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Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen
Autoren: Aaron Allston
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gezückten Blastem das verkohlte vordere Abteil.
    Sheyvan musste irgendwo dort drin sein. Das Schiff war zu klein, um sich darin zu verstecken. Vader trat vorsichtig durch die rauchenden Trümmer - jetzt schlüpfrig von einem Belag aus Feuerlöschflüssigkeit - und bedeutete den Klonen mit einer Handbewegung, ihm die Durchsuchung zu überlassen. Er fühlte, dass der Dunkle Jedi am Leben war, aber angesichts der schwarzen Schicht nasser Asche, die alles bedeckte, war schwer zu sagen, was ein Körper war und was einfach bloß ein geschmolzenes Stück Plastoid. Er stieß mit seinem Stiefel gegen die Haufen, das Lichtschwert in Händen.
    Er zählte acht Leichen: sechs Cuis-Klone und die beiden Besatzungsmitglieder, die bereits tot waren, als der Angriff begonnen hatte. Dann wich ein geschwärzter Umriss unmerklich zurück, als er dagegentrat.
    Sheyvan sprang auf, ein mit feuchter schwarzer Asche beschmierter Albtraum. Sein Lichtschwert durchschnitt die dunstige heiße Luft, und Vader blockte die Klinge mit einem Aufwärtsstoß ab.
    »Er wird Euch ebenfalls verraten, Sir«, sagte Sheyvan, sein Lichtschwert gegen das von Vader gedrückt.
    »Nur wenige Männer werden nicht versuchen, mich zu verraten«, sagte Vader und ging seinerseits zum Angriff über. In diesem Moment musste er an Lekaufs schlimmen Zustand denken, ein Widerhall seines eigenen, und die Wut war eine ausgezeichnete Linse, die seine Kraft bündelte. Er drängte Sheyvan über das schlüpfrige Deck rückwärts und brachte ihn ins Straucheln. Selbst jetzt, nachdem er den Flammen widerstanden und den Rauch überlebt hatte, war der dunkle Jedi noch immer ein beeindruckender Kämpfer. Vader bedauerte den finalen Hieb aufrichtig, mit dem er Sheyvan von der Schulter bis zur Hüfte aufschlitzte, sodass er tot aufs Deck sank.
    Sheyvan war das, was Palpatine aus ihm gemacht hatte. Einst hatte Vader angenommen, dass er so geworden war, wie Palpatine geplant hatte, aber jetzt wusste er, dass er ganz er selbst war.
    Der Imperator könnte Sheyvan sogar dahingehend beeinflusst haben, dass er dies hier tut. So viele Schichten. So viele Spielchen.
    Das Cockpit war zu schwer beschädigt, um das Shuttle zurück zum Imperialen Zentrum zu steuern. Vader sendete ein Notsignal und ging zurück zur Tageskabine, um nach Lekauf zu sehen, und stieß auf Palpatine, der den Notfall-Erste-Hilfe-Maßnahmen zuschaute, als handele es sich um eine Vorführung.
    »Wird er überleben?«, fragte Vader. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich kenne den Schmerz. »Sind seine Lungen beschädigt?«
    Pepin nahm ihn beiseite. »Er hat sehr starke Verbrennungen erlitten, Sir«, erklärte er im Flüsterton.
    »Ich habe schon Verbrennungen überlebt«, entgegnete Vader. »Und das wird er auch. Er wird die beste medizinische Versorgung erhalten.« Er beugte sich über Lekauf und schaute ihm ins Gesicht, um ein Bruchstück des Anblicks zu sehen, den er einst Palpatine geboten haben musste. »Sie sind loyaler, als
    gut für Sie ist, Leutnant.«
    »Das ist mein Job, mein Lord.«
    Vielleicht hatte das lustig klingen sollen. Nach den Mienen der Klone zu urteilen, die er ausgebildet hatte, hatte er in ihnen den gleichen Sinn für Ergebenheit geweckt. Sie bildete fast eine Verteidigungslinie um ihn herum. Nele reichte Pepin nacheinander mehrere Bacta-getränkte Tupfer.
    »Sie haben mich nie enttäuscht«, sagte Vader. Lekauf - das Gesicht und die Hände mit feuchtem Verbandsmull umwickelt - blinzelte ein paar Mal. »Ihre Entschuldigung war vorschnell.«
    Mit der Zeit würde Lekauf genesen, und vielleicht würde er sogar wieder Männer ausbilden. Aber von nun an war er der genetische Stammvater eines Klonbataillons. Seine Männer hatten dunkle Jedi bezwungen und dabei trotz des Umstands, dass Vader ihnen beigestanden hatte, noch immer jede Menge persönlichen Einsatz gezeigt.
    Lekauf konnte stolz auf sich sein. Und zumindest würde er seine Familie wiedersehen. Ob nun mit Narben übersäht oder nicht, er hatte etwas, um das ihn andere - sogar Vader - nur beneiden konnten.

    IMPERIALER PALAST, CORUSCANT, ZWEI TAGE SPÄTER

    »Wie geht es Eurem Leutnant?«, fragte der Imperator.
    Von dem Fenster aus, von dem aus man den Exerzierplatz überschauen konnte, studierte Vader die Reihen der 501. Legion. Es barg einen gewissen Trost in sich zu wissen, dass das Leben der meisten von ihnen - das derer, deren ganzes Leben dem Soldatensein gewidmet war und die keine darüber hinausgehenden Ambitionen hegten - eine
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