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Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen
Autoren: Aaron Allston
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verstanden.
    Und vielleicht hatte er das tatsächlich. Möglicherweise lag es nur daran, dass er sich einen Dreizehnjährigen mit einer tödlichen Waffe in den Händen vorstellte, aber Testans Besorgnis brach sich Bahn und drang nach außen.
    Es war wie bei diesem Spiel, bei dem Kindern gesagt wurde: »Denk die nächste Stunde lang unter keinen Umständen an Banthas.« Sosehr sie sich auch bemühten, innerhalb von Minuten oder sogar von Sekunden dachten sie unweigerlich an einen Bantha.
    Schließlich verlor Testan die Kontrolle über sich, und er dachte an die Banthas - oder vielmehr an einen Ort, an den er nicht gehen, ja, an den er nicht einmal denken durfte. Jacen konnte spüren, wie Testan versuchte, den Gedanken zu unterdrücken. Irgendetwas an der zunehmenden Stärke seiner Besorgnis verriet Jacen, dass sie dem Grund für seine Sorge inzwischen näher sein mussten als während der vorangegangenen Etappen ihrer Fabrikbesichtigungstour.
    Als Testan sich wieder umdrehte, schaute Jacen ihn geradewegs an und sagte: »Irgendetwas ist hier. Irgendetwas liegt hier im Argen.« Das waren die ersten Worte, die er in
    Testans Gegenwart sprach.
    Testan schüttelte den Kopf. »Nein. Alles ist bestens.«
    Jacen schaute an ihm vorbei, hinüber zu der Mauer am hinteren rechten Ende der Halle. Sie war grau und ebenmäßig, eine Reihe von Metallpaneelen, jede so hoch und doppelt so breit wie ein Mann, aufgestapelt wie Ziegelsteine. Er begann mit einer langsamen, bedächtigen Inspektion der Wand, von rechts nach links. Dann schweifte sein Blick über die Mauern, über die Montagebänder, über die erhöhte Kontrollkammer direkt gegenüber den Turbolifts, durch die sie hereingekommen waren, und glitt weiter die Wand entlang nach links.
    Als seine Aufmerksamkeit die Mitte der linken Wand erreichte, längs der Überwachungsgalerie, spürte er, dass eine weitere Woge der Besorgnis von Testan ausging. Ben räusperte sich - obwohl er in der Macht nicht annähernd so bewandert war wie Jacen, hatte der Junge dasselbe Gefühl aufgefangen.
    Jacen setzte sich in Bewegung und ging die Galerie entlang. Diesmal waren das Klappern seiner Stiefel und das Aufbau sehen seines Umhangs eher Nebenwirkungen seines Tempos als eine Schaupose.
    »Wünscht Ihr die Überwachungskammer zu sehen?« Testan beeilte sich, zu ihm aufzuschließen. Seine Beklommenheit wuchs, und irgendetwas lag darin, wie ein schimmernder Stein am Grunde eines schlammigen Teichs.
    Jacen griff in den Teich, um das herauszuholen, was darin verborgen lag.
    Es war die Erinnerung an eine Tür. Sie war breit und grau und schloss sich langsam von oben nach unten, während Männer und Frauen - in dunkelblauen Overalls, der Bekleidung der Aufseher in dieser Fabrikanlage - daraus hervoreilten. Als die Tür schließlich einrastete, sah sie genauso aus wie die Wandpaneele, die Jacen just in diesem Moment direkt vor sich hatte.
    Jacen warf Testan einen Blick über die Schulter zu. »Ihre Gedanken verraten Sie.«
    Testan wurde bleich. »Nein, es gibt nichts zu verraten.«
    Jacen umrundete die Ecke der Überwachungsgalerie, ging noch ein paar Schritte und kam vor einem der Wandabschnitte zum Stehen.
    An dieser Stelle war es. Er wusste es, weil er dahinter irgendetwas spüren konnte.
    Eine Auseinandersetzung. Er selbst war dort, kämpfend. Genau wie Ben. Es war ein flüchtiger Eindruck der Zukunft, der besagte, dass er und sein Schüler hinter dieser Tür in höchster Gefahr schweben würden.
    Er wandte den Kopf mit einem Ruck, schaute gegen die Wand.
    Ben holte sein Lichtschwert hervor und schaltete es ein. Mit einem Zischen fuhr die blaue Klinge kohärenter Energie zu voller Länge aus.
    Ben stieß die Klinge in die Wandpaneele und begann, mit ihr einen großen Kreis zu ziehen.
    Mit gequälter Stimme sagte Testan: »Er hat uns gesagt, das wäre eine Übungswaffe.«
    Jacen schenkte ihm einen unschuldigen Blick. »Von einem bestimmten Standpunkt aus betrachtet stimmt das auch. Er übt damit.« In seiner Nervosität schien Testan nicht zu bemerken, dass Jacen ihn auf einmal deutlich verstand.
    Ben vollendete den Kreis und versetzte dem anderthalb Meter hohen Bereich, den er umrissen hatte, einen kleinen Tritt. Der Ausschnitt fiel nach hinten in eine gut beleuchtete
    Kammer und klapperte auf dem Boden; die Ränder glühten immer noch von der Hitze, mit der sich das Lichtschwert in das Material gesenkt hatte.
    Ben trat durch die Öffnung. Jacen duckte sich, um ihm zu folgen. Er hörte Testan murmeln
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