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Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen
Autoren: Aaron Allston
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1.
    CORUSCANT

    »Er existiert nicht.« Mit diesen Worten, die ihm ohne den geringsten bewussten Gedanken über die Lippen kamen, setzte sich Luke Skywalker im Bett auf und schaute sich in der schwach erhellten Kammer um.
    Es gab nicht viel zu sehen. Mitglieder des Jedi-Ordens -selbst Meister, wie Luke einer war - sammelten nicht viel persönlichen Besitz an. In Sichtweite waren Stühle, die vor ausgeschalteten Computerbildschirmen standen; ein Wandständer mit Plastahlstäben und anderen Trainingswaffen; ein Tisch, übersät mit persönlichen Dingen wie Datenpads, auf Papierschnipsel gekritzelte Notizen, Datenchips mit den Berichten verschiedener Jedi-Meister und eine grobe und nicht im Mindesten originalgetreue Sandglasfigur von Luke, die ihm ein Kind von Tatooine geschickt hatte. In die Steinfurnierwände waren Schubladen eingelassen, die Maras und seine begrenzte Auswahl an Kleidern beherbergten. Ihre Lichtschwerter ruhten hinter Luke auf einem Regal am Kopfende ihres Bettes.
    Natürlich besaß seine Frau, Mara Jade Skywalker, mehr persönliche Gegenstände und Ausrüstung. Verkleidungen, Waffen, Kommunikationsgeräte, gefälschte Dokumente. Als ehemalige Spionin hatte sie die besonderen Arbeitsmaterialien dieses Gewerbes nie ganz aufgegeben, aber diese Dinge befanden sich nicht in diesem Raum. Luke war sich nicht sicher, wo Mara sie verwahrte. Mit solchen Einzelheiten behelligte sie ihn nicht.
    Sie regte sich neben ihm, und er blickte auf sie herab. Ihr rotes Haar, das sie zu dieser Jahreszeit mittellang trug, war ein einziges widerspenstiges Durcheinander, aber in ihren Augen lag keine Verschlafenheit, als Mara sie aufschlug. Er wusste, dass diese Augen in hellerem Licht von erstaunlichem Grün waren. »Wer existiert nicht?«, fragte sie.
    »Ich weiß es nicht. Ein Feind.«
    »Hast du von ihm geträumt?«
    Er nickte. »Ich hatte den Traum schon ein paarmal zuvor. Es ist nicht bloß ein Traum. Strömungen in der Macht tragen ihn zu mir. Er ist ganz in Schatten gehüllt - ein dunkler Umhang mit Kapuze. Und dann sind da noch Eindrücke von Licht und...« Luke schüttelte den Kopf, als er nach den richtigen Worten suchte. »Und Unwissenheit. Und Verleugnung. Und er bringt großes Leid über die Galaxis - und über mich.«
    »Nun, wenn er Leid über die Galaxis bringt, ist es nur natürlich, dass du das spürst.«
    »Nein, über mich persönlich, zusätzlich zu seinen anderen Untaten.« Luke seufzte und legte sich wieder hin. »Es ist zu vage. Und wenn ich aufwache, wenn ich versuche, einen Blick in die Zukunft zu werfen, um ihn zu finden, kann ich es nicht.«
    »Weil er nicht existiert.«
    »Das sagt mir der Traum.« Luke stieß ein verärgertes Zischen aus.
    »Könnte es Raynar sein?«
    Luke dachte darüber nach. Vor einigen Jahren war man auf Raynar Thrul gestoßen, einen ehemaligen Jedi-Ritter, den man seit dem Yuuzhan-Vong-Krieg für tot gehalten hatte. Er war während des Krieges durch Verbrennungen schrecklich entstellt und in den Jahren danach in der Obhut der insektoiden Killiks auch mental verändert worden. Diese
    Veränderung hatte ihn böse werden lassen, und der Jedi-Orden war gezwungen gewesen, sich seiner anzunehmen. Inzwischen saß er in einer gut geschätzten Zelle tief im Innern des Jedi-Tempels, wo man seine geistigen und körperlichen Leiden zu behandeln versuchte.
    Behandlung. Behandlung bedeutete Veränderung. Vielleicht wurde Raynar im Zuge dieser Veränderung zu etwas Neuem, und Lukes Vision deutete auf das Wesen hin. zu dem Raynar eines Tages werden würde.
    Luke schüttelte den Kopf und schob diese Möglichkeit beiseite. »In dieser Vision spüre ich Raynars Fremdartigkeit nicht. Mental und emotional ist derjenige, um den es geht, nach wie vor menschlich. Oder fast menschlich. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass es sich um meinen Vater handelt.«
    »Darth Vader.«
    »Nein. Bevor er zu Darth Vader wurde. Oder in jenem Augenblick, als er zu Vader wurde.« Lukes Blick verlor sich in der Ferne, als er versuchte, den Traum noch einmal Revue passieren zu lassen. »Das Wenige, was ich von seinem Gesicht erkennen konnte, erinnert mich an die Züge von Anakin Skywalker, als er ein Jedi war. Aber seine Augen... Während ich hinsehe, werden sie wie geschmolzenes Gold oder orange, verändert durch die Macht wie auch durch Zorn.«
    »Ich habe eine Idee.«
    »Die wie aussieht?«
    »Warten wir, bis er auftaucht, und dann vernichten wir ihn.«
    Luke lächelte. »In Ordnung.« Er schloss die Augen, und
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