeuge eines Gesprächs gewesen wäre, das zur gleichen Zeit zwischen Kinnison und seinem Cheftechniker stattfand.
    »QX, Thorndyke?« fragte der Lens-Träger.
    »Alles in Ordnung«, kam sofort die Antwort. »Ursprungsgeschwindigkeit, Ausgangsposition, Treffpunkt – alles berechnet.«
    »Gut – dann los!« Im gleichen Augenblick verschwand der purpurne Kreis aus dem großen und dem kleinen Tank. LaVerne Thorndyke hatte einen Hebel umgelegt und damit die zweihundertundsechzehn Projektorstationen der Negasphäre in das Nichts stürzen lassen, das sich jetzt unaufhaltsam dem Planeten näherte. Es hatte sein Ziel fast schon erreicht, als einer der Beobachter darauf aufmerksam wurde. »Da!« brüllte er. »Da kommt etwas!«
    Jalte schwenkte sein Beobachtungsgerät herum, sah jedoch nur ein unbestimmbares Nichts, das gleichwohl ein Drittel des Himmels verdunkelte. Jaltes Feuerleitoffiziere richteten ihre stärksten Projektoren auf das geheimnisvolle Gebilde und mußten feststellen, daß ihre Energien wirkungslos verpufften. Auch Explosivgeschosse verschwanden, ohne zu detonieren. Jetzt wurden gigantische Preßstrahlen zum Einsatz gebracht und versuchten die Negasphäre abzudrängen. Doch das Nichts bestand aus negativer Materie, auf die der Druck der Strahlen die entgegengesetzte Wirkung hatte, so daß das Ende nur noch beschleunigt wurde.
    Die Negasphäre traf ihr Ziel. Wo sie Jaltes Welt berührte, begann sich die Planetenmaterie aufzulösen; gleichzeitig machte das unvorstellbare Nichts der Negasphäre der normalen Leere des Raumes Platz.
    Jaltes Station verschwand bereits in den ersten Sekunden. Wo sie sich noch eben drohend erhoben hatte, gähnte jetzt ein schwarzes Loch, das sich mit erschreckender Geschwindigkeit verbreiterte und vertiefte und das die Materie des Planeten aufnahm. Ganze Berge stürzten in die bodenlose Tiefe und verschwanden, ganze Ozeane ergossen sich in den Abgrund. Schließlich drängte auch die komprimierte und erhitzte Materie des Planeteninnern zum Ausbruch, wurde jedoch ebenfalls in die Negasphäre gezogen. Gewaltige Teile der Planetenkruste, die Zehntausende von Quadratkilometern umfaßten, verschwanden im Handumdrehen. Der Planet begann zu erzittern und sich im Zeitlupentempo zu verformen.
    Eichmil hatte keine Ahnung, was sich in Jaltes
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